Re: In NRW stehen alle 462 Krankenhäuser vor dem finanziellen Aus

Geschrieben von Andreas am 02. Oktober 2003 14:44:09:

Als Antwort auf: In NRW stehen alle 462 Krankenhäuser vor dem finanziellen Aus geschrieben von Fleecer am 02. Oktober 2003 13:11:23:

Solche Meldungen scheinen den Schluss nahezulegen, dass es keine 200 Jahre dauern wird, bis es zum totalen Zusammenbruch kommt. Noch glauben die meisten Leute, dass das System funktioniert. Die Wahrnehmung hat sich noch nicht an die Realität angepasst. Doch wenn die Mehrheit einmal erfasst hat, dass das System nicht mehr tragbar ist, wird sie ihm schnell die Legitimität entziehen. Beiträge und Steuern werden nicht mehr bezahlt, Steuererhöhungen können zu Unruhen führen.

Auch die Tatsache, dass Leute ein Zusammenbruchsforum betreiben (und das meine ich durchaus nicht ironisch) und den Kollaps richtiggehend herbeisehnen hat nichts mit ihrem schlechte(re)n Charakter zu tun, sondern damit, dass die politischen, ökonomischen und sozialen Beziehungen, welche die anonyme Masse einer Nation zusammehalten, die natürliche im evolutionären Selektionsprozess angelegte Neigung des Menschen, aus der städtischen Zivilisation auszubrechen und zum Nomadenleben zurückzukehren zunehmend nicht mehr im Griff haben (vlg. hierzu mein Posting "fundamentale Einsichten ..."). Ebenso ist das Interesse am Zusammenbruch ein Symptom für den Zusammenbruch, während die Bürger einer Weltmacht auf dem Höhepunkt ihrer Herrschaftsausdehnung glauben, diese Phase werde ewig andauern.

Gruss
Andreas


>Die 462 Kliniken in Nordrhein-Westfalen stehen vor dem Konkurs. Die Krankenhäuser warten vergeblich auf Zahlungen der Krankenkassen. Diese schulden den Krankenhäusern Geld in Höhe von 340 Mio. Euro.
>Die Krankenhausgesellschaft in NRW bemängelt vor allem, dass die Kliniken vor einem Sozialgericht die ausstehenden Zahlungen von den Krankenkassen einklagen müssten. Hierbei seien vor allem die örtlichen Krankenkassen hervorzuheben.
>Diese treten mit 90 Mio. Euro als größter Schuldner in den Vordergrund. Da die Krankenhäuser jährlich ein Minus von 350 Mio. machen ist man auf die Zahlungen der Kassen angewiesen. Durch die neue Ärzte-Arbeitszeit drohen weitere ungedeckte Kosten.



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