Re: Der anspruchsvolle Kranke.

Geschrieben von Johannes am 29. September 2003 15:37:20:

Als Antwort auf: Der anspruchsvolle Kranke. geschrieben von Guerrero am 29. September 2003 15:26:29:

> Geh mal nach Tschechien und arbeite - lebe dort ein paar Jahre.
> Oder nach Mexico.
> Oder nach ...


Hallo Guerrero,

das Problem ist nur, wir sind es nicht gewohnt.

Ich hatte z.B. Kontakt zu einer Frau aus der Ukraine, die hier illegal gearbeitet hat, um ihre Kinder ernähren zu können. Denn so etwas wie deutsche Sozialhilfe kennen die dort nicht. Da konnte ich einiges Lernen von den Notwendigkeiten, die sich für andere Menschen ergeben.

Jetzt ist sie übrigens mit ihren beiden Kindern in ein Mini-Häuschen eingezogen: 36 m2. Ich habe 2x wegen der größe gefragt, da das schwer vorstellbar ist. Aber sie war zufrieden, denn sie konnte es erstens kaufen (dort sind Mietwohnung viel weniger üblich als hier) und sie hat einen eigenen Brunnen, aus dem sie Wasser holen kann. Denn das gute, fließende Wasser ist dort längst nicht so selbstverständlich.

Nur, diese Frau kommt in ihre Heimat zurück, in ihr früheres Umfeld, aber es geht ihr nun besser, wenn auch viel schlechter als uns in Deutschland. Ihr Vorteil ist es aber, daß sie es gewohnt ist, zu improvisieren und die entsprechenden Kontakte für gegenseitige Hilfe zu knüpfen.

Wir hier leben dagegen in ziemlicher Abhängigkeit des Just-in-time-Komzepts. Wenn hier mal großflächig der Strom ausfallen sollte (was ja gar nicht mehr so unwahrscheinlich ist...), dann ist es nicht nur dunkel, sondern es funktionieren weder die Geldautomaten, noch die Kassen in den Supermärkten oder die Tankstellen. Wer versorgt dann die Fahrzeugflotte der Lieferanten mit Sprit?

Auch dann geht es uns prinzipiell immer noch besser als in der Ukraine etc. Nur dort ist man Engpässe in der Versorgung gewöhnt, man weiß sich zu helfen. Aber hier?

Gruß

Johannes

>95% der Weltbevölkerung geht´s echt schlecht,
>im Vergleich zum deutschen Bürger.
>Aber kein Menschenschlag ist allgemein so
>fordernd,
>klagend,
>egoistisch
>und unzufrieden
>wie meine deutschen Landsleute.
>Warum?
>Ihnen geht´s immer noch zu gut.
>Deshalb wird es eine notwendige Lehre (Erfahrung) sein,
>wenn dein so sehr erwünschter Zusammenbruch kommt.
>Vor allem für dich und diejenigen,
>die diesen Zusammenbruch herbeisehnen
>und auslösen.
>Damit sie endlich mal erleben,
>am eigenen Leib,
>was Not ist.
>Saludos
>Guerrero
>



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