Re: Völlig verpeilt...

Geschrieben von ahlfi am 25. September 2003 18:00:27:

Als Antwort auf: Völlig verpeilt... geschrieben von KyroxX am 25. September 2003 16:25:52:

Hallo,

das Forum ist schon so eine Welt für sich. In dieser virtuellen Landschaft erscheinen Menschen oft anders, als sie in der Realität auftreten. Es mag die unterschiedlichsten Gründe dafür zu geben und einige kann ich bei anderen sogar durchaus verstehen. Mann stelle sich vor, einer predigt hier Nächstenliebe und verprügelt seine Kinder. Siehe da, er wäre gerne jemand anders und hasst sich wohlmöglich selber, oder urteilt und bestraft sich so für seine Taten. Er straft sich dabei, indem er sich durch Moralisieren selber einen Spiegel vorhält. Andere meinen den großen Macker rauskehren zu müssen, haben aber Probleme mit einem Gliedermessstab und einem Hammer, sowie Nagel ein Bild aufzuhängen. Gut ist es möglich seine eigenen Komplexe zu überspielen oder sogar genau eine andere Person darzustellen. So genannte gläubige Katholiken hatten vielleicht vor 10 Jahren das letzte Mal eine Bibel zur Hand, Ketzer fangen an zu beten, wenn sie mit einer Blinddarmentzündung im Krankenhaus liegen.

Ich bin mal so frei und unterstelle mal ganz dreist, dass hier über die Hälfte einen anderen Typ Mensch darstellen, als sie in Wirklichkeit sind. Werfe ich denen das vor? Nein, nicht wirklich, denn sie können nur eingeschränkt was für.

Die unterschiedlichen Richtungen, die hier häufig aufeinander prallen, könnte auch daran liegen, dass viele Foris auf der Suche nach Halt sind und sich so gerne in Extreme hineinziehen lassen. Ist es ihnen zu verdenken, in dieser Zeit, in dieser Gesellschaft? Die Orientierungslosigkeit führt doch dazu, dass alles so ist, wie es sich uns darstellt. Ein Wahnsinn und in diesem Wahnsinn werden halt viele wahnsinnig, oder kämpfen mit aller Macht dagegen an.

Nun prallen gerade hier in diesem Forum bei dieser Themenvielfalt die unterschiedlichsten Richtungen aufeinander. Ich wüsste keine Lösung wie sich das ändern sollte. Missionieren lässt sich keiner und sich vom eigenen Standpunkt wegzubewegen wirkt doch zu anstrengend, hat man doch so viel Energie darauf verwendet überhaupt einen Standpunkt zu vertreten.

Heute mag der Eine Respekt oder zumindest Akzeptanz für die Meinung anderer aufbringen zu können. Dann kam ein persönliches Problem und rückte so stark in den Vordergrund, dass er den wünschenswerten Zustand nicht mehr halten kann. Alles ist Fließen, alle Einflüsse, innere und äußere spiegeln sich wieder. Im Alltag mag das Gesicht nur ein anderes sein, als im Forum.

Gruß
Ahlfi




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