Re: Israel

Geschrieben von Krümel am 25. September 2003 12:52:00:

Als Antwort auf: Re: Israel geschrieben von Johannes am 25. September 2003 12:10:48:

Ich möchte das nicht schon wieder mit Dir ausdiskutieren ;-)

Es ist nun einmal Tatsache, dass schon rein geschichtlich derartige Streitereien regelrecht vorprogrammiert waren. Aber dazu gabs ja schon hinreichende Diskussionen...

UND: Es kann NUR dann funktionieren, wenn BEIDE Seiten begreifen, dass dieser Prozess nur in beiderseitigem Einvernehmen stattfinden kann. Dazu bedarf es wohl noch eines langen Weges oder eines gewaltigen Knalls in dieser Region, bevor endlich Ruhe und Frieden Einzug halten können.

Momentan ist es ein stetiges Hin und Her, man sieht kaum mehr durch, wer wann was begonnen oder auch nicht hat. Und um ganz ehrlich zu sein, es ist mir egal, wer angefangen hat! Wichtig ist für mich nur eines: WANN werden die Menschen begreifen, dass alle zusammen auch in Frieden leben können? Wann sind die Menschen (die Verantwortlichen der Gewalt auf beiden Seiten)wirklich intelligent und reif genug, um zu begreifen, dass Gewalt immer nur wieder neue Gewalt hervorbringen wird, aber niemals Frieden bringt?

Das größere Problem ist wohl die stetige Ausweitung der besetzten Gebiete. Würde Israel die eroberten Gebiete anerkennen und sich damit begnügen, ginge es ja unter gewissen Umständen (aber mehr mit Biegen und Brechen) auch schon. Aber konsequente Weiterbesiedlung und immer größere Ausdehnung der besetzten Gebiete kann nur zu einem führen: dem Totalverlust der palästinensischen Heimat - und ganz ehrlich: DAS würdest Du als Einheimischer wohl ganz ruhig hinnehmen? Ich persönlich sicher nicht unbedingt.

Und warum nur pochst Du selbst dann auf den Schutz und die Verteidigung des ach so armen Israel, wenn man neutral an die Sache heran geht? Es gibt nicht nur einen Schuldigen!

Grübelnde Grüße
Krümel

P.S.: @Hubert: Ja, darum auch. Die Gründe sind so vielfältig...


>Hallo Krümel,
>schau Dir doch mal die Geschichte an, sind da beide Seiten aufeinander zugegangen? Oder ging die Versöhnung nicht nur von den deutschen Heimatvertriebenen aus?
>Die Besatzer sind damals in den besetzten Gebieten geblieben. Die vertriebenen Einwohner durften nicht zurück, sie wurden enteignet. Die Verbrechen, die dabei begangen wurden, wurden für straffrei erklärt, und diese Regelung gilt auch noch heute. Es gab eine agressive Siedlungspolitik in den besetzten Gebieten, so daß immer mehr Angehörige der Besatzungsmächte in den eroberteten Gebieten lebten als bisherige Bewohner.
>Die Besatzer gaben ihre agressive Politik nicht auf, und selbst die Straffreiheit der entsetztlichsten Verbrechen wurde nicht zurückgenommen. Und in dieser Situation streckten die Vertriebenen einseitig die Hand zur Versöhnung aus - und in der Folge erreichten sie damit einen dauerhaften FRIEDEN.
>Damals hatten die deutschen Vertriebenen kaum weltweite Unterstützung, wer die Ergebnisse von 2 Kriegen verändern wollte, wurde als "Revisionist" geoutet und ins Abseits gestellt. "Ihr habt die Gebiete verloren, sie gehören jetzt dem Sieger, gebt sie auf!", das war die Forderung.
>Völlig anders sieht es heute bei den Palästinensern aus, sie haben viel mehr weltweite Unterstützung, auch für den "Revisionismus" der Ergebnisse von 2 Kriegen.
>Was könnten die Palästinenser bei dieser Unterstützung wohl erreichen, wenn sie genauso wie die deutschen Vertriebenen die Hand wirklich zur Versöhnung ausstrecken, d.h. dauerhafter, echter Gewaltverzicht ohne Vorbedingungen? (siehe Charta der Vertriebenen). Die Deutschen verloren durch die Versöhnung ihre bisherige Heimat, aber sie gewannen Frieden. Könnten die Palästinenser durch die viel größere Unterstützung nicht noch viel mehr erreichen?
>Gruß
>Johannes




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