Hatten wir so noch nie
Geschrieben von Stefan am 06. Dezember 2000 12:09:42:
Als Antwort auf: Hatten wir schon mal geschrieben von franke43 am 06. Dezember 2000 11:45:32:
Der große Unterschied zum wilhelminischen Kastenwahlrecht besteht darin, daß nach dem von mir in die Diskussion gebrachten System jeder, der bereit ist sich mit den wichtigen politischen Themen auseinanderzusetzten, eventuell auf Kosten von "Big Brother", "Marienhof" und der "Sportschau", sein Ranking erhöhen kann. Eine Diskriminierung kann ich darin nicht erkennen. Politiker könnten dann auch mit ihrer Neigung, "den Stammtischen" nach dem Mund, zu reden kaum mehr einen Blumentopf gewinnen.
Einführen könnte man ein solches System versuchsweise im Zusammenhang mit Einführung von "plebiszitären Elementen" sprich Volksbefragungen. Ein "Multiple Choice Test" könnte validieren, daß der Stimmberechtigte sich ausreichend mit den Pro- und Contra-Argumenten in der zu entscheidenden Sachfrage auseinandergesetzt hat. Populisten hätten keine Chance mehr.
Die Fragen könnten von einer Kommission erstellt werden, an der alle gesellschaftlichen Gruppen beteiligt werden. Es sollten weit aus mehr Fragen erarbeitet werden, als für einen MCT tatsächlich gebraucht werden. Dann könnte der einzelne MCT per Zufallssystem aus einem Kategorienpool gezogen werden. Bei einem ausreichend großem Fragenpool könnte man diesen sogar in einer öffentlichen Diskussion, zu der jeder Interessierte eingeladen ist, erarbeiten. Diesen ganzen Vorgang könnte man natürlich hervorragend über das Internet abwickeln. Öffentliche, allgemein zugängliche Internetterminals und kostenfreie Kurse zur Benutzung der entsprechenden Test- und Wahlsoftware könnten eine Diskriminierung der Offline-Bevölkerung verhindern.
Stefan