Hier übt jemand für den Ernstfall ...

Geschrieben von IT Oma am 20. September 2003 17:29:59:

Als Antwort auf: Nachrichten (o.T.) geschrieben von Ruhrgebietler am 20. September 2003 08:40:10:

Rumsfeld lädt Minister zu Kriegsspiel ein

Ein "aufregendes Erlebnis" hat US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld seinen Nato-Kollegen für Anfang Oktober versprochen. Während eines Treffens in Colorado Springs sollen sie die Entscheidungsabläufe für einen Einsatz der geplanten Schnellen Eingreiftruppe NRF der Allianz durchexerzieren.

Manöverszenario: eine US-geführte Nato-Intervention im Mittleren Osten im Jahr 2007. Die Europäer reagierten skeptisch: "Minister üben nicht", hieß es in der Brüsseler Nato-Zentrale, sogar der amerikafreundliche Generalsekretär George Robertson habe Rumsfelds Kriegsspiel als "zu US-lastig" gerügt.
Einige europäische Partner hegen den Verdacht, dass die USA für NRF-Einsätze (Nato Response Force) jeweils eine "Koalition der Willigen" innerhalb der Allianz schmieden wollen, womit sie das Nato-Prinzip aushöhlen würden, Entscheidungen nur einstimmig zu treffen. Weil die Eingreiftruppe im Ernstfall zügig losmarschieren müsse, so die Ansicht Washingtons, sollten Länder, die sich an NRF-Aktionen nicht beteiligen wollen - oder wie Deutschland wegen eines Parlamentsvorbehalts nicht gleich können -, auf ihr Vetorecht verzichten. In Colorado Springs, vermuten die Kritiker, wolle der Gastgeber die Ministerrunde probehalber zu einer solchen Mehrheitsentscheidung drängen. Wegen des Grummelns aus Brüssel hat Rumsfeld die zunächst für einen ganzen Tag geplante "Übung" (Dynamic Response 07) auf etwa fünf Stunden verkürzt und in "Studienseminar" umgetauft.

Die NRF soll 21000 Soldaten umfassen, die Bundeswehr will davon rund 5000 stellen. Schon Mitte Oktober sollen die ersten Einheiten einsatzbereit sein.



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