Re: USA immer selbst schuld? / Wer profitiert denn tatsächlich?
Geschrieben von Swissman am 15. September 2003 22:57:19:
Als Antwort auf: Re: USA immer selbst schuld? / Wer profitiert denn tatsächlich? geschrieben von Johannes am 15. September 2003 11:36:36:
Hallo Johannes,
Deinem Beitrag schliesse ich mich uneingeschränkt an!
>Vor diesem Hintergrund kann ich nicht verstehen, warum sich die üblichen Verschwörungstheorien immer nur um die Schuld der bösen, bösen USA drehen, statt einmal zu untersuchen, wer im Endeffekt davon profitiert.
Die entscheidende Frage ist meiner Meinung nach auch hier "Cui bono?" - "Wem nützt es?". Man geht wohl nicht fehl mit der Annahme, dass dubiose Verschwörungstheorien, die jemand bestimmtem von Nutzen sind, entweder von diesem selbst in die Welt gesetzt wurden, oder dass der Erfinder doch zumindest auf die eine oder andere Weise von diesem unterstützt wird.
Anders gefragt: Ist es nicht höchstwahrscheinlich, dass man in der Lubjanka die Ausbreitung von Verschwörungstheorien, wonach die USA an den Anschlägen vom 11. September, auf die eine oder andere Art, selbst schuld seien, mit grösstem Wohlwollen betrachten wird? Die Frage ist zweifellos zu bejahen.
Ich wage daher die Vermutung, dass diese unseriösen Verschwörungstheorien möglicherweise (ursprünglich) vom KGB-Direktorat für Desinformation erdacht wurden. Um nicht selbst damit in Verbindung gebracht zu werden, könnte man die Geschichte wahlweise übers Internet propagiert haben, in der Hoffnung, dass sie von einem Autor aufgegriffen werde.
Alternativ dazu könnte man Autoren, von denen man annehmen konnte, dass sie dankbare Abnehmer sein würden, mit entsprechenden Informationen "gefüttert" haben - natürlich so, dass sie nicht merken, dass man sie benutzt: Im Idealfall würde der Autor sogar glauben, dass er selbst auf die (Des)informationen gestossen sei. Natürlich könnte man auch einen (bewährten) Agenten mit einem geeigneten Hintergrund damit beauftragen, die Öffentlichkeit "objektiv" zu informieren.
Sollten westliche Verschörungstheoretiker dem KGB zuvorgekommen sein, liegt dennoch die Vermutung nahe, dass man diese auf die eine oder andere Art diskret unterstütz hat - etwa, indem man für sie ein gutes Wort beim Verlag einlegte...
Eine derartige Vorgehensweise wäre weder neu, noch sonderlich originell, gibt es doch dazu zumindest einen nachgewiesenen Präzedenzfall: Kurz nach Entdeckung des AIDS-Erregers machten Meldungen die Runde, wonach HIV ursprünglich in Fort Detrick (USA) als biologische Waffe entwickelt worden sei (was schon deswegen unglaubwürdig ist, weil HIV als B-Waffe denkbar ungeeignet ist!). Durch eine Panne sei der Erreger entkommen und habe sich in der Bevölkerung festsetzen können... - 1992 schliesslich gaben zwei ehemalige Stasi-Agenten in einem Interview zu, dass sie, auf Anweisung des KGB, eine gezielte Desinformationskampagne geplant und durchgeführt hatten, die zum Ziel hatte, AIDS den USA in die Schuhe zu schieben...
Dies hindert den kommunistischen Südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki und seinen simbabwischen Kompagnon Mugabe freilich nicht, ihren Völkern weiterhin dieselben, längst widerlegten Lügen aufzutischen, um von ihrem eigenen Versagen (nicht nur) in Sachen HIV-Bekämpfung abzulenken...
Eine Frage, die im Zusammenhang mit den Anschlägen vom 11. September übrigens tatsächlich zu beantworten wäre, ist die, woher Dr. Tatyana Koryagina eigentlich ihre erstaunlichen Vorabinformationen bezogen hatte...
mfG,
Swissman