Re: USA immer selbst schuld? / Wer profitiert denn tatsächlich?

Geschrieben von Bern am 15. September 2003 13:38:09:

Als Antwort auf: Re: USA immer selbst schuld? / Wer profitiert denn tatsächlich? geschrieben von Johannes am 15. September 2003 11:36:36:

hallo Johannes,
mag sein, mag sein, dass Du das richtig siehst.
Aaber in Afghanistan und Tchetchenien sieht das auch wieder
genau anders rum aus.
Sehn wir uns auch den Balkan an.
Dann trägt doch alles eine Handschrift.
Aber wer ist da bloß am Drehen.
Die hier nicht, die dort nicht.
Am Ende seh ich im Gras dann doch noch Rumpelstilzchen
hüpfen.
bernd
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>> Ein Jahr vor dem 11.9.01 wurde das PNAC veröffentlicht, in dem die Neocons
>> ihr Pläne dargestellt haben.

>Hallo BossCube,
>ist Dir bekannt, daß die "Neokonservativen" fast alle bei den Trotzkisten groß geworden sind?
>Oder erinnerst Du Dich noch an den Regierungsberater Murawiec, der als ganz besonderer Scharfmacher bekannt wurde? Noch vor Beginn des Irakkriegs meinte er, daß man doch eher Saudi Arabien angreifen müsse, denn die seien an allem schuld. Seine Äußerungen hatten damals ziemliches Entsetzen ausgelöst und er galt als einer der großen Kriegstreiber.
>Nein, wer sind denn diese Leute, die die USA da in den Krieg getrieben haben und weiter treiben wollen?
>> Murawiec, a French national, is viewed by some French intelligence
>> circles, for example, as being under the control of foreign intelligence
>> services. Aside from other references, they point to his (and his family's)
>> longtime association with French Communist Party operations, including
>> lengthy stays in Communist East Germany and Communist Czechoslo-
>> vakia,
and his own past connections—like many Perle associates turned
>> right-wing military utopians of today—to international Trotskyist circles.

>(Hervorhebung von mir)
>Laut Larouche, für den Morawiec eine Weile gearbeitet hat (bis sie sich überworfen haben), war auch die Familie von M. bei den Trotzkisten.
>Auf wundersame Weise scheinen sich all diese Kommunisten zu den "Rechten" bekehrt zu haben und sind sind nun als "Neokonservative" bekannt.
>Aus kommunistischer bzw. KGB-Sicht muß das doch geradezu als genial erscheinen: Da gibt es nun also Leute, die die USA in einen Krieg treiben, den sie eigentlich gar nicht gewinnen können. Es wird Milliarde um Milliarde reingesteckt, ohne daß unter dem Strich gesehen etwas rauskommt. Die USA und andere westliche Staaten sind nun in Nahost gebunden und somit völlig verzettelt, was ihre Fähigkeit massiv einschränkt, auf andere Krisen zu reagieren. Und das "beste": Nicht Rußland (die Kommunisten) bekommt die Schuld zugeschoben, sondern die anderen.
>Erinnert Ihr Euch noch an den Kriegsablauf im Irak? Wie russische Techniker bis kurz vor Kriegsbeginn noch Störsender installierten, um die Satellitennavigation der Bomben zu verhindern? Und wenn man sieht, wie schwer sich die USA zu Beginn taten, dann muß man sagen, die (recht billige) Technik der Russen war erfolgreich.
>Wenn man es mal von dieser Seite betrachtet, dann hatte Rußland in diesem Krieg die Möglichkeit, unter realen Bedingungen zu testen, wie erfolgreich man mit konventionellen Methoden einen Gegner stören kann, der mit Hi-Tec-Waffen angreift. Für die Russen ein vergleichsweise billiges Vergnügen, während die USA durch die enormen Kosten nun vor dem endgültigen wirtschaftlichen Kollaps stehen.
>Und was haben die USA gewonnen? Einfluß? Haha, daß ich nicht lache. Die sind auf Jahre gebunden, während denen jede Pipeline, über die sie vielleicht etwas verdienen könnten, zigmal durch Angriffe zerstört werden wird. Milliarde um Milliarde werden die USA dort im wahrsten Sinne des Wortes in den Sand setzen, weil sie auf die "neokonservativen" Kriegstreiber gehört haben.
>Und das beste, aus Sicht der Kommunisten: Die Trotzkisten, die nun als "Neokonservative" die USA in einen Krieg geführt haben, bei dem für die USA unter dem Strich nichts übrig bleibt, werden nicht als solche erkannt. Statt diejenigen beim Namen zu nennen, die davon strategisch profitieren (der Westen ist gebunden und verzettelt) und den Gegner ins wirtschaftliche Chaos stürzen, wird das Opfer nach dem Motto "Haltet den Dieb" auch noch als Täter dargestellt.
>Okay, wenn schon Verschwörungstheorien, wie wäre es, mal diese Sichtweise weiter durchzudenken? Warum dabei stehenbleiben, daß "Neokonservative" die Kriegstreiber sind? Warum nicht mal untersuchen, woher die "Neokonservativen" eigentlich stammen und zu fragen, ob sie sich innerlich wirklich so verändert haben oder ob das ganze nicht auch mit dem Begriff "Einflußagenten" beschreiben könnte?
>Unabhängig von der Wertung, fest steht jedenfalls, daß sich stramme Kommunisten unter dem neuen Namen "Neokonservative" hochgearbeitet haben. Lange war es still um sie, bis sie die Gunst der Stunde nutzen. Und nun treiben sie die USA in einen Krieg, den diese nicht gewinnen können. Wer davon wohl profitiert?
>Nein, das muß man nicht glauben, was ich hier ausgeführt habe, aber was die Vergangenheit der meisten "Neokonservativen" angeht, so sind das schon Fakten. Nur über die Bewertung kann man sich streiten.
>Zum Abschluß noch ein Zitat aus sopos.org (Redaktionsanschrift: "Sozialistische Positionen"):
>> ... Intellektuell geht die neue Strömung auf die anti-kommunistischen
>> "Cold War Liberals" zurück; einige der heute füh> renden "Neocons"
>> waren in den 60er Jahren noch Trotzkisten. In den 80er Jahren gelang-
>> ten sie unter Präsident Reagan in Regierungsämter und überwinterten
>> während der Clinton-Jahre in Stiftungen, Zeitschriftenredaktionen und
>> Universitäten. Seit zwei Jahren sitzen sie an Schlüsselstellen der Bush-
>> Regierung.

>http://www.sopos.org/aufsaetze/3ee0d76927cd5/1.phtml, (Hervorhebung von mir)
>Vor diesem Hintergrund kann ich nicht verstehen, warum sich die üblichen Verschwörungstheorien immer nur um die Schuld der bösen, bösen USA drehen, statt einmal zu untersuchen, wer im Endeffekt davon profitiert.
>Gruß
>Johannes



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