Taifune verwüsten Südkorea und Karibik

Geschrieben von Napoleon am 14. September 2003 18:18:34:

Als Antwort auf: Nachrichten o.t. (o.T.) geschrieben von Pez am 14. September 2003 10:33:39:



Seoul/Washington (dpa) - Bei dem Jahrhundert-Taifun «Maemi» über Südkorea sind vermutlich weit mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben des staatlichen Katastrophenschutzes in Seoul wurde bis zum Sonntagabend (Ortszeit) der Tod von mindestens 85 Menschen bestätigt. Nach dem Taifun galten noch mindestens 30 Menschen als vermisst. Unterdessen wütete der Hurrikan «Isabel« weiter im Atlantik und bedrohte mit neuer Kraft die Ostküste der USA.

Wie das nationale Hurrikan-Zentrum im US-Bundesstaat Florida am Sonntag mitteilte, hat «Isabel» an Stärke zugenommen und ist mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 Kilometern pro Stunde als ein Wirbelsturm der höchsten Kategorie eingestuft worden.

In Südkorea wurde befürchtet, dass die Zahl der Toten weiter steigt. Auch am Sonntag wurden noch immer Leichen aus eingestürzten Gebäuden geborgen. Einen Tag nach dem Abzug des Wirbelsturms in Richtung Japanisches Meer wurden die Aufräumarbeiten durch die Unterstützung tausender ANZEIGE

von Katastrophenhelfern intensiviert. Auch wurden nach Behördenangaben mehr als 5500 Soldaten für Reparaturen, zur Suche nach Vermissten oder für die Verpflegung Obdachloser mobilisiert. Straßen, Felder, Ufergebiete und ganze Dörfer lagen noch immer unter Wasser. Etwa 25 000 Menschen hatten wegen der Gefahr von Erdrutschen oder wegen Überschwemmungen ihre Häuser verlassen.

Die Mehrzahl der Opfer ertrank, starb bei Erdrutschen oder durch Stromschläge. Selbst große Schiffe und Autos hielten den Orkanböen nicht Stand. «Ich habe noch nie solche hohen Wellen gesehen», sagte ein Fischer im Fernsehen. In Busan knickten riesige Hafenkräne ein. Bäume und Strommasten stürzten um. Insgesamt 1,4 Millionen Haushalte hatten zeitweise keinen Strom.

Staatspräsident Roh Moo Hyun suchte am Sonntag die Unglücksgebiete auf, um sich ein Bild vom Ausmaß der Zerstörungen zu machen und den Opfern Mut zuzusprechen. Nach offiziellen Schätzungen verursachte der Sturm Schäden von umgerechnet mehreren hundert hundert Millionen Euro. Die Regierung stellte erste Hilfsgelder in Höhe von etwa 1,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Am Dienstag werde die Regierung entscheiden, ob die betroffenen Landesteile zu Sonder- Katastrophengebieten erklärt würden, sagte Roh. Die Provinzen bekämen dann staatliche Gelder für die Aufräumarbeiten.

Der Taifun war am Freitagabend mit Urgewalt auf die koreanische Halbinsel getroffen, bevor er über den südlichen Teil Südkoreas hinwegfegte. «Maemi» erreichte nach Behördenangaben Windgeschwindigkeiten bis zu 216 Stundenkilometern. Er sei damit der «bei weitem mächtigste Taifun, seitdem wir 1904 mit den Aufzeichnungen von Wetterdaten begonnen haben», sagte ein Beamter des Wetterdienstes. Im vergangenen September hatte der Taifun «Rusa» 119 Menschen das Leben gekostet.

Von den US-Behörden war Hurrikan «Isabel» bereits bis Freitag als Hurrikan der Stärke fünf eingestuft, dann aber am Samstag auf vier abgestuft worden. Am Sonntag wurde er wieder stärker. Der Sturm war am Sonntag noch 545 Kilometer von Puerto Rico entfernt, stellte aber eine Bedrohung für die Ostküste der USA dar. Der Sturm könnte laut US-Medienberichten die Atlantikküste ab Mitte nächster Woche treffen. Es sei für die Meteorologen aber erst in ein bis zwei Tagen möglich, eine genaue Vorhersage zu treffen.



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