Wenn "Volkshelden" sterben stirbt auch eine Nation?

Geschrieben von H.Joerg H. am 13. September 2003 01:48:51:

Hallo zusammen!

Es mag auf den ersten Blick abwegig anmuten, doch um (s)ein Volk zu de-stabilisieren, es "alleine" dastehen zu lassen und ihm so letztendlich den Boden unter den Füßen wegzuziehen, sind neben den bekannten Fehlentwicklungen des "immer zu wenig Geld", mangelnde Arbeitsplätze, miese Politik oder blindem Gehorsam auch und gerade "Volkshelden" eine gewaltige Stütze, die dem "einfachen Volk" Kraft und Hoffnung geben, und es ablenken vom täglichen Allerlei depressionaler Stimmungen und dadurch bedingter Fehl-Schwingungen.

Und wenn dann in den USA einer der ganz großen "Volkssänger" - in diesem besonderen Falle Johnny Cash - stirbt, der in seinem Leben alle Höhen und Tiefen kennenlernen durfte, und sich über 50 Jahre mit seinen sozialkritischen Liedern in die Seelen von zig Millionen Menschen alleine in den USA sang und redete, und auch weltweit seine "Fans" hatte, darf auch dies von Belang sein, wenn einer Nation die Kraft ausgeht.

Denn mit jedem Tod eines geliebten und dazu noch geradlinig ehrlichen Menschen, der in der Öffentlichkeit stand, und dem einfach niemand Böses konnte (denn wer gibt, dem verzeiht man auch schon mal...) geht ein Teil des inneren Friedens mit über den "Jordan". Mit Johnny Cash wollte ich nur ein Beispiel bringen, wie es um "Volkshelden" bestellt sein kann, die plötzlich von der Bildfläche des Lebens verschwinden. Da nutzen wenig Erinnerungen, wenn der Geist eines Menschen aus der Welt verschwindet, denn schnell werden solche Persönlichkeiten dann in Vergessenheit geraten, und Ersatz, der sich über Jahrzehnte ja erst aufbauen muss, wächst so hurtig nicht nach.(Gerade heutzutage nicht mehr, bei den "tollen Superstars").

Dies fällt mir immer wieder auf, wenn ein "Großer Künstler" stirbt, auch wenn es noch Platten oder sonstige Erinnerungen weiter geben mag. Wenn also eine Stimme stirbt, die vielen Kraft und Hoffnung gab, versiegt eine weitere Quelle natürlicher Reinheit. Und die Brunnen vergiften sich weiter...

Und wenn ich schon gerade dabei bin, behaupte ich schlicht und einfach (wie in den frühen-mittleren 90ern schon...), dass der Ausverkauf der Zeit weiter von Statten geht. Dies zeigt sich in all den Shows, die die letzten Jahrzehnte lustig heiter aufrollen und teils verklären, dazu die ganzen angepriesenen Waren dieser Zeit (v.a. in Sachen Musik etc.), die man noch schnell verramschen muss, da ja die Zeit knapp zu werden droht - es also "eng" wird.

Zu oft fällt mir dabei in den letzten Monaten der Begriff der Renaissance auf. In kaum einer Sparte des täglichen Lebens wird dieser Begriff nicht verwandt. Er drückt neben eingesehenem Stillstand (natürlich zu spät!) eine Sinnsuche aus, die zunächst zurück gerichtet nach übertragbarem aus der Vegangenheit sucht, geradezu eine Sehnsucht nach "der guten alten Zeit" weckt. So wird nach Lösungen von Unlösbarem verzweifelt Ausschau im Gewesenen gesucht, und selbst dann noch die alten Fehler aufs zukünftig Neue und vermeintlich Bessere übertragen.

Gut gehen kann es nicht mit aller Kraft rückwärts gewandt die Zukunft zu gestalten! Man kann von einer Trotzreaktion sprechen, bildlich einem Stampfen auf der immer gleichen Stelle-doch so geht nicht mehr vorwärts.

Diese Beispiele sollten aufzeigen, auch diese Indizien (oder gar mehr?) im Falle des Eintretens der Prophezeiungen nicht außer Acht zu lassen! Was für manche "Kleinigkeiten" und natürliche Belange und Vorgänge sein mögen, waren und sind für mich weiter ganz klar Anzeichen/"Vorwehen" von dem, was kommen wird...

Gruß

Jörg

P.S. Für meine "Ausfälle" - kennzeichnend durch 1-2 "törichte" Postings in den letzten Tagen, bitte ich um Verständnis. Die Phasen von "innerer Dunkelheit" überfallen mich hie und da, ohne es immer gleich zu merken!

Ist halt so mit mir;-)


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