Re: Forscher streiten über Erwärmung der Atmosphäre

Geschrieben von ahlfi am 12. September 2003 12:27:34:

Als Antwort auf: NACHRICHTEN (owT) geschrieben von Johannes am 12. September 2003 01:28:04:

Forscher streiten über Erwärmung der Atmosphäre
12. Sep 12:17

Das ist bestimmt Nahrung für Swissman:-)

Diskussion um warme
Luft: Bislang glaubte
man, die unterste
Atmosphärenschicht
habe sich im
Klimawandel nicht
erwärmt. Dem
widersprechen Forscher
jetzt.

Die Troposphäre, die unteren acht bis elf Kilometer
der Atmosphäre, ist nach der Meinung vieler
Klimaforscher im vergangenen Jahrhundert nicht
aufgeheizt worden. Die globale Erwärmung betrifft
demnach nur die Erdoberfläche. Doch eine erneute
Auswertung von Satellitendaten zeigt, dass sich auch
die Lufthülle der Erde erwärmt hat.

Neuer Ansatz

Die US-amerikanischen
Klimaforscher Konstantin
Vinnikov von der
University of Maryland
und Norman Grody von
der National Oceanic
and Atmospheric
Administration in
Washington D.C. haben
Daten aus den Jahren 1978
bis 2002 ausgewertet.

Wie sie jetzt im Magazin
«Science» berichten, haben sie bei ihrer Auswertung
Messfehler und jahreszeitliche sowie tägliche
Schwankungen der Temperatur eingerechnet. Die
Troposphäre ist demnach seit 1978 jährlich um 0,024
Grad Celsius wärmer geworden. Damit übersteige die
Lufterwärmung sogar die allgemein anerkannte
Aufheizung der Erdoberfläche um 0,017 Grad Celsius
jährlich. Würde dieser Befund von weiteren
Forschern bestätigt, könnte der Druck auf die Politik
ansteigen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu
vermindern. Doch die Ergebnisse von Vinnikov und
Grody werden angezweifelt.

«Falsches Erwärmungs-Signal»

Roy Spencer und John
Christy von der
US-amerikanischen
University of Alabama in
Huntsville sagen, die
Troposphären-Temperatur
sei im vergangenen
Jahrzehnt weitgehend
konstant geblieben.
Vinnikov und Grody hätten
bei ihrer Analyse
vernachlässigt, dass Satelliten im Laufe der Jahre
absinken und der Erde näher kämen. Dadurch ändert
sich der Winkel, aus dem die Sonnenstrahlung auf die
Instrumente fällt. «Das führt zu einem falschen
Erwärmungs-Signal», sagt Spencer.

Klimaforscher des Remote Sensing Systems in
Santa Rosa, Kalifornien, geht dagegen von einer
mittleren Erwärmung der Troposphäre um etwa 0,01
Grad Celsius pro Jahr aus. Derartige Differenzen
habe in der Diskussion um den Klimawandel immer
wieder dazu geführt, dass Politiker und Forscher die
Erwärmung angezweifelt haben, berichtet der
Online-Dienst des Magazins «Nature».

Die jetzt entflammte Diskussion um die
Troposphären-Daten soll im Oktober bei einem
Treffen am US-amerikanischen National Climate
Data Center in Asheville, North Carolina, zu einem
Ergebnis geführt werden. (nz)

Quelle



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