Re: Rheingraben - Erft-Sprung, da bin ich aber beruhigt :-)
Geschrieben von franz_liszt am 05. September 2003 18:40:53:
Als Antwort auf: Rheingraben: Eintrittswahrscheinlichkeit eines Extrem-Bebens geschrieben von mica am 05. September 2003 16:53:33:
Danke mica
für den Link. Da der Sprung nur 13 km lang ist, sind Beben nur bis Mw = 6,4 wahrscheinlich, und die schon extrem selten. Alles darüber wird eher ein Weltbeben sein, das alle betrifft.
Gruß franz_liszt
************Zitat aus dem Link:
Die in der vorliegenden Studie auf Grund von geologisch-tektonischen und seismologischen
Beobachtungsdaten ermittelten Schätzwerte für die statistische Wiederkehrperiode von starken
Erdbeben im Großraum Köln weisen darauf hin, daß schwere Erdbeben äußerst selten vorkommen.
Wenn man unterstellt, daß die maßgebliche potentielle Herdzone für schwere Erdbeben im Kölner
Gebiet durch das am Westabfall des Kölner Vorgebirges (Ville) ausstreichende Erft-Sprung-System
gegeben ist und die bruchtektonische Aktivität ausschließlich auf coseismische Weise abläuft, kann
man Starkbeben mit der Moment-Magnitude Mw ³ 6.3 im Durchschnitt etwa alle 4900 Jahre und
solche mit der Moment-Magnitude Mw ³ 6.7 etwa alle 18 000 Jahre erwarten (Tab. 3).Die genannten Wiederkehrperioden kennzeichnen den ungünstigsten Fall. Da für herdnahe
Erdbebenlastfälle im Stadtgebiet von Köln hauptsächlich die beiden nächstliegenden Teilsegmente
des Erft-Sprung-Systems von Bedeutung sind (Horremer Sprung und Erft-Sprung i.e.S.), verlängern
sich die durchschnittlichen Wiederkehrperioden von schweren Erdbeben bei genauerer Betrachtung
um einen entsprechenden Faktor. Eine zusätzliche Verlängerung kann sich ergeben, wenn zeitstetige
(d.h. seismisch nicht wirksame) Kriechbewegungen an der Ausgestaltung der Bruchschollentektonik
beteiligt sind.Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines schweren Erdbebens im Großraum Köln liegt nach
der vorliegenden Studie ungefähr in der gleichen Größenordnung wie die Wahrscheinlichkeit eines
neuen Vulkanausbruches in der Eifel. Die letzten Ausbrüche fanden dort vor rund 10 000 Jahren
statt. Dieser Vergleich macht deutlich, daß überzogene Befürchtungen wegen eines drohenden
schweren Erdbebens im Gebiet von Köln nicht angebracht sind.