Re: Das Wort zum Sonntag v. W. Busch (nicht Dubbleyu!) ;-)

Geschrieben von H.Joerg H. am 31. August 2003 22:17:35:

Als Antwort auf: Das Wort zum Sonntag v. W. Busch (nicht Dubbleyu!) ;-) geschrieben von mica am 31. August 2003 15:52:49:

N´abend Mica!

Auch von W.Busch:

Es saßen einstens beieinand
Zwei Knaben, Fritz und Ferdinand.
Da sprach der Fritz:" Nun gib mal acht,
Was ich geträumt vergangne Nacht.
Ich stieg in einen schönen Wagen,
Der Wagen war mit Gold beschlagen.
Zwei Englein spannten sich davor,
Die zogen mich zum Himmelstor.
Gleich kamst du auch und wolltest mit
Und sprangset auf den Kutschentritt.
Jedoch ein Teufel schwarz und groß,
Der nahm dich hinten bei der Hos`
Und hat dich in die Höll getragen.
Es war sehr lustig, muß ich sagen." -

So hübsch nun dieses Traumgesicht,
Dem Ferdinand gefiel es nicht.
Schlapp! schlug er Fritzen an das Ohr,
Daß er die Zippelmütz verlor.
Der Fritz, der dies verdrießlich fand,
Haut wiederum den Ferdinand;
Und jetzt entsteht ein Handgemenge,
Sehr schmerzlich und von großer Länge. -

So geht durch wesenlose Träume
Gar oft die Freundschaft aus dem Leime.

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Und eines noch passend zur hervorragenden "Diskussion" heute mittag, ebenfalls bei Busch zu finden:

Wer möchte diesen Erdenball
Noch fernerhin betreten,
Wenn wir Bewohner überall
Die Wahrheit sagen täten.

Ihr hießet uns, wir hießen euch
Spitzbuben und Halunken,
Wir sagten uns fatales Zeug,
Noch eh´ wir uns betrunken.

Und überall im weiten Land
Als langbewährtes Mittel
Entsproßte aus der Menschenhand
Der treue Knotenkittel.

Da lob´ ich mir die Höflichkeit,
Das zierliche Betrügen.
Du weißt Bescheid, ich weiß Bescheid;
Und allen macht´s Vergnügen.

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Nun denn.

Gruß

Jörg (ohne Allie-hat was vor heute Nacht;-)


>Wie schad, daß ich kein Pfaffe bin.
>Das wäre so mein Fach.
>Ich bummelte durchs Leben hin.
>Und dächt' nicht weiter nach.
>Mich plagte nicht des Grübelns Qual,
>Der dumme Seelenzwist,
>Ich wüßte ein für allemal,
>Was an der Sache ist.
>Und weil mich denn kein Teufel stört,
>So schlief ich recht gesund,
>Wär wohlgenährt und hochverehrt
>Und würde kugelrund.
>Käm dann die böse Fastenzeit,
>So wär ich fest dabei,
>Bis ich mich elend abkasteit
>Mit Lachs und Hühnerei.
>Und dich, du süßes Mägdelein,
>Das gern zur Beichte geht,
>Dich nähm ich dann so ganz allein
>Gehörig ins Gebet.



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