Antiviren - Firma gut versorgt im unterirdischen Bunker

Geschrieben von Bost am 22. August 2003 21:38:34:

Als Antwort auf: NACHRICHTEN (owT) geschrieben von Johannes am 22. August 2003 00:13:41:

An der Front des IT-Krieges

Würmer, Viren und andere Attacken auf die Sicherheit der Datennetze haben eine Industrie entstehen lassen, die vom Aufspüren der Schädlinge und Entwickeln der Abwehrstrategien lebt.

Hacker und Counter-Hacker sind Gegenstand allerhand romantischer Verklärung. In «23», «Matrix» oder dem Pionierwerk «Wargames» sind sie Helden und Schurken, bringen ihre illegalen Manipulationen von Datenspeichern wesentliche neue Erkenntnisse über die Gründe, warum ihre Welt auseinanderfällt, bewirken aber zugleich die Beschleunigung des Auflösungsprozesses selbst.

Frontberichterstattung

Und in der Realität? Angesichts des nur allmählich abflauenden Angriffs des «schnellsten und schadensträchtigsten Virus' der Geschichte», Sobig.F, verwendet die BBC Klischees der Frontberichterstattung «aus dem Informationskrieg». Zufall oder dichterische Freiheit ist das allerdings nicht, eher schon ein bedingter journalistischer Reflex. Berichten nicht deutsche Regionalzeitungen von Morddrohungen gegen einen nordrhein-westfälischen Studenten, der unentgeltlich und sehr erfolgreich Software gegen Spy-Programme schreibt und verteilt? Und residiert nicht die Europa-Zentrale der weltweit operierenden Antiviren-Firma Symantec in der Abgeschiedenheit der britischen Grafschaft Wiltshire in einem unterirdischen Bunker?

So ist es, und es ist ernst gemeint. Sie arbeiten nicht nur hinter bombensicherten Türen, sondern haben auch ausreichend Brennstoff in den Tanks und Proviant in der Speisekammer, um es einige Tage lang dahinter auszuhalten, ohne im Dunkeln sitzen oder zum nächsten Greengrocer gehen zu müssen, wie die BBC berichtet.

Explosion des Problems

Grund: Das Sicherheitsproblem explodiert und gibt Anlass zu weiteren Befürchtungen. 2002 verzeichnete Symantec einen Anstieg von 80 Prozent - und zwar hauptsächlich durch Bugs, also Sicherheitslücken und Fehler in Betriebssystemen und Mailprogrammen. Solche potenziellen Einfallstore für Würmer und Viren, berichtete Symantec-Europachef Jeff Ogden der BBC, seien vor drei Jahren noch 500 Tage lang sicher vor Angriffen gewesen. Heute würden Hacker sie in durchschnittlich 40 Tagen aufspüren und für Angriffe auf die Datensicherheit nutzen. Im Falle Lovsans waren es weniger als 30.
Die wachsende Zahl von kraftvollen Rechnern in leistungsfähigen Breitband-Netzen tue ein Übriges, so Ogden: Jeder davon ist ein potenzielles Angriffsziel und ein missbrauchsfähiges Objekt, von dem aus ein Wurm oder Virus weiter gestreut werden kann, wenn die Sicherheit einmal geknackt ist. Symantec-Kunden würden im Durchschnitt 35 Mal pro Woche attackiert, zehn bis fünfzehn neue Viren würden täglich entdeckt......

Gruß Bost

PS: Produziert kein anderer Viren oder Würmer, kann so ein Unternehmen bestimmt selber schnell so ein Viech auf den Weg schicken.
Außerdem: Feuer werden auch oft von Feuerwehrleuten oder solchen die es gerne geworden wären und nicht durften, gelegt.



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