Re: gehört Antipathie zum größeren Rahmen?

Geschrieben von Johannes am 20. August 2003 02:17:43:

Als Antwort auf: Re: gehört Antipathie zum größeren Rahmen? geschrieben von franz_liszt am 20. August 2003 01:58:16:

> jetzt hast Du den Punkt, auf den es mir ankam weggelassen. Was ist
> wichtiger? Sachlich stimmige Argumente oder ein Mann, der bei direkter
> (persönlicher / subjektiver) Betrachtung nicht tragbar ist?

Hallo Franz Liszt,

da könnte ich nun sagen, sowohl von Beust sei wegen politischer Erpressung, ungleichen Maßstäben gegenüber Mitarbeitern sowie Zuschachern von Posten an persönliche Freunde nicht tragbar.

Das wäre ein sachliches Argument.

Oder ich könnte sagen, ich mag diesen von Beust nicht und er sei nicht tragbar.

Das wäre das persönliche Argument.

Oder ich könnte irgendwas dazwischen äußern.

> Wie oft bin ich schon auf Seiten reingefallen, die voll waren mit "guten"
> Informationen, bis jemand mich darauf aufmerksam machte, welcher Geist drin-
> steckt. Manche können das böse Wort mit M z.B. in Sekunden finden, ich brau-
> che länger.

Und was wäre für das Proph.-Forum gewonnen, wenn ich mich aus dem einen sachlichen oder dem anderen persönlichen Argument gegen von Beust äußern würde? Nichts, denke ich (abgesehen davon, daß die Frage rethorisch war, a ich gegen von Beust keine persönliche Antipathie habe).

> Ist es denn mit Prophs nicht auch so, dass ihre Qualität nicht daran ge-
> messen wird, wie gut sie erklären und beschreiben können, was angeblich
> kommen wird, sondern daran, wie sie den Leser persönlich ansprechen und
> ihm in der Zukunft helfen?!

Nein, nicht unbedingt.

Ich vergleiche das mal mit der Temperatur und dem Wetterbericht. Den einen spricht eine anschauliche Wetterprophetie vielleicht persönlich an und daraus entwickelt sich etwas Gutes, vielleicht auf ganz anderem Gebiet (neue, wetterfeste Kleidung führt zu neuen Kontakten, ...). Die Prophetie würde ihm also in der Zukunft helfen, teils sogar unabhängig davon, ob sie sachlich richtig ist.

Für den Einzelnen mag das gut sein. Für den anderen mag eine Prophezeiung, die er persönlich nimmt, vielleicht auch zu negativen Entwicklung führen (manche stecken Geld in Sachen, die ihnen im durchschnittlichen Alltag nie etwas nützen...), teils auch wieder unabhängig von der sachlichen Frage, ob sie richtig ist.

Das persönliche Empfinden, der persönliche Nutzen hat durchaus seine Berechtigung, das stimmt. Nur sehe ich auch die Wichtigkeit einer sachlich richtigen Voraussage. Eine Prophetie, die für Ende August Frost für Deutschland voraussagt, ist für mich falsch, auch wenn sie jemand vielleicht persönlich nützt. Sprich, ich kann Dein Argument nicht zum Hauptmaßstab machen, auch der sachliche Inhalt ist wichtig.

> Da hast Du den großen Rahmen. Logische Argumente reichen nicht in unserer
> Welt. Weder bei Politikern noch bei Propheten. Wir müssen lernen, worauf es
> ankommt.

Und wenn wir jetzt wissen, daß von Beust und/oder Schill Schweine sind, gegen die der eine oder andere schon immer Antipathien hatte und sich nun bestätigt fühlt, sind wir dann zum Forumsthema irgendwie weitergekommen?

Zeigt es nicht eher, wie sehr wir uns von persönlichen (Vor)Urteilen leiten lassen, statt auf den tatsächlichen, sachlichen Inhalt/Hintergrund zu achten?

Zu Deinem Betreff:
> Re: gehört Antipathie zum größeren Rahmen?

Wie eben gesagt, eher in negativer Hinsicht.

Und zu Gunsten des Themas sollten wir die persönlichen Antipahien doch eher außen vor lassen, denke ich. Es gibt sie, aber man muß sie deshalb ja nicht auch noch hier verbreiten. Wobei die Übergänge zwischen persönlich und der Beziehung zum Thema natürlich fließend sind, das weiß ich.

Gruß

Johannes



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