Re: Eine ernstgemeinte Frage aus dem Nachbarsforum...

Geschrieben von NLMDA am 12. August 2003 21:15:54:

Als Antwort auf: Eine ernstgemeinte Frage aus dem Nachbarsforum... geschrieben von ahlfi am 11. August 2003 23:14:54:

Hallo Lutz!

Weil ich im Nachbarforum nicht schreiben kann, antworte ich Dir hier. ;-)


1.) Was macht ihr, wenn nichts von den Dingen eintrifft, die in nächster Zeit passieren sollen oder könnten? Werden dann die Dinge, die geschehen sollen, weiter nach hinten terminiert, wenn sie nicht geschehen sind?
Wenn sie nicht eintreffen, freue ich mich, wenn sie eintreffen, bin ich weniger erfreut. Ich persönlich warte nicht auf den totalen Weltuntergag, ich würde es sehr schade finden, wenn hier alles den Bach runtergeht. Ansonsten versuche ich, so wenig wie möglich darüber nachzudenken, die Thematik kann Depressionen hervorrufen und das momentane Leben unnötig beeinträchtigen. ;-)

2.)Wie lebt ihr so Euer Leben? Lebt ihr in ständiger Erwartung, daß es "Bum" macht? Habt ihr eine ständige Angst, die Euch verfolgt und Euch die Freude am Leben nimmt?
Ich stehe morgens auf, trink einen Kaffee und gehe in die Arbeit. Abends komme ich heim, mache was mit Freunden oder widme mich meinen Hobbys. Falls es mal an so einem Abend „Bumm“ machen sollte, sind wir eh schon alle beisammen, da kann doch dann gar nix mehr schief gehen. ;-)

Ich lasse mich von den schlimmen Wirtschaftsprognosen nicht unterkriegen, plane meinen Schritt in die Selbständigkeit. Meine Freizeitgestaltung hat sich geändert. Statt in der Welt rumjetten und Geld ausgeben probiere ich alte Haushalts- und Handwerkstechniken aus, helfe beim Schafe scheren, bei der Huf- und Klauenpflege, beschäftige mich mit neuen Wegen in der Landwirtschaft und übe mich im vorauseilenden Ungehorsam. Letzteres kann man jetzt schon ganz gut anwenden. ;-)

3.) Sind Dinge denn noch zu ändern oder muß man eine Prophezeiung als gegebene Tatsache hinnehmen?
Ich sage da jetzt mal „Nein“. Ich glaube nicht, dass wir auf der Erde sind, um uns nur unserem Schicksal hinzugeben, die Hände in den Schoß zu legen und Schäfchen zu zählen.

Gibt es keinen Einfluß darauf, eine negative Prophezeiung in eine positiv verlaufende Richtung zu lenken?
Ende der 70er Jahre gab es die Prognose, dass wir in 30 Jahren keinen Wald mehr haben, wenn wir weiterhin mit der Bleiladung im Tank spazieren fahren. Wäre möglicherweise so gekommen, wenn wir unsere damaligen Tankgewohnheiten beibehalten hätten. Ich laufe immer noch durch den grünen Wald, aber einen gesunden Baum kriege ich nicht mehr zu Gesicht. Aber unsere Vorschulkindern kann ich noch Mythen und Märchen vom Wald im Wald erzählen und hoffe, dass es für meine Kinder auch noch die Chance gibt.

Gibt es keinen Einfluß darauf, eine negative Prophezeiung in eine positiv verlaufende Richtung zu lenken?
Der Einfluss ist man selbst, zu diesem Schlussgedanken bin ich für mich persönlich gekommen. Man darf gewappnet sein für alle Fälle, sollte aber doch immer offen für den Frieden und für das Verständnis untereinander sein.

Ob diese Lebenseinstellung die Russen von ihrem prophezeiten Einmarsch abhält ist eine andere Sache. Wer etwas machen will, wird schon seinen Anlass finden - und sei er bei den Haaren herbei gezogen.

Viele Grüße
NLMDA




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