Ganz viele Wünsche auf einmal
Geschrieben von Napoleon am 12. August 2003 08:22:54:
Als Antwort auf: NACHRICHTEN (o.T.) geschrieben von Napoleon am 12. August 2003 08:08:15:
Montag, 11. August 2003
Ganz viele Wünsche auf einmal
Nacht der SternschnuppenSie haben noch so ein paar unerfüllte Wünsche? Dann sollten Sie vielleicht einmal ganz konzentriert zum Himmel blicken. In der Nacht zum Mittwoch entfaltet der Sternschnuppenstrom der Perseiden seinen vollen Glanz. Ein bis zwei Meteore pro Minute erwarten die Astronomen zum Maximum am frühen Mittwochmorgen.
Einziger Wehmutstropfen: Der helle Vollmond könnte einige der schwächeren Leuchtspuren überstrahlen. Zudem ist bei der Hitze in manchen Regionen viel Staub vom trockenen Boden in die Luft gelangt, der ebenfalls die Sicht behindern könnte. Aber keine Angst: Zumindest alle paar Minuten sollte auf jeden Fall eine leuchtender Schweif am Himmel zu sehen sein, für den Sie einen Wunsch auf Ihrer Liste abhaken können. Die Perseiden sind bekannt für einzelne besonders helle Feuerkugeln, so genannte Boliden.
Decke oder Liegestuhl genügt
Bereits am Dienstagabend werden wie in den vergangenen Nächten Sternschnuppen am Himmel leuchten. "Die beste Ausrüstung ist eine Decke auf der Wiese oder ein Liegestuhl", rät Astronom Martin Neumann, Redakteur beim Magazin "Sterne und Weltraum". Ein Fernglas ist nicht angebracht, weil man damit immer nur einen ganz kleinen Ausschnitt am Himmel sieht. Die Lichter scheinen dem Sternbild Perseus zu entspringen, das im Nordosten aufgeht. Sie sind jedoch am ganzen Himmel zu sehen.
In diesem Jahr haben die Perseiden noch einen besonders auffälligen Begleiter. Der Mars ist als heller ockerfarbener bis rötlicher Punkt tief am Südosthorizont zu erkennen. "Zu Einbruch der Dunkelheit steht er bei ausgestrecktem Arm etwa eine Faustbreit über dem Horizont", erklärt Neumann. "Bis Mitternacht steigt er etwas höher - etwa eine Handbreit über den Horizont." Unser Nachbarplanet erscheint zurzeit besonders hell: Am 27. August erreicht er seinen erdnächsten Punkt seit rund 60.000 Jahren.
Die Tränen des Laurentius
Meteore entstehen aus Überresten von Kometenschweifen. Kommt ein Komet in die Nähe der Sonne, treten kleine Teilchen aus dem Kometen aus und schwirren ihm auf seiner gesamten Bahn hinterher - im Fall der Perseiden stammen diese Teile von dem Kometen Swift-Tuttle. Wenn die Erde in ihrer Umlaufbahn auf so eine Staubspur trifft, verglühen die Kometenstückchen in der Atmosphäre. Durch die Reibung regen sie die Luftmoleküle zum Leuchten an, was dann als Sternschnuppe zu sehen ist. Die Bruchstücke sind meist nur so groß wie Sandkörner. Boliden stammen jedoch oft von kiloschweren Teilchen.
Im Volksmund werden die Perseiden auch Laurentius-Tränen genannt, nach dem Märtyrer, der der Legende zufolge am 10. August 258 nach Christus in Rom auf einem glühenden Rost zu Tode gefoltert wurde.
Wer die Perseiden verpasst, kann den nächsten größeren Sternschnuppenstrom im November verfolgen - dann jedoch sicher dicker angezogen. Vom 14. bis 21. November erstrahlen die Leoniden vor allem am Morgenhimmel.