* Sternstunde *
Geschrieben von Epidophekles am 07. August 2003 16:10:06:
Als Antwort auf: Re: Mein Verständnis... geschrieben von Weltfremder am 07. August 2003 13:44:04:
Macht nichts, lieber Weltfremder, wenn du meinst, in 'derselben' Dunkelheit zu sein... für dich ist noch Hoffnung ;-)
Befänden wir uns nicht in Dunkelheit, würden wir deinen Stern gar nicht sehen können.... Du musst viel Liebe haben, weil du uns mit soviel Weisheit begegnest!
Ich las deinen Beitrag wie im Traum, ich genoss ihn!
Habe den Stern gesehen, der in mir ein ähnlich Licht erhellt hat, Schein und Wiederschein ergänzten sich!So etwas gehört auch ins Proph-Forum, weil alles mit der Liebe zusammenhängt, vor allem unsere Taten, unser Denken, unser Sehen!
Danke, Himmelsbote!
Epidophekles
>Hallo Bekenchon,
>Ich liebe unverschämte Fragen ! Aber ich muss dich enttäuschen: das war keine ! :-)
>Eigentlich ist ja schon sehr viel gesagt. Aber:
>Das, was ich dazu bisher begreifen und verstehen durfte, ist folgendes:
>Die Liebe ist die Urgrundkraft des Seins. Sie ist das Sein an sich.
>Man wird sie nie wirklich begreifen können, da man beim Begreifen immer nur von Innen nach Außen blicken kann, die Liebe aber dass Allerinnerste ist. Aber man kann ihre Wirkungen sehen und so ein bischen zu verstehen versuchen.
>Ich habe folgende Erfahrung machen drüften (mit Erfahrung meine ich nicht, dass ich es gelesen hätte oder ähnlich, sondern dass es mir innerlich einmal gezeigt wurde, da ich sehr danach verlangt hatte):
>Die Liebe ist das alleszusammenhaltende Prinzip des Seins und eigentlich das Sein an sich. Durch sie ergreift sich ein Jedes mit Jedem. Das geht vom Größten bis in die Unendlichkeit des Kleinsten. Wäre keine Liebe, so wäre nur endloser Zerfall und damit gänzliche Auflösung.
>Jetzt gehts verstandesmäßig weiter:
>Alles was ist, ist ein Produkt der Liebe. Aber mit Nur-Liebe wäre wohl alles nur ein großer, formloser, sich ewig mehr und mehr zusammendrängernder, endloser Klumpen. Das Prinzip, das dieses verhindert, ist die Weisheit. Sie gibt allem Form und Bestand. Aber ohne die Liebe ist die Weisheit ein Nichts. Die Liebe gibt die Substanz, die Weisheit gibt die Ordnung. Doch die Ordnung muss aus der Liebe springen und in die Liebe führen. D.h. Weisheit darf nicht ohne Liebe sein - sonst ist sie ein hohles, leeres, eigentlich gar nichts Wirkliches.
>Eine Grundeigenschaft der Liebe ist die des Ansichziehens und des sich mit allem Verbinden Wollens, bzw. der Einswerdung.
>Im Menschen streiten beide Prinzipien gegeneinander, denke ich: Liebe und nicht Liebe. Wo keine Liebe, da ist mind. Trennung. Wo Liebe, da ist Vereinigung.
>Das Leben des Menschen ist seine Liebe. Nehme einem die Liebe und er ist nicht mehr (nicht verwechseln mit dem Gegenstand der Liebe!). Was der Mensch mit seiner Liebe und seinem Leben ergreift, das will er an sich ziehen und an sich fesseln. Das ist nur normal ! Ist die Liebe zu sich selbst aber am größten, dann giert der Mensch auch nach sich selbst am meisten und trennt sich von allem Äußeren - je nach dem Maße. Er zieht im schlimmsten Stadium gar nichts Äußeres mehr an sich, sondern zieht sich nur noch endlos in sich zusammen.
>Ist die Liebe ungerichtet und ohne Ordnung, aber immerhin in genügendem Maße vorhanden, dann verliert der Mensch sich in allem Äußeren, das ihm nur halbwegs entspricht. Er hat zwar das Gefühl lebendig zu sein, aber er zertreut seine Liebe und damit sein Leben. Er zerstreut letztlich sich. Irgendwann ist Ebbe und der Mensch fällt als ein hohles Gebilde, schwach und kraftlos in sich zusammen, da er sich, als zuvor nur noch durch seine Eigenliebe am Leben Gehaltenes (bis zur Stufe des Menschen) nicht mit der Urliebe, welche unter allem liegt und alles durchdringt, vollkommen verbunden hat.
>Zum Glück werden diese Extreme durch weisen Einfluss von Außen wohl kaum erreicht.
>Alle Missstände entspringen eigentlich nur dem Fehlen der rechten Ordnung, in der die Liebe sich befinden muss. Ordnung und Liebe müssen immer einhergehen. D.h. eine doofe Liebe, ohne Weisheit, ist eine ungerichtet wirkende Kraft, die in Relation zur rechten Ordnung nur Zerstörung wirkt. ('Wer nicht mit mir sammelt, der zertreuet').
>Ein Wesen ohne Liebe gibt es also nicht und kann es nicht geben, da die Liebe der Urgrund alles Seins ist. Aber die Ordnung muss stimmen. Wo diese verkehrt ist, kann man zurecht sagen, dass die Liebe des Wesens fehlt, da sie nicht im rechten Maße aus diesem strömt und auch gar nicht kann, weil das Wesen die Quelle der Liebe nicht anzapft, sondern in sich selbst abgekappselt bleibt und nur für sich sein will. Ein solches Wesen weiß dann entsprechend eigentlich auch gar nicht um sich selbst. Es kennt sein Sein nicht und weiss nicht einmal, dass es eines hat, denn vom eigentlichen Urgrundsein ist es getrennt. Es lebt in vollkommener Dunkelheit.
>Und in der befinde auch ich mich !
>Ein heute total duseliger Weltfremder.
>...war vielleicht doch zu spät gestern...