Re: Visionen. Durchgaben.

Geschrieben von Badland Warrior am 06. August 2003 21:52:03:

Als Antwort auf: Visionen. Durchgaben. geschrieben von Guerrero am 06. August 2003 20:08:17:

Hi, Guerrero!

Schön, dich zu lesen! Lass mich mal ausbreiten, wie ich die Sache sehe. Einige Dinge stimmen überein, andere nicht.

1. Menschen, welche auf besondere Weise sensitiv (empfänglich) sind, können in Kontakt treten mit der anderen Ebene, der Nicht Alltäglichen Wirklichkeit. Dort aber gibt es viele Ebenen. So, wie Dunkelelbin einmal Yggdrasil ausdeutete, eine Vielzahl von Verzweigungen. Da ich mit der Unter-, Mittel- und Oberwelt zu tun habe, gehe ich jetzt mal von dem Modell aus. Es wird seit Jahrtausenden gehandhabt und ist somit m. e. praktikabel.
2. Schamanisch Tätige können die verschiedenen Ebenen bereisen. Andere öffnen sich bewusst, unbewusst oder durch Geburt (das "Zweite Gesicht" wird oft vererbt) für Einflüsse aus anderen Ebenen.
3. Diese anderen Ebenen können sowohl ganze Bereiche der Anderswelt sein, es können aber auch bestimmte Gruppen von Wesen sein. Dabei unterscheidet man dann zwischen Echtkontakten (Beispiel: Onkel Beppo kommt von "drüben" und erzählt einem etwas) und Kontakten mit Foppgeistern (das können alle möglichen Wesen sein, welche in der Lage sind, die Gestalt und die Eigenschaften verstorbener anzunehmen, aber das aufzudröseln wäre eher etwas für die Dämonologie, also Geisterkunde, und würde zu weit führen). Es müssen aber nicht nur Bereiche oder Wesenheiten sein, welche in Kontakt mit einem treten, oder mit denen man in Kontakt tritt. Es können auch "Resonanzen" sein. Nennen wir es mal so. Bestimmte Entwicklungen und Tendenzen sind da, welche Konsequenzen haben müssen, da sie unsichtbar oder sichtbar zusammenhängen und vernetzt arbeiten. Das können Entwicklungen im Einzelschicksal sein, welche wieder in Resonanz mit dem Ganzen treten und welche etwas bestärken oder abschwächen. Dazu gehören auch die Beeinflussungen durch Intervalle. Intervalle können z. B. Beinahekatastrophen oder Katastrophen sein. Ein Teil eines Drucks zu einer Tendenz wird bestärkt oder abgeschwächt. Es können aber auch spirituelle Kämpfe sein. Seit Jahren z. B. bekämpfen sich in einem bestimmten südamerikanischen Land die Spiritisten und die Schamanen auf der spirituellen Ebene. Die Spirististen fangen damit an, und die Schamanen schmettern es zurück. Das spiel geht schon recht lange, und bisher hat die Spiritistenseite noch nichts dazugelernt, wie mir berichtet wurde, obwohl die ohne Ende eingeschenkt bekommen. Ähnliche Kämpfe, mit anderen Gruppen wie Satanisten versus christliche Fundamentalisten, christliche Konfessionen welche für die Bekehrung der jeweils anderen Glaubensrichtung beten oder die brutalen Schlächtereien von Moslems gegen Christen in Nigeria haben auch oder besonders in der Anderswelt Auswirkungen oder Vorbedingungen. Diese Kämpfe sind Intervalle, also Einbrüche nach oben oder unten bei den Tendenzen und können sie ablenken. Dabei gibt es aber auch Gesetzmäßigkeiten: Nichts bleibt ohne Wirkung, und sie alle sind vernetzt. Ein Stein, der von einem Berg losbricht und in den Schnee fällt, kann unter bestimmten Vorbedingungen Lawinen auslösen. Der schlechte Kaffee in einer Pilotenkantine kann dazu führen, dass der 30jährige Huberbauer ums Leben kommt, wenn der Pilot etwas niedriger fliegt, als sonst, weil er nicht in Topform ist und der Huberbauer die durch ihn ausgelöste Lawine abbekommt. Das gibt es auch in der spirituellen Welt. Nur, dass die Lawine nicht nach oben, sondern zwangsläufig nach unten geht.

Bezüglich Visionen etc. : Visionen beruhen darauf, dass in dem fall der Berg vorhanden ist und ebenso der Schnee mit den dazugehörigen Bedingungen, die zum Abgang führen können. Der Visionär sieht, dass das grobe Geschehen zwangsläufig ist. Der Prophet aber sieht die Stimmung der unter Liebeskummer leidenden Küchenhilfe, welche versehentlich den Kaffee zu dünn macht, was wiederum... Nach dem Motto, wenn sie Liebeskummer hat, stirbt der Huberbauer, wenn nicht, dann nicht. Der Visionär dagegen sieht, dass die Beziehung mit dem Lumpen eh keine Aussicht hat. Bei Propheten ist immer eine Variable eingebaut, die nicht eintreffen muss, beim Visionär sind die Settings schon vorgegeben und er braucht nur noch abzuhaken.

Beiden gemein ist, dass sie Neues zu Altem hinzufügen und dies in dem Stil tun, wie es ihre Vorgänger schon taten. Der Prophet wird also beispielsweise sagen: "Wenn der König seinem Eid untreu wird, dann..." Wenn nicht, dann halt nicht. Der Visionär sagt: "Der König zu der und der Zeit (Setting ausgeführt) wird umgebracht." Weil die Vorbedingungen zwangsläufig sind und automatisch sich dahingehend äußern müssen. Einige der Vorbedingungen sind schon vor Jahrhunderten erfüllt worden, andere dazugekommen.

Zum Stil: Die alten Propheten sagten: "Zeus/Der HERR, der Gott Israels/Athene/Jupiter/die Große Mutter sagt:" und begannen dann zu sagen, was zu sagen war, nicht ohne die Variable einzufügen. Sie sagten niemals "Ich, GOTT, sage:", oder gar "Meine lieben Kinderlein"..." (kleb, schmalz, trief)
Visionäre oder das, was man früher Propheten nannte (denn die Propheten, die wir heute als solche bezeichnen, sind ja Naawim, bzw. Nebim, hebräische Grammatik ist für mich ein böhmisches Dorf, sorry) sagen einfach: "So und so läuft es ab." Propheten (Nebim) sehen Dinge, die nicht unbedingt eintreffen müssen, es aber mit sehr großer Wahrscheinlichkeit tun, die Visionäre sagen das, was eh unabänderlich ist. Sie berufen sich auch nicht unbedingt auf höhere Wesen, sondern SIE SELBST haben gesehen. Oder bekamen es durch was auch immer gezeigt. Sie können also eine Resonanz empfangen haben, oder auch direkt in die Zukunft gereist oder geführt worden sein. Nur soviel: Nach einer spirituellen Zeitreise ist man oft ziemlich matschig oder benebelt, und wirklich gut tut es einem auch nicht unbedingt, es sei denn, man wird geführt. Deshalb bitte nicht mit Tourismus anfangen. Das nicht für dich, sondern andere.

Die Grundresonanz des Kosmos steht im Zusammenhang mit der Grundresonanz (Schwingung der Entwicklungen und wahrscheinlichen Entwicklungen) der Erde.

Dann gibt es noch die verschiedenen Ebenen der Anderswelt oder des anderen Bereichs oder der unsichtbaren Wirklichkeit, wie man es auch nennt. Dort herrschen oft ganz andere Gesetze. Und dort gibt es durchaus auch Wesen, die es NICHT ehrlich mit einem meinen, je nach Bewusstseinsstand. Beide Ebenen aber vermischen sich. Es ist wichtig, die AW (Alltägliche Wahrnehmung) von der NAW (Nicht alltäglichen Wahrnehmung) zu trennen, sonst wird man gaga und landet in der Hüpfburg. Was auch nicht so der Hit ist.

Die Art der Wahrnehmung ist jedoch sehr verschieden. Es kommt auch auf das Setting an. Bei Gruppen, welche seit Jahrhunderten mit den gleichen oder abgewandelten Techniken arbeiten, besteht ein heißer Draht nach "drüben", seien es die Invokationen bei den Voudounsis, oder die Arbeit mit den magischen Pflanzen bei einigen Stämmen oder die nichtdrogeninduzierte Trancereise in die anderen Welten. Bei ihnen kann man davon ausgehen, dass sie sich nicht so schnell in der Hausnummer irren. Bei den entwurzelten Europäern und anderen entwurzelten Völkern jedoch, kann es nur zu oft passieren, dass sich plötzlich Foppgeister melden. Das ist dann einer der vielen Unterschiede zwischen Invokation (Hineinrufung) und Channeling. Dann kommen halt die kosmischen Meister von den Plejaden oder dem Sirius oder Beteigeuze oder Centauri Prime oder Ashtar Sheran mit seiner unsichtbaren bekifften UFO-Flotte. Oder Leute veröffentlichen Schwindelschriften als angeblich authentisch aus uralter Zeit und geben in kaum getarnter Neuzeitsprache nur Alltägliches wieder. Oder Leute behaupten, ein Hollywoodfilm sei die göttliche Offenbarung, und wir lebten in einem Nintendospiel (oder lass es auch ein Macintosh oder IBM sein, mir egal).

Je nachdem aber, wie das Setting IN einer Person ist, wird auch das sein, was diese Person von sich gibt. Erster kybernetischer Hauptsatz: "Müll rein, Müll raus!" Das klingt holzschnittartig, deswegen etwas differenzierter. Den Satz sollte man sich aber merken.
Ein Katholik wird kaum buddhistische oder hinduistische Visionen oder Durchgaben oder Prophezeiungen bekommen, sondern eben katholisch gefärbte. Er ist halt auf "Radio Vaticano" eingestellt, was die Anderswelt angeht. Ein Tunguse dagegen, der irgendwo in den Steppen und Eiswüsten lebt, wird halt von den Glaubensvorstellung en seines Stammes gefärbte Visionen und Prophs haben,
ein Pfingstler pfingstlerische usw. In dem Fall bewahrheitet sich das Vorurteil, dass ein "Freudianer nur "Schweinkram" träumt".

Die Grundaussage, entfernen wir mal die ideologischen oder anderweitigen Färbungen, bleibt aber erhalten, denn es ist völlig egal, ob nun ein Katholik, ein Taoist oder ein Konfuzianer die Nachricht bekommt, dass bald der Mount Soundso ausbricht. Das Ding brodelt und PUNKT!
Und wenn zeit- und ortsunabhängig ein Konfuzianer, ein Katholik und ein Taoist dieselbe Nachricht über denselben Vulkan erhalten, sollte man dort wegziehen. "Wenn man nur positiv denkt, bricht er nicht aus!", geht an der Sache vorbei.

Soviel dazu aus meiner Warte.

Badland Warrior




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