Re: Antiamerikanismus. Definition. Umfrage.
Geschrieben von Danan am 26. Juli 2003 19:29:59:
Als Antwort auf: Antiamerikanismus. Definition. Umfrage. geschrieben von Guerrero am 26. Juli 2003 14:55:09:
Hallo Guerrero,
für mich sind Schlagworte, die keine andere Wahl zulassen, als Ja oder Nein nicht die Lösung für ein derart Komplexes Thema.
Antiamerikanismus, Antisemitismus, sind für michSchimpfworte, die in erster Linie verwendet werden um ganze logische und Durchdachte Äußerungen mit einem Wisch vom Tisch zu fegen.
Das Amerikanische System ist viel zu vielschichtig und zu Facettenreich als dass ich gegen jede dieser Facetten sein könnte.
Im Grunde bin ich vor allem Gegen eine Politik, die versucht mit Waffengewalt die Zustände in anderen Ländern zu ändern.
Es haben hier einige Menschen versucht zu erläutern, welche Aspekte der Amerikanischen Kultur und Politik sie nicht teilen können.
Wenn ich gegen einige der Dinge bin die in unserem Lande laufen, und diese kritisiere, so bin ich nicht Antideutsch. Es gehört für mich zum Wesen einer freien Welt, seine Meinungen frei äußern zu können und Kritik zu üben, wo sie angebracht ist.
Ich spreche mit den Worten von Amerikanern, wenn ich wie Michael Moore sage "Shame on you Mr President". Warum also glaubst du, dass meine Auffassung von der falschen Handlungsweise der Busch Administration eine Antiamerikanische Meinung darstellt.
Aber mal zu den Grundsätzlichen und Globalen Fehlern, die ich dem Amerikanischen System anlaste und Durchaus auch zum Teil dem gesamten westlichen System.
Wir gehen alle zu verschwenderisch mit den Resourcen der Welt um, diese Handlungsweise ist in globaler Hinsicht als Unsozial zu bewerten. Ergo ist für mich der größte Verschwender von Resourcen derjenige, der sich am Ende auch die größte Kritik für sein Verhalten anhören muß.
Die Argumentation, es habe sich beim Angriff auf den Irak um eine Maßnahem gehandelt die dem Irakischen Volk Frieden und Wohlstand bringen soll ist genau so ein Ammenmärchen, wie es die Begründung für den Krieg war (Massenvernichtungswaffen).
Du wirst sehen, dass in Absehbarer Zeit keine demokratische Regierung im Irak eingeführt werden wird. Diese Meinung vertreten auch sehr gute Analysten der Politischen Landschaft, wie z.b. Peter Scholl Latour.
Also muß der Grund für den Krieg ein anderer sein.
Hier kommen Punkte zum tragen, die allerdings ein wenig erschreckend sein können.Zum einen glaube ich Durchaus, dass es in den USA genügend Religiös Fanatische Kreise gibt, die einen Kampf um Armageddon (Im übrigen der Berg Meggidio in Israel) erwarten. Zu diesen Kreisen gehört auch der persönliche Seelsorger von Georg W. der ihm den Beelzebub ALkohol ausgetrieben hat.
Für mich geht es bei dem Krieg um den Irak durchaus um eine bessere Positionierung für die kommenden Kriege, die kommen werden weil die Menschen um die letzten Resourcen kämpfen werden. Letztlich bin ich dagegen, weil wir es uns heute im Angesicht des vielfachen Overkills einfach nicht mehr leisten können eine derartige Politik zu betreiben.
Die Menschenverachtenden Strategien der Bush Administration sind tatsächlich in den Papieren des Think Tank um Cheney, Rumsfeld und Horrowitz nachzulesen.
In diesem Fall muß ich dir sagen, lies erstmal diese Strategiepapiere, die meiner Meinung nach genau so Antihuman sind, wie meine Meinung Antibuschistisch ist.
Bedauerlicherweise haben sich viele US Amerikaner nicht die Gedanken darum gemacht und sind durchaus der Meinung, diese Kriege seien gerechtfertigt.
Deren Meinung basiert jedoch auf einer permanenten Manipulation durch die Fernsehkanäle von Rupert Murdoch, (Fox TV).
Ein guter Beleg, ist z.b. die in den USA mit einer Mehrheit von 60% vertretene Meinung Hussein habe Kausal mit dem 11.09 zu tun.Diese Meinung hält keiner noch so parteiisch ausgeführten Überprüfung statt.
Hier hast du auch die Begründung, dass man nicht Antiamerikanisch sein muß, wenn man gegen die Meinung von 60% der Amerikaner ist.
Wenn meine Meinung, dass nämlich Hussein nichts mit dem 11.09 zu tun hat richtig ist, bin ich doch nicht Antiamerikanisch, wenn ich sage, die Amis würden zu 60 % einer falschen Meinung anhängen.Zu deiner Frage von weiter unten ich zitiere.
>Musst doch nicht meine Beiträge an andere auf dich beziehen!
>Bleib doch mal bei der Basis.
>Was bringt es denn wenn 80% glauben was du glaubst?
>Bitte um Antwort.
Noch glaube 80% der Menschen was du glaubst, was also bringt es dir?
Aber Spaß beiseite.
Sollte die US Amerikanische Regierung die Anschläge selbst Veranlasst oder zumindest billigend in Kauf genommen haben, so ist die ganze Sachlage doch eine andere als die die wir heute haben.Es geht mir ganz einfach gegen mein Rechtsbewußtsein, dass man ganze Völker angreift und deiner Meinung auch befreit (die meisten Iraker oder Afghanis scheinen dies nicht so zu sehen), wenn die Begründung für diesen Gewaltakt gegen Millionen Menschen ein selbstinzeniertes Ereignis wäre.
Mit dieser Meinung stehe ich bestimmt nicht alleine da.
Im Übrigen um nur noch ein kurzes Ding nachzuschicken.
Heute, Donald der Rumsfeld mit einer Hammerbegründung für die Bilder von Udai und seinem Bruder.
Wir wissen, dass es nach den Genfer Konventionen verboten ist, Bilder von Kriegsopfern zu zeigen, die Situation hat dies jedoch erfordert.
Die Situation in Mogadischu hat es sicher auch erfordert, dass die getöteten US Soldaten zu Schau gestellt wurden.
Dies wurde von den USA scharf kritisiert.
Ich kann jedoch nur Dinge einfordern die ich selbst einhalte.
Drum schau dir diese Beispiele an und einige der Beispiele der anderen Forenteilnehmer und du wirst sehen, es ist kein Antiamerikanismus, sonder schlicht und Ergreifend die Forderung nach dem gleichen Mass für alle handelnden, die mich zwingt, gegen einige der Aktionen der US Regierung zu sein.Gruß Danan
PS der so gute Zeiten mit vielen Amis gehabt hat, dass er garnicht gegen sie sein könnte
- Der Text bringt es für mich auf den Punkt (o.T.) Euphorias Child 26.7.2003 21:26 (0)