Re: Lifestyle nach dem Knall - warum drauf warten?
Geschrieben von Waldschrat am 22. Juli 2003 10:48:11:
Als Antwort auf: Lifestyle nach dem Knall - warum drauf warten? geschrieben von schlafgnom am 21. Juli 2003 17:07:05:
Auch moin,
aussteigen ist vor dem großen Knall nicht so einfach wie man sich das vorstellt, denn:
Alles Land gehört schon irgendwem. Wenn keiner Privatperson, dann dem Land oder dem Staat. Baust Du da Deine Hütte drauf gibts in absehbarer Zeit Ärger.
Hast Du diese Hürde genommen brauchst Du zum überleben mindestens Wasser. D.h. Du braust ein Stück Land, durch das ein Bach fliest, der Trinkwasserqualität hat. In unseren Breiten wird es die meiste Zeit des Jahres empfindlich kalt. Willst Du nicht frieren und im Winter nicht erfrieren brauchst Du Holz zum Heizen. Also muss Dein Land groß genug sein um auch ein Stück Wald darauf zu beherbergen, denn gehst Du einfach in den Wald und fällst n Baum gibts wieder Ärger. Scheiße, jetzt haben wir ja ganz das Essen vergessen, Dein Land sollte also auch groß genug sein um Ackerbau zu betreiben und wenn Du mal ab und zu ne Worscht essen willst solltest Du Dir n paar Schweine halten, denn einfach so im Wald zu jagen gibt...? Na, was??? Genau, ÄRGER? Für Milch braucht man ne Kuh und für Eier n paar Hühner. Das Viehzeuch kann man nicht einfach irgendwo klauen, denn der Mensch ist soooo besitzergreifend, dass jedes Tier bereits irgendwem gehört. D.h. erstma Kohle haben um Land und Vieh zu kaufen. Ach ja und ganz vergessen haben wir, daß das Vieh ja auch Essen und Trinken muss, also Weideland nicht vergessen. So, was fehlt uns jetzt noch? Ach ja, Werkzeug für den Ackerbau, das Weideland und den Viehbetrieb. Kostet auch ne Kleinigkeit und ich glaube an Tauschgeschäften ist heute niemand mehr so richtig interessiert.
Und wenn Du das alles geschafft hast hast Du noch immer keine Kleidung, Schuhe, Teller, Tassen, Seife, Fenster etc.
Was sagt uns diese Aufstellung? Aussteigen in diesem System nicht möglich ohne Geld und wenn dann gibts Ärger!
Dann gäbe es da noch die Möglichkeit Aussteigen in wärmeren Regionen der Erde.
Da muss man auch erst mal hinkommen. Kostet wieder Geld. Nächstes Problem ist dann die fehlende Kenntnis der Vegetation, gut kann man erlernen, aber auch Robinson Crusoe hätte es womöglich nicht geschafft, hätte er keine Kiste mit Werkzeug gefunden.So, das zum Thema: Steig doch einfach aus!
einfachst
DER WALDSCHRAT
>Moin,
>folgende Vorstellung ist gerade wieder Thema: Der grosse Knall kommt, und danach leben wir ohne Konzerne, Fernsehverdummung, Gehaltsgespräche und Hypotheken. Zugegeben, hat auch was romantisches diese Idee. Aber wenn nun gerade alles so schlimm ist das es einige kaum noch aushalten sei folgende Frage erlaubt: Warum tut ihr es dann nicht? Warum lebt ihr dann freiwillig so wie es nach dem Tag X unvermeidlich wäre?
>Es gibt noch genügend Flecken auf diesem Planeten wo sich ein Einzelner und auch eine kleinere Gruppe ohne Probleme niederlassen könnten. Dann schön Hütte bauen und von dem leben was so wächst, kreucht und fliegt.
>Was spricht nun dagegen?
>1. Man verliert zwangsläufig einen Grossteil seines Bekanntenkreises weil ja nicht alle mitkommen werden.
>Aber: Nach dem grossen Bumm sind von denen (oder auch man selbst) nicht mehr am leben, wird sich also nicht unbedingt viel nehmen.
>2. Man verliert seine vertraute Umgebung.
>Aber: Auch hier gilt das nach Bomben, Fluten, Finsternis & Co nicht mehr viel von der Stadt (gilt grösstenteils auch für ländliche Regionen) übrigsein wird wo man mal gewohnt hat. So what?
>3. Es gibt kein Fernsehen mehr, keine Krankenkassen etc.
>Aber: Gibt's nach dem Knall auch nicht. Ätsch.
>und so weiter und so fort...
>Wer sich den grossen Knall herbeisehnt nur um Kommunenmässig leben zu können kann das auch schon heute. Oder könnte es etwa sein das es nur "Spass" macht wenn es allen anderen genauso dreckig geht wie einem selbst? Hmmmmm...
>Ketzerische Grüsse,
>Schlafgnom
- Re: Lifestyle nach dem Knall - warum drauf warten? schlafgnom 22.7.2003 12:44 (0)