Re: Aufnahme Mariens in den Himmel mit Leib und Seele

Geschrieben von BBouvier am 20. Juli 2003 22:25:38:

Als Antwort auf: Aufnahme Mariens in den Himmel mit Leib und Seele geschrieben von Zwobbel am 20. Juli 2003 21:01:25:


Lieber Zwobbel!

Dankeschön.
Wenn dem Papst das 1950 in den Sinn kommt,:

>Papst Pius XII. hat am Fest Allerheiligen, am 1. November 1950, die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel feierlich zum Dogma erklärt und verkündet...>

dann muss das auch stimmen.

Denn einer seiner Vorgänger hatte ja schon beschlossen, er und seine Nachfolger könnten sich nie irren.

Das hat mich überzeugt.

Herzlich, Dein

BB


>>(In der Bibel steht übrigens dafür auf griechisch noch das Wort "junge Frau",
>>und nicht ein völlig anderes: "Jungfrau")
>Von Deinen Hobbyübersetzern solltest Du Dich trennen. Das "junge Frau" wurde schon wieder verworfen.
>>Im übrigen hat Gott keine Mutter.
>Haste schon mal gehört: "Vater, Sohn und Heiliger Geist"???
>Maria ist Tochter des Vaters
>Maria ist Mutter des Sohnes
>Maria ist Braut des Heiligen Geistes
>Obwohl Du offenbar die christliche Offenbarung für lächerliches Abgeschreibsel hältst hier noch ein theologischer Text:
>
>Gedanken zum Fest Mariä Himmelfahrt - theologische Begründung der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel (von Walter Lang)
>Im allgemeinen Sprachgebrauch verwenden wir viele Wörter doppeldeutig, analog, so auch das Wort Himmel. Es kann den Kosmos bezeichnen, das Weltall, aber auch den göttlichen Bereich der Übernatur. Beides darf man nicht verwechseln. Selbstverständlich dürfen wir den Himmel als Bereich der Übernatur nicht in unserem Kosmos suchen. Kein Raumfahrer kann die übernatürliche Welt entdecken. Der Himmel als göttlicher Bereich liegt außerhalb unserer begrenzten materiellen Wirklichkeit, er ist vor allem ein Seinszustand, den wir noch am ehesten begreifen, wenn wir sagen: Vollendung bei Gott und durch Gott. Der Apostel Paulus sagt: ,, Kein Auge hat es gesehen, kein Ohr gehört, keinem Menschen ist es in den Sinn gekommen, was großes Gott denen bereitet hat, die ihn lieben." (1 Kor 2,9) So wie schon der verklärte Leib seine eigenen Gesetze hat, hat sie noch viel mehr der göttliche Bereich des Himmels, in welchen Maria aufgenommen wurde.
>Christus steigt mit eigener göttlicher Kraft zum Himmel empor, es handelt sich bei ihm um eine wirkliche Himmelfahrt (ascensio). Im Unterschied dazu wird Maria in den Himmel aufgenommen (assumptio). Die Kunst hat dem Rechnung getragen. In der Darstellung wird die Gottesmutter Maria von Christus selbst oder von Engeln zum Himmel emporgetragen. Der richtige Name für das Fest ist deshalb "Aufnahme der allerseligsten Jungfrau Maria in den Himmel und nicht, wie bei uns im Volksmund gebräuchlich, Maria Himmelfahrt.
>Die wichtigste Frage, die zur Beantwortung noch aussteht, wollen wir jetzt angehen: Woher wissen wir, daß Maria ihre leibliche Vollendung erreicht hat und mit Leib und Seele bei Gott im Himmel weiterlebt?
>Da es sich bei unserem Sachverhalt nicht um eine weltliche oder gar naturwissenschaftliche Gegebenheit, sondern um einen Glaubensinhalt handelt, dürfen wir nicht nur unseren Verstand bemühen oder gar von ihm allein ausgehen, um Erkenntnisse zu gewinnen, sondern müssen die Offenbarung und den Glauben befragen.
>Da der Heilige Geist im Auftrag Christi die Kirche alle Wahrheit lehrt ( vgl. Joh. 16,13) und sie an alles erinnert, was Jesus gesagt hat (vgl. Joh. 14,26), findet man geoffenbarte Heilswahrheiten sowohl in der Heiligen Schrift wie auch in der zweifachen Glaubensüberlieferung, in der Botschaft des unfehlbaren Lehramtes und im Glaubenssinn aller Gläubigen. Diese drei Ströme, in denen der Glaube fließt, müssen wir nun befragen, wobei man sich bewußt sein muß, daß alle drei Ströme zusammenfließen und nicht getrennt voneinander sind. Sie entspringen aus der gleichen Quelle der Offenbarung und enthalten zusammen die heilbringende Flut der geoffenbarten Heilswahrheiten und des Glaubens.
>1. Verkündigung des Dogmas
>Papst Pius XII. hat am Fest Allerheiligen, am 1. November 1950, die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel feierlich zum Dogma erklärt und verkündet: ,Die makellose, immer jungfrauliche Gottesmutter ist nach Vollendung ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen worden."
>Bei der Verkündigung eines Dogmas als Glaubenssatz macht die Kirche von ihrem unfehlbaren Lehramt Gebrauch und schreibt, vom Heiligen Geist geleitet, eine geoffenbarte Heilswahrheit allen Christen verbindlich zum Glauben vor. Das Dogma läßt übrigens, wie schon die alte byzantinische Liturgie, gewisse Fragen offen. So wird vom Dogma nicht festgelegt, ob Maria gestorben ist wie ihr Sohn, oder ob sie noch zu ihren Lebzeiten in den Himmel aufgenommen wurde. Das zweite Vatikanische Konzil übernimmt die Aussagen von Pius XII. und sagt in der dogmatische Konstitution Lumen Gentium: "Schließlich wurde die unbefleckte Jungfrau, von jedem Makel der Erbsünde unversehrt bewahrt, nach Vollendung des irdischen Lebens mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen" ( LG 59). Unser jetziger Papst Johannes Paul II. sagt dazu: "Damit spricht sich die dogmatische Konstitution Lumen Gentium, meinem verehrten Vorgänger Pius XII. folgend, nicht über die Frage des Todes Marias aus. Pius XII. beabsichtigte allerdings nicht, die Tatsache des Todes zu leugnen, doch hatte er es einfach für nicht angebracht gehalten, den Tod der Gottesmutter
>feierlich als Wahrheit, die von allen Gläubigen angenommen werden muß, zu erklären".
>2. Überprüfung des Glaubenssinns
>Vor dieser feierlichen Verkündigung des Dogmas hat der Heilige Vater 1946 in einer Umfrage an alle Bischöfe der Welt die Glaubenstradition in der Kirche und die Überzeugung aller Gläubigen überprüft und konnte dabei feststellen, daß die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel von allen überall und seit langem schon geglaubt wird. Dieser gemeinsame Glaubenssinn aller Gläubigen wird aber, ebenso wie das unfehlbare Lehramt von Papst und Bischöfen, vom Heiligen Geist vor Irrtum bewahrt, so daß mit der Antwort auf diese Befragung eigentlich schon feststand, daß die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel zum christlichen Glaubensgut gehört. Dementsprechend wurde die feierliche Verkündigung auch begrüßt. Schmerzhaft wurde nur empfunden, daß sich durch das neue Dogma die Trennung zwischen der katholische Kirche und den protestantischen Gemeinschaften vergrößerte.
>3. Befragung der Heiligen Schrift
>Die sicherste und einfachste Quelle, um den geoffenbarten Glauben festzustellen, ist die Heilige Schrift. Sie enthält nicht nur die wichtigsten Glaubensgeheimnisse, nämlich das, was Gott zu unserem Heil getan hat und was wir tun müssen, sondern diese Glaubenswahrheiten können in ihr auch einfach festgestellt und begründet werden.
>Suchen wir nun aber in der Heiligen Schrift nach unmittelbaren Aussagen über die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel, so ergeben sich Schwierigkeiten; denn die Heilige Schrift berichtet über das Lebensende und den Tod Marias nicht ausdrücklich und macht auch keine direkten Aussagen über die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel. Indirekt ist die Aufnahme Mariens in den Himmel aber durchaus in der Heiligen Schrift zu finden, so daß man nicht sagen kann, die Heilige Schrift schweige zu unserem Dogma gänzlich.
>+ Da ist zunächst einmal das Protoevangelium am Anfang der Heilsgeschichte zu beachten. Im Protoevangelium (Gen 3,15) erscheint Maria als Siegerin (Vulgata) oder Mitsiegerin (Urtext) über Sünde und Tod. Die Schlange hätte aber über Maria triumphiert und Maria wäre bis zum Tag der allgemeinen Auferstehung dem Machtbereich der Schlange ausgeliefert gewesen, wenn Maria der Verwesung verfallen wäre. Da die Schrift einen dreifachen Sieg Christi über Sünde, Begierlichkeit und Tod lehrt, nimmt man, diesem Sachverhalt entsprechend, auch einen dreifachen Sieg Marias an, nämlich über die Erbsünde in der unbefleckten Empfängnis, über die Begierlichkeit durch die jungfräuliche Mutterschaft und über den Tod durch die Auferweckung ohne Verwesung.
>+ An dieses Zeugnis aus dem Alten Testament schließt der Gruß des Engels an, der Maria bei der Verkündigung ,Gnadenvolle" nennt. Wenn Maria voll der Gnade ist, also sündelos, wenn Maria von Anfang an von der Sünde bewahrt war, wie das Dogma von der unbefleckten Empfängnis lehrt, hat auch der Tod als Folge der Sünde keine Macht über die Mutter des Herrn. Seit dem 17. Jahrhundert nehmen wegen der Sündelosigkeit Marias unsere orthodoxen Mitchristen sogar an, daß Maria gar nicht gestorben, sondern nur entschlafen sei, und sprechen von der Dormitio, der Entschlafung Marias, und meinen, daß Christus seine Mutter gleichsam im Schlaf zu sich in den Himmel geholt habe.
>+ Als drittes Argument wird die Mutterschaft Marias angeführt. Da Maria durch ihre Mutterschaft ihrem Sohn Jesus den Leib und das Leben gegeben hat und durch den Leib ganz eng mit dem Sohn verbunden ist, der das Leben schlechthin besitzt, nimmt man, wie das Dogma der Himmelfahrt bestätigt, an, daß der Sohn es nicht zugelassen hat, daß der Leib seiner Mutter, aus dem er durch das Wirken des Heiligen Geistes nach dem Willen des Vaters Mensch wurde, der Verwesung verfällt, sondern daß der dreifaltige Gott selbst so wie bei der Menschwerdung eingegriffen und Maria mit ihrem Leib in den Himmel erhoben habe.




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