Re: Hildegard von Bingen

Geschrieben von Epidophekles am 20. Juli 2003 15:41:44:

Als Antwort auf: Hildegard von Bingen geschrieben von BBouvier am 20. Juli 2003 02:36:03:

Aus dem Buch "Hildegard von Bingen - Briefwechsel":


„Das Licht der höchsten Einhauchung sagt zu dir, o Mensch: Weise die Ermahnung des Heiligen Geistes, die in dir aufsteigt, nicht durch gewohnheitsmäßige schlechte Werke von dir. Denn Gott hält Suche nach dir, weil Er von jeher darauf bedacht ist, das verirrte Schaf zurückzuführen. Als Er die Missetaten der Menschen abwusch, wurde der alte Betrüger zuschanden, da der stärkste Streiter ihn überwand.
Gott blickt durch Fenster auf dich, denn Er ist gütig und barmherzig. Dessen spotte kein Mensch irgendwie durch ein Wahngebilde seines Willens. Höre: Weise die Mahnung Gottes nicht von dir, damit Er dich nicht züchtige mit Seiner Geißel. Denn Gott will in Seinem Eifer solch feindlichen Handel niedertreten, weil dessen Verfechter mitsamt ihren Genossen durch ihre Großtuerei Seiner spotten. Darum spannt er den Bogen Seiner Mahnung und beweist, daß niemand Ihm widerstehen kann. 0 Mensch, in vielfache Schwärze gehüllt, steh schnell auf nach dem Sturz und baue im Himmlischen. So werden die Schwarzen und Schmutzigen sich schämen ob deiner Erhöhung, wenn du dich aus der Schwärze erhebst. Noch liegst du darin, so daß wegen deiner Werke deine Seele kaum lebt; es sei denn, daß du wenigstens wie durch ein Bild zum andern Leben aufschaust. Wie lichtes Morgenrot leuchtet dieses Wollen in dir.
Dein Geist siebt und schüttelt sich in großen Qualen, wenn die feiste Natur dich mit verworrenen Lüsten peinigt. Aus diesem Brodel mußt du heraus!
Höre, Mensch: Ein Mann besaß ein Land, das sich als sehr fruchtbar erwies. Wenn der Pflug die Erde geschaufelt hatte, trieb sie in kräftigem Keimen jedwede in sie gesäte Frucht. Da gefiel es dem Mann, aus diesem Land einen Gewürzgarten zu machen. Gewürzkräuter von lieblichstem Duft sollten darin wachsen, Heilmittel gegen Wunden und Verletzungen. Und das Land wurde besser als früher. Nun also, o Mensch, wähle von beidem, was für dich von größerem Nutzen ist.
Das Fundament des himmlischen Jerusalem wurde zuerst mit Steinen gelegt, die durch große Stürze gespalten und durch die Risse ihrer Laster verunstaltet waren, aber hernach ihre Missetaten in Reue untergehen ließen. Dieses erste Fundament hat der Baumeister der Welt mit rauhen und ungeglätteten Steinen gelegt, und diese Steine tragen die ganze Stadt Gottes. Fliehe daher die Ausgelassenheit der schiffbrüchigen, in Unreinheit liegenden Welt, und sei dem Sardis gleich und dem Topas, und schnell wie der Hirsch, um mit der Zunge aus dem reinsten Quell zu schöpfen. Und du wirst leben in Ewigkeit.“

>Aus der Vision der prophetischen Mystikerin,
>der Heiligen Hildegard von Bingen,
>(geb. 1089)
>(aus Loerzer, „Visionen“, Seite 205)
>
>....“wird auch das Herrschaftszeichen der apostolischen Ehre
>zerrissen werden. Weil nämlich ...die Menschen...in der Kirche
>keine Religion mehr finden, darum (!)
>werden sie ihr Ansehen auch gering schätzen...so dass der Papst also in seiner früheren Würde herabgekommen sein wird, dass er kaum mehr Rom und einiges wenige in der Nähe unter seiner Herrschaft behält“...
>Ja, soweit ist es jetzt mit unserer Christlichen Kirche gekommen:
>Die Gott und tiefe, religiöse Wahrheit Suchenden finden
>in der Kirche nur noch abstruse Dogmen und erfundene
>Plattheiten.
>BB



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