Re: "Deutschlands Elend ist"....

Geschrieben von NLMDA am 17. Juli 2003 22:57:34:

Als Antwort auf: "Deutschlands Elend ist".... geschrieben von BBouvier am 17. Juli 2003 13:31:28:

...der Mensch, der nur lamentiert, gerne mit dem Finger auf andere zeigt, aber selbst nichts bei sich ändert. Der Mensch, der meint, "da muss man doch was machen", selbst nicht in die Gänge kommt und wartet, bis jemand anders damit anfängt. Der Mensch, der ständig nur schwarz malt und nicht bemerkt, dass das Leben trotz aller widrigen Umstände bunt sein kann. Der Mensch, der vergangenen Zeiten hinterher hängt und nicht sieht, dass jede Epoche seine Höhen und Tiefen hat.

Es ist nun mal so, dass man für alles im Leben eine Quittung bekommt. Meist erst Generationen später - das führt zu Konflikten. Ehrlich gesagt habe ich keine Zeit zum Jammern, ich habe genügend zu tun, mal abgesehen von dem Schlachtplan wie ich wohl in 30 Jahren leben werde, wenn der WK3 nicht kommt.
Ich kann den Vorgänger-Generationen leider keinen Vorwurf machen, dass sie ihr Leben in vollen Zügen zu Lasten der Enkel genossen haben. Uns ging es sehr gut, wir wurden satt und dadurch faul. Auf den Lorbeeren "Made in Germany" haben wir uns ausgeruht, bis viele schlaue Köpfe weg waren, weil hier kein Raum für Innovationen und Visionen war. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Wir hatten unsere "Markenzeichen", was sollten wir denn noch besser machen? Wir haben in den letzten zwei Jahrzehnten geschlafen und das Aufwachen ist unangenehm. Wir haben an manchen Stellen zu wenig gefragt oder entschieden weggehört. Wir haben die Politiker, die wir verdienen. Und wir haben die Gewissheit, dass es immer noch Menschen in Ländern auf dieser Welt gibt, denen es noch viel schlechter geht als uns.

Wir nehmen Millionen Asylanten auf,…
Wer jahrelang wegsieht, dem geschieht es recht. Wer sich an der Dritten Welt bereichert braucht sich nicht zu wundern, wenn diese hier anzuklopfen, um auch ein Stück vom Kuchen zu kriegen. Man sollte sich mal überlegen, von wie vielen Dingen des alltäglichen Lebens andere Menschenleben abhängen. Tun aber die Wenigstens, daran sollen Asylanten schuld sein?

…wir leisten Entwicklungshilfe,…
Was ist daran verwerflich? Nur weil Entwicklungshilfe keine buchbaren Umsätze bringt? Wo bleibt der humanitäre Aspekt? Vielleicht dämmt das mal die Millionen von Asylanten ein, weil sie "Hilfe zur Selbsthilfe" bekommen haben?

…wir finanzieren die US-Kriege.
Ja, es ist durchaus widersprüchlich, wenn man in der Friedenspädagogik tätig ist und mit seinen hart verdienten Steuern Kriege finanziert. Sollen wir jetzt alle keine Steuern mehr zahlen?

Alles auf Kredit, mit Schulden, wohlgemerkt!
Auch unser Leben ist geborgt. ;-) Wer finanziert seinen Besitz nicht auf Schulden? Ich kenne keinen reichen Menschen, der nicht auch gehörig Schulden hat. Die braucht man doch für ie Steuer, sonst hat man bald gar nix mehr. Aber vielleicht verkehre ich auch in den falschen Kreisen. ;-)

Aber nun scheint der scheinbar unerschöpfliche Quell versiegt zu sein.
Wenn man mit Reichtum rechnet - vielleicht. Immer wenn man zu hohe Erwartungen an das eigene Leben stellt, kann es böse ausgehen. ;-)

Was macht die Welt, wenn man uns nicht mehr schröpfen kann?
Wenn Deutschland leergesogen ist, völlig ausgeblutet und ruiniert am Boden liegt?
Gegenfrage: Was machen wir, wenn man uns nicht mehr schröpfen kann?
Die Welt dreht sich weiter. Vielleicht bringt das auch ein Stück "Freiheit", wenn man nicht mehr so in Abhängigkeiten verstrickt ist? Wenn man keine "besondere Rolle" mehr spielt, nicht ständig im Rampenlicht steht?

Gruß NLMDA



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