Re: Waffen & Gewalt

Geschrieben von wikking am 08. Juli 2003 23:09:10:

Als Antwort auf: Re: Waffen & Gewalt geschrieben von Badland Warrior am 08. Juli 2003 18:02:38:

> einige Leute werden es aber wahrscheinlich nicht verstehen
> oder verstehen wollen. Tja, manche werden erst aufwachen, wenn es zu spät ist.


Hy, BW,

tja, das Üble dran ist, daß uns Deutschen ja jeder Bezug zur Verteidigung Schritt für Schritt ab-erzogen wurde. Die Nachkriegs-Umerziehung zum braven Volk war wohl recht gut. Ich meine jetzt nicht das "Militärische", auch die Bundeswehr hatte ja Verteidigungsauftrag. Ich meine das persönliche. Der typisch Deutsche bemüht wohl erst ein überlastetes Amtsgericht, wenn der Nachbar die Zweige seines Baumes nicht genau über der Grundstücksgrenze kappt, anstatt daß er das gewaltige Problem selbst zu lösen wagt.
Und so sind wir eben ein Volk von ängstlichen Duckmäusern geworden.
Ich will's sicher nicht verallgemeinern, doch die Tendenz ist klar ersichtlich.

Von einer akuten Kriegsgefahr in nächster Zeit in Westeuropa gehe ich eh nicht aus, doch wenn man dann solche Stories hört, daß in Nürnberg in einer Seitengasse der Fußgängerzone ein Mädchen von Ausländern vergewaltigt wurde und es bildet sich drum herum eine Menschentraube, die gierig die Szene begafft, statt dem/den Typen ein's überzubraten ... hmmm ... dann frage ich mich doch, wo denn eigentlich die deutsche Zivilcourage geblieben ist. Wo ist der sprichwörtliche deutsche Heldenmut, den die Opern von Wagner noch glorifizieren ?

Will sagen ... es ist müßig, jemand von der Notwendigkeit einer persönlichen Durchsetzungskraft bzw. gar eines Kampfes im Fall der Fälle überzeugen zu wollen, wenn er lieber den Weg des geringsten Widerstandes wählt, den breiten Weg, der stts nach unten führt.

> Und wie sagte Gorbatschow? "wer zu spät kommt,...."

...den bestraft das Leben !
Nun, jeder ist wahrlich seines Schicksal's Schmied !

> Aber es ist gut, dass es Menschen gibt, die so tiefsinnig und realitätsnahe sind, wie du.

Danke Dir für das nette Kompliment.
Realitätsnahe bin ich vielleicht gar nicht, weil ich als Künstler stets mit einem Bein (einem Bewußtseinsbereich) in einer Anderswelt leben muß ... mir also durchaus eigene Realitäten erbaue, jedoch mit entsprechendem Willen...
Aber ich habe im Leben selbst schreckliche Jahre des "Gelebtwerdens", der Schwäche und eben dieses passiven Zombie-Daseins hinter mir, die ich mit einer recht üblen Suchtkrankheit quittiert bekam.
Um da raus zu kommen, m u s s t e ich kämpfen lernen, nicht nur in mir selbst, sonst wäre ich schlichtweg krepiert.
Deshalb habe ich zum Kämpferischen eine recht effektive Einstellung, jedoch stets FÜR etwas, für Fortschritt, Freiheit, für Mut und Aufrichtigkeit etc.

So, muß wieder raus, noch was an den Feldern tun. Bei uns ist's um diese Zeit im Sommer ja noch einigermaßen hell.

Weiterhin zäheste Durchhaltekraft beim Reduzieren...
wünscht Dir von Herzen
wikking


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