Badland-interesssante Methode zum Wassersterilisieren...für Dein Forum geeignet?

Geschrieben von Medicineman9 am 01. Juli 2003 19:00:15:

Hallo Badland,

ich dachte mir, das ist möglicherweise etwas für Dein Zusammenbruchs Forum. Natürlich braucht es für die MEthode eine entsprechende Sonneneinstrahlung. Weil es aber eine sehr einfache Sache ist und leicht zu merken, denke ich mir, daß man das trotzdem wissen sollte, auch wenn wir in unseren Breiten möglicherweise nicht genug Sonneinenstrahlung dafür haben. Und es gibt ja immer noch die hypothetische Möglichkeit, daß man einmal im Sommer bei genug Sonne ohne Brennstoff dasteht und das Wasser dann so wesentlich verbessern kann, wenn man nur an verkeimte Quellen kommt.

MfG

Medizinmann

Auszug aus http://www.3sat.de/nano
Sonne macht verseuchtes Wasser trinkbar

Verseuchtes Wasser muss man abkochen. Diese Botschaft haben
Gesundheitsexperten seit Jahrzehnten gepredigt. Doch in Ländern der
dritten Welt ist das oft nicht möglich. Anlass zur Hoffnung gibt jetzt
eine Erfindung der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung,
Abwasserreinigung und Gewässerschutz in Dübendorf. Die Sonne nämlich
kann es richten und Wasser entkeimen. Das weiß die Wissenschaft zwar
schon lange, aber keiner hat es jemals ausprobiert. Vielleicht, weil die
Methode zu einfach ist - zu simpel für ehrgeizige Wissenschaftler.
Hoffnung für ein Drittel der Landbevölkerung im Süden, die heute
verdrecktes oder gar verseuchtes Wasser trinken muss.
Im Dorf Alokoegbé in Togo profitieren die Menschen bereits von der
solaren Wasserentkeimung - die Methode ist einfach. Sie füllen
verkeimtes Wasser in gebrauchte PET-Flaschen und legen sie an die Sonne.
Das Resultat nach fünf Stunden ist einwandfreies Trinkwasser. Zur
Verstärkung der Sonneneinstrahlung sind die PET-Flaschen halbseitig
schwarz bemalt. Seit die Menschen in Alokoegbé mit dieser Methode
Trinkwasser erzeugen, geht es den Kindern und Erwachsenen gesundheitlich
viel besser.
Die solare Wasser-Desinfektion heißt Sodis und ist in der EAWAG in
Dübendorf für ländliche Gebiete in der dritten Welt entwickelt worden.
Am Anfang waren die Leute skeptisch. Nach ein paar Monaten aber merkten
sie, dass sich ihr Gesundheitszustand verbesserte. Weniger Blähungen und
Durchfall waren die Folge. Zuerst musste die EAWAG die solare
Wasser-Desinfektion im Labor beweisen. Dort wird künstlich verkeimtes
Wasser mit Ultraviolett-Strahlen behandelt und einer Temperatur von
fünfzig Grad ausgesetzt. Das sind die Bedingungen, wie sie auch in den
PET-Flaschen unter der Sonne entstehen. Die UV-Strahlen zerstören die
Zellen der Krankheitserreger. Die Wirkung des UV-Lichtes und der Wärme
auf die Bakterien und Viren im Wasser überprüfen die EAWAG-Forscher im
Brutkasten.
Die Resultate sind eindeutig: Die Zahl der Bakterien und Viren wird von
der Sonnenkraft ums tausendfache reduziert. Die Forscher erreichen sehr
hohe Reinigungsgrade und können mit Krankheitserregern verseuchtes
Wasser aus Flüssen oder Tümpeln zu Trinkwasserqualität verwandeln. Für
Alokoegbé kommt die solare Wasser-Desinfektion Sodis zur richtigen Zeit.
Hier haben sich die Trinkwasserprobleme verschärft. Vor Sodis, vor vier
Jahren also, holten die Menschen das Wasser aus dem mit Fäkalbakterien
und Viren verseuchten Fluss. Abkochen konnten sie das Wasser nicht, denn
Brennholz ist knapp und bleibt fürs Kochen reserviert. Sauberes
Mineralwasser, wie es Städter trinken, war zu teuer. So tranken viele
wohl oder übel verseuchtes Flusswasser.
Auf Sodis, von einer Partnerorganisation der EAWAG nach Alokoegbé
gebracht, reagierten die Menschen zwar zunächst argwöhnisch, doch jetzt
kaufen die Menschen von Alokoegbé ihre PET-Flaschen billig auf dem Markt
in der Hauptstadt Lomé - und lassen die Sonne arbeiten. Weitere
Pilotprojekte hat die EAWAG mit öffentlicher und privater Hilfe in Asien
und Südamerika gestartet. Doch das ist nicht einfach. Obwohl Sodis
kürzlich einen internationalen Innovationspreis erhalten hat, reagieren
die auch jetzt noch die Gesundheitsbehörden in der dritten Welt mit
Skepsis. Doch so viel steht heute fest: Die Sonne kann es richten und
Wasser entkeimen. Jetzt will die EAWAG dem Verfahren in den ländlichen
Gebieten der dritten Welt zum Durchbruch verhelfen.
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er223 PET-Flasche und Sonne desinfizieren Wasser
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Auszug aus http://www.3sat.de/nano
http://www.sodis.ch/index.html ("Sodis")
Schweizer Forscher haben ein einfaches System entwickelt, wie mit einer
PET-Flasche und Sonnenenergie sauberes Trinkwasser hergestellt werden
kann - das System "Sodis" wird in Entwicklungsländern wie Bolivien
bereits erfolgreich eingesetzt.

Ungereinigtes Flusswasser wird in eine durchsichtige PET Flasche
gefüllt. Die Flasche wird dann auf dem Hausdach für etwa sechs Stunden
der Sonne ausgesetzt. Die harten UVA-Strahlen und eine Wassertemperatur
von 50 Grad Celsius machen den Erregern den Garaus. Ein Professor im
libanesischen Bürgerkrieg entdeckte das Prinzip, indem er morgens Wasser
in Flaschen abfüllte, weil er nicht wusste, ob abends noch Wasser aus
dem Hahn kommen würde.
Er stellte die Flaschen auf den Balkon, wo sie dem Sonnenlicht
ausgesetzt waren. Weil er Mikrobiologe war, untersuchte er das Wasser
und sah, dass die Keime abgetötet waren.
In einer Tropenforschungs-Station wird Sodis unter verschiedensten
Bedingungen getestet. Wichtige Parameter sind dabei die Anzahl der
Erreger im Wasser, die Temperatur und die Strahlungsintensität. Es ist
gut möglich, dass Sodis in den Tropen nicht gleich gut funktioniert wie
auf dem Hochplateau der Forschungsstation. Der wichtigste Faktor hierbei
ist eigentlich die Strahlung, die in den Tropen durch die häufige
Bewölkung stark eingeschränkt sein kann.
Erforscht wurde Sodis an der Eidgenössischen Wasserforschungs-Anstalt
Eawag in Zürich, die es mit einer Gesundheits-Studie begleitet. Durch
Befragungen möchte man herausfinden, ob sich der Gesundheitszustand von
Kindern durch Sodis verbessert hat. Resultate stehen noch aus.
Letztes Jahr hat die Weltgesundsheits-Organisation Sodis als offizielle
Wasseraufbereitungstechnologie anerkannt. Nicht-Regierungsorganisationen
wie das Rote Kreuz und viele andere haben Sodis in ihre Gesundheits- und
Hygieneprogramme aufgenommen. In den letzten beiden Jahren haben, einer
Schätzung zufolge, mehr als 60.000 Menschen begonnen, Sodis täglich zu
benutzen.



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