Re: Die USA sind kein Imperium
Geschrieben von BBouvier am 28. Juni 2003 12:15:03:
Als Antwort auf: Die USA sind kein Imperium geschrieben von Swissman am 28. Juni 2003 02:56:54:
Lieber Swissman!
Ja, ist schon büschen komisch.. die könnten schon, scheinen aber nicht zu wollen.
Könnte es sein, dass Herr Treuemann und Herr Rosenfeld (Herren der Panzer mit den dort aufgemalten silbernen Pentagrammen)
gar nicht die Panzer der Nachfolger von Herrn Ulianow und Trotzki, (die, mit den aufgemalten roten Pentagrammen auf den Panzern)
platt machen WOLLTEN?
Und dass deren Ziel was anderes anderes ist, als ein Imperium?Echt, ich bin da schon lang am grübeln...
Dein
BB
>Hallo Brunnenbauer,
>>Fakt ist, dass sich Deutschland (und auch der Rest der Welt!) in ihrer Existenz und vor allem Freiheit aufs äußerste bedroht sind, und das nicht durch Hirngespinste vom bösen Russland, sondern durch den mittlerweile nicht mehr verhohlenen und offen mit Gewalt zur Umsetzung gebrachten Weltherrschaftsanspruch der USA.
>Über die angeblich bevorstehende US-Weltherrschaft kann ich im Grunde nur lachen - Die USA haben ihren Höhepunkt schon längst überschritten: Nach dem gewonnen 2. Weltkrieg standen die USA als alleinige Atommacht auf dem Höhepunkt der Macht, während der Rest der Welt damit beschäftigt war, seine Wunden zu lecken. Wenn Harry S. Truman auch nur ein bisschen Initiative gezeigt hätte, wäre es ihm ein leichtes gewesen, das kommunistische Krebsgeschwür auszurotten und in der Folge als erster Weltherrscher in die Geschichte einzugehen.
>General George S. Patton hätte dies zweifellos getan, wenn er denn ein paar Jahre länger gelebt hätte - mit grösster Wahrscheinlichkeit wäre er in diesem Fall nämlich an Ike Eisenhowers Stelle ins Weisse Haus eingezogen.
>Wie wir alle wissen, hat Truman noch nicht einmal den Versuch gemacht, das Problem UdSSR zu beseitigen - im Gegenteil: Ohne jede Notwendigkeit wurde die US Army abgerüstet, die GI's nach Hause geschickt... und bereits am 29. August 1949 fiel auch die nukleare Vorherrschaft der USA, als die Sowjets ihren ersten erfolgreichen Atomtest durchführten.
>Seitdem ging es doch im Grunde genommen nur noch bergab - wann haben denn die USA zum letzten Mal einen Krieg (und wenn ich von Krieg spreche, meine ich einen richtigen Krieg, das Schiessen auf Schiessbudenfiguren, à la Irak) gewonnen? Die Antwort lautet: 1945! Danach folgten:
>- eine Forfait-Niederlage auf dem chinesischen Festland (wo man gar nicht erst angetreten war, weil das ja weit weg geschah, und der liebe Uncle Joe ja so ein netter Kerl war)
>- ein knappes Unentschieden in Korea (übrigens völlig überflüssigerweise - hätte man Douglas MacArthur seine Arbeit tun lassen, wäre er bis an den Yalu und weiter in die Mandschurei, in die Höhle des roten Drachens, vorgestossen)
>- eine Niederlage in Vietnam (wobei auch in Vietnam ein Sieg möglich gewesen wäre, wenn die Politiker nicht andauernd der Armee ins Handwerk gepfuscht hätten)
>- der bisherige Tiefpunkt in Somalia, wo Bill Clinton die GI's zuerst ohne schwere Waffen losschickte und danach über die offenbar entsetzlich hohen Verluste von 19 Berufssoldaten so sehr erschrak, dass er die ganze Übung abbrach
>Es ist gut möglich, dass die USA unter einer Pfeife wie Roosevelt sogar den 2. WK verloren hätten, wenn sie nicht mit George S. Patton, Douglas McArthur und Chester Nimitz gleich über drei geniale Feldherren zugleich verfügt hätten...
>Tatsache ist nun einmal, dass die angeblichen Bestrebungen zur US-Weltherrschaft sehr oft bloss merkantilistisch begründet waren und sind! Ein wirkliches Imperium begreift die Wirtschaft als eines von mehreren Hilfsmitteln der Politik - in den USA ist es tendentiell eher umgekehrt... :-(
>Übrigens sieht die geltende Doktrin der USA vor, dass die Streitkräfte nur dort eingesetzt werden, lebenswichtige Interessen der USA berührt sind - so verhält sich kein Imperium (selbst die kleinsten Zwergstaaten greifen in diesem Fall nämlich zu den Waffen)! Ein wirkliches Imperium zeichnet sich im Gegenteil gerade dadurch aus, dass es sich den Luxus leisten kann, auch in Fällen militärisch vorzugehen, in denen nicht-lebenswichtige Interessen auf dem Spiel stehen... Mitunter auch einfach deshalb, weil die Gelegenheit gerade günstig ist.
>mfG,
>Swissman