Gluthitze

Geschrieben von Das_Auge am 23. Juni 2003 17:59:50:

Als Antwort auf: = N A C H R I C H T E N = geschrieben von Justice am 23. Juni 2003 13:03:52:

Zürich/Bern/Basel. AP/BaZ. Die beispiellose Hitzewelle hat der Schweiz zum Wochenbeginn neue Höchsttemperaturen von 36 Grad beschert. Der laufende Monat wird laut dem Berner Umwelthistoriker Christian Pfister zum wärmsten Juni seit 250 Jahren. Mensch, Tier und Umwelt leiden zunehmend unter Hitze und Trockenheit.
In Buchs-Suhr kletterte das Thermometer am Montagnachmittag auf 36,0 Grad. Basel und Chur meldeten 35,9 Grad. Die seit Monatsbeginn anhaltende Hitzeperiode erreichte damit einen neuen Höhepunkt. Der bisherige Jahresrekord von 35,2 Grad vom 12. Juni wurde auch in Zürich-Kloten, Genf und Schaffhausen überschritten. Und auch der letztjährige Juni-Rekord von 35,3 Grad in Genf purzelte.

Im Juni 1947 erreichte das Quecksilber laut den Annalen von MeteoSchweiz in Basel zwar 38,4 Grad, doch ist dieser Wert wegen anderer Messmethoden nicht mit den aktuellen Temperaturen vergleichbar. Die höchste je in der Schweiz registrierte Temperatur beträgt 39,0 Grad und wurde von der MeteoSchweiz am 2. Juli 1952 in Basel gemessen.

Schwitzen in den Bergen

Schwitzen war am Montag auch in den Bergen angesagt. Engelberg und Disentis erreichten 29,0 Grad. Für Erleichterung sorgte einzig ein auffrischender Wind aus Südwesten, der zeitweise auch ins Flachland vorstiess, und die Temperaturen etwas erträglicher machte.

Der Juni 2003 sei bis jetzt sechs Grad zu warm und stelle damit die grösste Abweichung in den letzten 250 Jahren dar, sagte der Berner Umwelthistoriker Christian Pfister im Schweizer Radio DRS. Den bisherigen Rekord halte der Juni 1822, wo es vier bis viereinhalb Grad wärmer gewesen sei. Der Juni 2003 lässt sich laut Pfister nahtlos in den Erwärmungstrend einordnen. Der Klimawandel habe 1988 begonnen, als die Temperaturen als Folge des Treibhauseffektes sprunghaft angestiegen seien.

Sommersmog und Hitze machen vor allem vielen älteren Menschen zu schaffen. So stellte zum Beispiel das Berner Inselspital seit dem Beginn der Hitzewelle eine Zunahme von älteren Patienten fest, die wegen Dehydrierung behandelt werden müssen.

Abkühlung in Sicht

Vor allem in Fliessgewässern sind die hohen Wassertemperaturen zunehmend ein Problem für die Fische, wie der Leiter der Fischzuchtanlage Ligerz am Bielersee, Rolf Schneider, im Berner «Regionaljournal» von Schweizer Radio DRS. Besonders gefährdet seien die Forellenarten, die bei Temperaturen von über 20 Grad in Stresssituationen kämen und für Krankheiten anfällig würden. Die Folge sei ein schleichendes Fischsterben, bei dem erst nach zwei bis drei Jahren festzustellen sei, dass gewisse Arten nicht mehr vorkämen.

Von der anhaltenden Trockenheit sind vor allem die Flüsse im Mittelland, Jura und Tessin betroffen. Im Durchschnitt führen diese Flüsse nur einen Fünftel der sonst üblichen Menge im Juni, wie bei der Landeshydrologie zu erfahren war. Auch die Waldbrandgefahr ist in verschiedenen Landesteilen akut. So mussten die Feuerwehren im Kanton Solothurn am Montag gleich zu mehreren Bränden ausrücken.

Eine allmähliche Wetterumstellung sagten die Meteorologen ab Mittwoch voraus. Der Donnerstag sollte dann der Alpennordseite verbreitet Schauer bringen und eine Abkühlung auf für die Jahreszeit normale Temperaturen von rund 25 Grad.

Quelle: Basler Zeitung


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