Re: antiamerikanische Haltung

Geschrieben von Johannes am 11. Juni 2003 16:33:23:

Als Antwort auf: antiamerikanische Haltung geschrieben von Bonnie am 11. Juni 2003 15:45:12:

> Wenn wir hier zu dem Thema "Prophezeiungen zum aktuellen Weltgeschehen" dis-
> kutieren, kann die Lösung nicht sein, das alarmierte Gefühl einer Mehrzahl
> der Foris zum Thema USA zu ignorieren und einseitig nur Meldungen zu den
> bösen Russen zu sammeln, da die uns ja dereinst überfallen sollen.

Hallo Bonnie,

nein, natürlich nicht. Aber wenn ich mir das Forum so anschaue, dann gibt es vielleicht 10x so viele Berichte, die von den bösen Amis sprechen wie die, die von bösen Russen sprechen. Daß dieser relativ geringe Teil rußlandkritischer dennoch so auffällt, zeigt nur, wie sich die politische Landschaft verändert hat und die Amis zum Feindbild werden.

Wer nun darauf hinweist, daß der KGB vielleicht noch immer die Fäden in der Hand hält, der fällt auf, während es schon völlig normal erscheint, all das und noch mehr dem bösen "Usrael" zuzutrauen.

Da dies hauptsächlich auf die veränderte (nun anti-US) Stimmung zurückzuführen ist, nicht so sehr darauf, daß Rußland zum Schutzgebiet für Friedenstauben wurde, finde ich es schon wichtig, daß dieses politische Bild immer mal wieder durch Fakten wie von another oder Swissman korrigiert wird. Und ich muß mal sehen, vielleicht wird ja auch Leo de Gard mal hier im Forum posten, um ein paar sonst unbekannte Meldungen beizusteuern.

> Im aktuellen Weltgeschehen spielen die Amerikaner im Moment eine herausragende
> und eine für mein Gefühl sehr böse Rolle. Das sollte man bei der Diskussion
> nicht einfach unterdrücken, zumal ich wirklich nicht die einzige bin.

Ja und nein. Natürlich bin ich auch nicht glücklich über das, was die USA tun. Nur, warum tun sie es? Was bringt sie wirklich dazu, ihre und auch die europäischen Truppen über die ganze Welt zu verteilen und somit eigentlich heillos zu verzetteln?

Ich wenn, wenn wir dies im Stil diskutieren würden "was soll man auch von einem Präsidenten halten, der zu dumm ist zum Brezelessen?", dann würde das dermaßen oberflächlich bleiben, daß es zu nichts führen würde, außer Zeit zu binden.

Natürlich profitieren Öl- und Rüstungsfirmen von diesen Kriegen, und natürlich gehören gerade diese Firmen zu den größten Unterstützern der US-Politiker. Aber das sind doch eher Oberflächlichkeiten. Es ist interessant, diese Details mal festzuhalten, aber zu was führt diese Politik eigentlich? Läßt sich dahinter vielleicht ein roter Faden erkennen wie der von mir angedachte, daß damit die westlichen Truppen über die ganze Welt verteilt und somit verzettelt werden, während gleichzeitig der Zusammenhalt des Westens untergraben und er somit destabilisiert wird? Und wem, bitte schön, nützt dies, wenn man es zu Ende denkt? Wer profitiert von einem uneinigen Westen, dessen Truppen überall gebunden sind? Und da beginnt es, prophezeiungsmäßig interessanter zu werden, als wenn man nur die doch eher Oberflächlichkeiten betrachtet ("Ölfirma sponsert US-Politiker").

> Genau das ist doch unsere Aufgabe: Die Prophezeiungen und das aktuelle
> Weltgeschehen unter einen Hut zu bringen.

Auf was ich eigentlich für das Forum hinaus möchte: Daß wir das Weltgeschehen erst einmal als Beobachter sehen und vergleichen, nicht so sehr als Wertung, um in allem und jedem unser Vorurteil bestätigt zu sehen.

Ich hatte dazu gerade eine Diskussion in einem anderen Forum. Mein Punkt: Vor der US-Wahl stand doch für alle Vorschwörungstheoretiker fest, daß der Jude Al Gore der Kandidat der bösen "Usraelis" ist. Nach einem knappen Gerichtsentscheid, der so oder so hätte ausgehen können, war dann für alle genauso klar, daß Bush der Illu-Kanditat ist. Klar, sonst hätte er ja nicht gewonnen. Quod erat demonstrantum.

Nur, was ist mit einer solchen Haltung bewiesen außer der Tatsache, daß ich in allem und jeden, und auch im Gegenteil, mein Vorurteil bestärkt sehe? Ein Diskussionsteilnehmer brachte dann die verblüffende Antwort "Wenn zu einem bestimmten Zeitraum in einem bestimmten Land, mit bestimmten Visionen, eine Wahl ansteht und ich als Zionist unbedingt einen Mann meiner Garde als Präsident haben will, was mache ich dann, daß es 100% ig klappt? Ich stelle einfach alle zwei Kanditaten!!!!"

Nun, wenn der Bösewicht sowieso vorher feststeht, dann kann ich natürlich meine Haltung mit allem und jeden Beweisen. Da ich weiß, daß es so ist, kann es natürlich kein Zufall sein, daß es so kommen mußte, wie es kam, oder? Und damit ist ja nun bewiesen, daß es stimmt. Hm.

Ich bin daher dafür, daß wir die politische Entwicklung möglichst wertfrei angehen, denn nur so können wir vielleicht den roten Faden entdecken, der hinter der Entwicklung steht und schließlich zu den prophezeiten Szenarien führen könnte.

Und eine möglichst wertfreie, sachliche Haltung erleichtert es auch, beim Theme zu bleiben, nämlich Prophezeiungen statt politischen Streitereien.

Das Jahr 2003 nach Christus. Das ganze Forum hat sich überzeugen lassen, daß die Amis, die Zionisten und überhaupt alle (westlichen) Politiker die Bösen sind. Alle? Nein, eine kleine Schar von unbeugsamen leisten dieser Vereinfachung des politischen Blickfelds tapferen Widerstand: Guerrero, another, Swissman, ...

:-)

Gruß

Johannes



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