Re: Das Ende ist nahe!

Geschrieben von H.Joerg H. am 08. Juni 2003 19:17:51:

Als Antwort auf: Das Ende ist nahe! geschrieben von Badland Warrior am 08. Juni 2003 13:41:44:

Tag Badland

Ja, zermürben könnte es einen, nähme man das Weltgeschehen noch intensivstenst wahr, und würde man versucht sein, seinen Mitmenschen klar aufzuzeigen, wohin die Reise gehen wird. Alle Notstands-Bekundungen, die ja jeder Aufgeweckte versucht ist, seinen Mitmenschen anschaulich zu erklären und zu deuten, alle Versuche die Ignoranz unter unseres gleichen zu schmälern, sind nicht von dauerhaftem Erfolg gekrönt. Noch immer geht durch die Generationen auch ein Gefühl der Hilfslosigkeit gegen "die da oben", gegen die eigene Courage. Noch stehen Ausflüchte in Egoismen ausgedrückter Lebensfreude vor der unterdrückten unterschwelligen Struktur des Unwohlseins, denken sie auch nur ein wenig über den Zustand des Planeten und seiner Spezies im Kollektiv-Sinne nach.

Mehr Schaden als Nutzen bringt es für die, die sich in ihrer verordneten Zwangsrekrutierung zu mehr Fun, Konsum und ausschweifender Unkultur vermarktet verpflichtet sehen müssen, die sich hingeben im Ausverkauf ihrer wahren Bestimmung frei zu handeln, ohne in Abhängigkeit der Lobbyisten einzugehen. Die ja noch jung an Jahren sind, nicht wissen können oder wollen, wie sie doch an ihren Gefühlen ausgeplündert, und von einem Hype zum anderen gezwungen und gehetzt werden. Sie lebten es ja nie anders, haben nie eine ruhige und beschauliche Zeit miterlebt - sie können ja keine Vergleiche mehr anstellen; also auch nicht mehr abwägen, was vor gar nicht allzulanger Zeit noch in relativ geordneten Bahnen zu laufen schien, aber zumindest doch auch für den langsamen Denker noch nachvollziehbare Kontrollinsztanzen bot.

Wie sie in Selbstverliebtheit umherschwirren, in allen Altersklassen versucht sind, ihr Dasein zu kaschieren, indem sie sich Botax spritzen, da noch was wegschneiden lassen, Eitelkeiten pflegen - durch alle Generationen hindurch. Ich sage dann immer:" Aha, ihr wollt faltenlos ins Gras beißen?" Ja, diese Unwirklichkeit umgibt einen, und man selbst wird wie ein Aussätziger behandelt, spricht man über wahre Gefühle, über die Natur, über eine gewisse "Natürlichkeit" im Menschen eben. Den Strategen der Werbung, den Soap-Operas, einfach derer, die das Paradoxe zum Normalfall werden ließen, ist ein Teilsieg gelungen, den Leuten Schlechtes einzureden. Sie haben es geschafft, dass heute jeder wie ein Kunstwerk
herumzulaufen hat, und doch verschlossen und eiskalt (egal ob 30 Grad im Schatten...) sich geben muss. Knallharte Pratiken im Ungang untereinander sind längst die Regel, nicht mehr die Ausnahme.

Und so wundert es nicht, versteckt sich der Mensch damit hinter sich selbst, denn gibt er sich nur einmal in einem Augenblick eines Gefühls des Unbeobachtetseins die Blöße - so nimmt man doch Notiz davon. Und anstatt einem Menschen unter die Arme zu greifen, der mal strauchelt, geben sie ihm den Gnadenschuss! Was ist das für eine Gesellschaft in der man lebt, die sich an kleinsten Schwächen seines Gegenüber aufgeilt? Die nur darauf wartet einen zu zerfleischen? Es ist eine geistig schwache, wertlose Gesellschaft geworden! Der Nächste interessiert nicht mehr. Abgestumpft zählt nur noch das Hecheln nach neuen Idiotien, neuen Trends der Vermarktungsstrategen. Sensationslüstern gilt es, sich selbst zu finden, und doch feststellen zu müssen, das man ja gelebt wird, und sich nimmer mehr selbst entwickeln kann. Sachzwänge von der Wiege bis zur Bahre, Anpassung buchstäblich ums Verrecken. Und dabei wird ein gesunder, dem Leben aufgeschlossener Charakter schon früh in seine Grenzen verwiesen, er verkümmert, zieht sich zurück und wird im Extremfall selbst zu einer Bestie. Und man hat gar Verständnis dafür, wenn sich einer rächen will, wenn er seinen Widersachern eine Quittung verpasst - im Kleinen wie im Großen (vom Schulhof bis zum A-Waffeneinsatz-irgenwie!).

Die Teufelssaat wächst und gedeiht weiter prächtig in den Köpfen. Gezielt pflanzte man sie in den Menschen - und wenige nur können diese Wucherungen in ihren verkorksten Hirnen roden, um Platz zu schaffen für wohltuendes aus Mutter Naturs Garten. Diese Woche war ich oft Ansprechpartner, fast wie ein Seelsorger kam ich mir vor. Und das war nicht einfach von Menschen zu hören (und es waren einge unabhängig voneinander), die einfach nicht mehr können und wollen! Die Selbstmordversuche hinter sich haben, und die nächsten schon planen. Ich konnte nur erwidern, das es sich nicht lohnen täte, für diese Sippschaft dummdreister Ignoranten das kostbarste - nämlich das eigene Leben - zu opfern, es würde sie erheitern nach dem Motto: Wieder einer dieser schwachen Subjekte weniger-jetzt haben wir wieder mehr Platz für unsere Ausschweifungen und Perversionen.

Es ist vieles schiefgelaufen in und mit uns allen, keiner sollte sich der Heuchelei hingeben! KEINER! Unaufhaltsam bahnt und frisst sich die Zeit ihrem Schicksal entgegen - unserem Schicksal. Nur der Zeit an sich wird und war dies immer völlig gleichgültig!

Der Mensch hatte schon verloren, bevor der erste Prototyp "vom Band" lief.

In diesem Sinne meine Pfingstworte.

Gruß

Jörg


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