Gaza: Israelische Grenzposten getötet

Geschrieben von Subman am 08. Juni 2003 17:04:48:

Als Antwort auf: NACHRICHTEN: (o.T.) geschrieben von franz_liszt am 08. Juni 2003 10:53:06:

Gleich drei radikale Palästinensergruppen bekennen sich zu dem Anschlag. Abbas verschiebt Treffen mit Fatah in Gaza

Jerusalem/Gaza - Drei palästinensische Extremisten haben am Sonntagmorgen am Grenzposten Eres im Gazastreifen vier Israelis erschossen. Vier weitere Israelis wurden bei dem Angriff verletzt, einer von ihnen schwer. In der Schießerei mit israelischen Soldaten seien auch die drei Angreifer getötet worden.


Die bewaffneten Arme der radikalislamischen Hamas, des Islamischen Dschihad und der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat übernahmen in einer gemeinsamen Erklärung die Verantwortung für den Anschlag. Jede Organisation habe einen der Täter gestellt, hieß es in einem Flugblatt.


In ihrer gemeinsamen Erklärung identifizierten die drei Gruppen die Angreifer als drei Männer im Alter von 21 und 22 Jahren. Der Angriff sei von der Ortschaft Beit Hanun im Norden des Gazastreifens aus geführt worden. Dem israelischen Rundfunk zufolge trugen die Angreifer israelische Armeeuniformen. Sie seien im Morgengrauen in die Nähe des Industriegebiets von Erez vorgedrungen, wo Tausende Palästinenser arbeiten. Die verletzten Israelis wurden in ein Krankenhaus bei Tel Aviv gebracht. Gewöhnlich passieren täglich etwa 10.000 Palästinenser den Übergang bei Eres, um in Israel zu arbeiten.


Am Vorabend hatten sich fünf Palästinensergruppen nach Beratungen über die Ergebnisse der jüngsten Nahost-Gipfel in Scharm el Scheich und Akaba für die Fortsetzung des bewaffneten Kampfs gegen Israel ausgesprochen. Neben der Hamas, dem Islamischen Dschihad und der Fatah nahmen auch die Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) und die Demokratische Front für die Befreiung Palästinas (DFLP) an dem Treffen in Gaza teil. Die Zugeständnisse des palästinensischen Regierungschefs Mahmud Abbas an Israel lehnen sie ab. Wegen befürchteter Anschläge riegelte Israel am Samstagabend das Westjordanland ab.

Abbas verschiebt nach Anschlag Treffen mit Fatah in Gaza

Nach dem Anschlag hat der palästinensische Ministerpräsident Mahmud Abbas seine für Sonntag geplanten Beratungen mit der Fatah in Gaza verschoben. Abbas werde erst in einigen Tagen mit Vertretern der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat über die Ergebnisse der Nahost-Gipfel von Scharm el Scheich und Akaba beraten, hieß es. Neben der Fatah wollte Abbas auch mit weiteren radikalen Palästinensergruppen über den Friedensprozess beraten.


Israel drängte Abbas, unverzüglich auf den Anschlag zu reagieren. „Abbas wird sofort gegen den Terrorismus vorgehen müssen und darf nicht einen Tag warten“, sagte Regierungssprecher Avi Pasner. „Wir erwarten nicht sofort 100-prozentige Ergebnisse, aber wenn er die Terroristen nicht bekämpft, werden wir es tun.“ Auf dem Gipfel mit US-Präsident George W. Bush und Israels Ministerpräsident Ariel Scharon am Mittwoch in Akaba hatte Abbas das Ende der Intifada in Aussicht gestellt. Die Hamas brach daraufhin ihre Kontakte mit Abbas ab. WELT.de/AP/AFP




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