Re: Nochmal, andere Quelle (etwas umfangreicher)
Geschrieben von XI am 06. Juni 2003 15:56:41:
Als Antwort auf: N: Perle schließt US-Präventivangriff gegen Nordkorea nicht aus geschrieben von XI am 06. Juni 2003 15:47:32:
Der einflussreiche Pentagon-Berater Richard Perle hält einen Militärschlag gegen Nordkorea unter bestimmten Umständen für denkbar. Wenn sich damit die Weitergabe nordkoreanischer Nuklearwaffen verhindern lasse, sei ein Angriff gegen das Land gerechtfertigt, sagte Perle nach Angaben des Fernsehsenders N24 vom Freitag in einem Interview. Wenn man einen Präventiv-Schlag ausschließe, „würden wir den Nordkoreanern sagen, ihr könnt tun, was ihr wollt, wir werden auf keinen Fall Gewalt anwenden. Das würde doch unsere Diplomatie untergraben.“
Es sei nicht auszuschließen, „dass Nordkorea Nuklearwaffen weitergeben könnte“, sagte Perle. Die Frage sei, ob man eingreifen könne, bevor es zu einer solch verhängnisvollen Übergabe komme. „Hätten wir El Kaida vor dem 11. September angegriffen, wären heute 3000 Menschen noch am Leben.“ Die Vereinten Nationen bezeichnete Perle in diesem Zusammenhang als „heute weitgehend irrelevant“. Erst müsse die Satzung der UN die Unterstützung von Terroristen ahnden, „dann könnten die Vereinten Nationen wieder eine nützliche Rolle spielen“.
Polemik gegen Deutschland
Perle begründete zudem seine Ansicht, warum Deutschland in Irak allenfalls als Lieferant von Hilfslieferungen willkommen sei. „Deutschland hat sich auf die Seite Saddams gestellt – anders kann man die deutsche Position nicht bezeichnen. Da wäre es doch eine bittere Ironie, wenn sich Deutschland in Irak jetzt auf eine Stufe stellen dürfte mit den Staaten, die gekämpft haben, um Irak zu befreien.“ Deutsche Hilfsleistungen würden die Iraker sicher gerne annehmen, erklärte Perle. „Ganz anders sieht es aus, wenn deutsche Firmen jetzt in Irak Geschäfte machen wollen. Das werden die Iraker wahrscheinlich nicht so gerne sehen.“
Perle war Ende März wegen Vorwürfen über eine unzulässige Verquickung seines politischen Einflusses mit wirtschaftlichen Interessen als Vorsitzender des einflussreichen Politikausschusses im US-Verteidigungsministerium zurückgetreten. Er blieb aber einfaches Mitglied des Gremiums und sitzt im Vorstand mehrerer Waffenfirmen.