Anmerkung - der Krieg geht ins fünfte Jahr
Geschrieben von franke43 am 06. Juni 2003 12:38:40:
Als Antwort auf: Re: Rill´sche Feldpostbriefe Abschrift - (Scan) geschrieben von Kober am 06. Juni 2003 09:32:36:
Hallo
Also laut Rills Wiedergabe hat der Franzose nicht
fünf Jahre Krieg (WK1) vorhergesagt, sondern "der
Krieg geht ins fünfte Jahr und ist für deutschland
verloren". Und diese Aussage hat er als Gefangener
vor dem 24.8.1914 gemacht.Wie war die Lage ?
Rill schrieb wahrheitsgemäss, dass der Krieg
"weiter und vorwärts" ging. Der Stellungskrieg
in den Schützengräben begann erst im November.
Bis zur Langemarckschlacht war an der Westfront
Bewegungskrieg, und bis in die zweite September-
woche ("erste Marneschlacht") schien der
Schlieffenplan perfekt zu funktionieren. Rill
und die anderen glaubten wirklich an einen
deutschen Sieg vor Weihnachten 1914, genau wie
die 1. OHL unter dem jüngeren Moltke.Es gehört entweder sehr viel Frechheit oder
Mut und Sendungsbewusstsein dazu, wenn man als
Gefangener dem im Moment siegreichen Gegner
einen langen Krieg und eine Niederlage
prophezeit. Ist sind schon Leute wegen weniger
erschossen worden.Die schlechte Wiedergabe Rills liegt daran, dass
er - ebenso wie alle seine Kameraden - dem
Franzosen kein wort geglaubt haben, sondern
ihn sogar noch verspotteten. Rill sah die
Aussagen des Franzosen als Belustigung, als
"Schwefel". Hätte er den Franzosen Ernst
genommen, dann hätten wir viel bessere Feld-
postbriefe mit viel genaueren Vorhersagen.
Aber Deutschland war siegestrunken nach den
Anfangserfolgen der 42-cm-Geschütze.Gruss
Franke
- Re: Anmerkung - der Krieg geht ins fünfte Jahr Kober 06.6.2003 13:23 (2)
- Kein Widerspruch franke43 06.6.2003 14:54 (1)
- Re: Kein Widerspruch-hm..2 Wochen später...wenn etwas gelingen muss, muss es... Kober 06.6.2003 17:03 (0)