Re: Euthanasie durch Kosteneinsparung...

Geschrieben von Justice am 03. Juni 2003 10:55:56:

Als Antwort auf: Euthanasie durch Kosteneinsparung... geschrieben von Badland Warrior am 03. Juni 2003 07:23:13:

Mit Empörung haben Ärzteverbände auf Vorschläge von Experten reagiert, die medizinischen Leistungen für alte Menschen ab 75 Jahren zu beschränken. "Die Forderungen, älteren Menschen aus Kostengründen keine teuren medizinischen Leistungen zu gewähren, ist an Menschenverachtung kaum zu überbieten", kritisierte der Vorsitzende des Ärzteverbandes Marburger Bund, Frank Ulrich Montgomery.

"Nicht alle Maßnahmen sind für jeden finanzierbar"
Der katholische Theologe Professor Joachim Wiemeyer und der Sozialpolitik-Professor Friedrich Breyer hatten sich in der ARD-Sendung "Report Mainz" dafür ausgesprochen, die Leistungen für ältere Menschen zu begrenzen. Wiemeyer sagte, es seien nun einmal nicht alle möglichen Maßnahmen für jeden finanzierbar. "Und dann bin ich der Auffassung, dass wir vor allen Dingen für Jüngere medizinische Leistungen bereit stellen müssen, aber nicht jede lebensverlängernde Maßnahme für sehr alte Leute durchführen müssen." Der Theologe ist Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der Universität Bochum und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Sozialethiker.

Altersgrenze bei 75 Jahren
"Report Mainz" berichtete auch über einen Vorstoß Breyers: In höherem Alter solle nur noch die Linderung von Schmerzen finanziert werden, nicht aber Maßnahmen, die in erster Linie dazu dienen, das Leben zu verlängern. Er schlug eine Altersgrenze von 75 Jahren vor.

Schmidt weist Vorschlag entschieden zurück
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt sagte der "Passauer Neuen Presse": "Eine Altersbegrenzung für medizinische Leistungen ist für mich völlig undenkbar." Jeder werde weiterhin unabhängig vom Alter und vom Geldbeutel alle medizinisch notwendigen Leistungen erhalten. Sozialexperte der Union Horst Seehofer bezeichnete den Vorschlag in der Zeitung als "verrückt". Es dürfe in Deutschland niemals so weit kommen, dass man wegen des Alters nicht mehr am medizinischen Fortschritt teilhaben könne. Gespart werden dürfe nicht bei der Behandlung schwerer Erkrankungen. Stattdessen könnten die Menschen mehr an den vielen Bagatell-Erkrankungen beteiligt werden.




Antworten: