Ist Gott Pazifist? - NEIN

Geschrieben von Swissman am 02. Juni 2003 01:39:33:

Als Antwort auf: Re: Zum Sonntag geschrieben von RMuktananda am 01. Juni 2003 17:45:52:

Hallo RMuktananda,

>>es ist nur ein fall bekannt, was vorher war weisst du nicht

Ich stimme Napoleon zu. - Ist Dir noch nie der Gedanke gekommen, dass es sich bei Jesu Festnahme um eine Ausnahme gehandelt haben könnte? Aus heilsgeschichtlichen Gründen war es notwendig, dass Jesus in die Hand seiner Feinde fiel und von ihnen gekreuzigt wurde. Indem Petrus versuchte, die Festnahme zu verhindern, gefährdete er die von Jesus zu erreichende Erlösung der Menschheit! Einmal ganz abgesehen davon, dass die Gegenseite derart in der Überzahl war, dass Petrus ohnehin keine Chance gehabt hätte, sich durchzusetzen. Auch aufgrund dessen, dass Gott mit Petrus andere Pläne hatte, musste er sein Schwert in diesem einen Fall wegstecken.

Im 15. JH befahl Gott der Heiligen Jeanne d'Arc nicht "nur", das Schwert zu tragen, dass er ihr gezeigt hatte, sondern er beauftragte sie sogar, das französische Heer anzuführen und die Engländer zurück ins Meer zu treiben! Kurz vor ihrer Verbrennung (dies soll jetzt kein persönlicher Angriff sein, aber das Beispiel muss trotzdem sein) versuchte die Wache, "ihr Gewalt anzutun", wie sie zu Protokoll gab - Du wirst doch wohl nicht ernsthaft glauben wollen, dass es nur aufgrund guten Zuredens beim Versuch geblieben ist - Selbstverständlich hat Jehanne sich in dieser Situation, mit Recht (!), mit Händen und Füssen gewehrt!

Auch wenn Du es nicht glauben willst: Gott ist KEIN Pazifist!!!

>Lernt.. hüstel.. dich das, dass Gewalt ok ist, wenn du selber keine anderen Wegweiser siehst?

Ach Mukti... Du wirst (willst?) wohl nie verstehen, wie ein Krieger denkt und fühlt - Ich bin im Normalfall, auch wenn Du das zweifellos nicht glaubst, ein überaus friedlicher und netter Mensch, aber es gibt Situationen, in denen ich mir selbst nicht im Bösen begegnen möchte: Wenn ich selbst angegriffen werde, schlage ich zurück. Wenn jemand anders angegriffen wird, dann kriegt der Übeltäter es ebenfalls mit mir zu tun (beides schon passiert).

Dabei war und ist es für mich völlig irrelevant, wie meine Aussichten auf Erfolg sind - es ist nach meinem Verständnis bei weitem besser, im Kampf gegen das Böse umzukommen, als ihm zu dienen... oder seine Herrschaft durch eigene Feigheit zu ermöglichen.

Der langen Rede kurzer Sinn: Wenn es sich als nötig erweist bin ich nicht nur bereit, das Blut böser Menschen, sondern auch mein eigenes zu vergiessen... selbst auf die (sehr geringe) "Gefahr" hin, dass das Opfer, dem ich helfe, meine Hilfe allenfalls gar nicht zu schätzen weiss

mfG,

Swissman

P. S.: Ich vermute, Deine (unzutreffende) Behauptung, ich sei "aufdringlich" lief auf ein verklausuliertes "Nein" auf meine Frage hinaus, ob meine früheren Erkundigungen irgendwann noch zu beantworten gedenkest...?!


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