Re: Die desolate russische Armee
Geschrieben von Discoverer am 01. Juni 2003 08:58:50:
Als Antwort auf: Die desolate russische Armee geschrieben von King Henry am 01. Juni 2003 02:25:24:
>Im voraus: Hier habe ich was für Dich, Swissmann!
>(Paß auf dich auf! Gestern gab es ein Auffahrunfall! So ein junger Hecht auf seiner R 100 fährt mir doch direkt ins Kuchenblech - Nummernschild, schubst mich nach vorne und verbigt meinen Tesch-Gepäckträger aus Stahl! Können die jungen Leute nicht mehr aufpassen? Ansonsten viel Spaß auf zwei Rädern!)
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Hallo King Henry,dann hoffen wir mal ganz stark, daß dieser Bericht nicht Teil der großen Maskirowka (einer Täuschung bzw. eines Täuschungsmanöver )ist. Denn warum wird ein solcher Bericht gerade jetzt mal wieder veröffentlicht ? Qui bono ?
Sollen uns wieder mal ein paar Milliarden Esperantos aus der Tasche gezogen werden, damit diese "desolate" Armee nicht zu einer Gefahr für uns wird oder damit diese fit gemacht wird für den großen internationalen Kampf "gegen den Terror" ? Ich habe so meine Zweifel, ob die russische Armee tatsächlich so desolat wie dargestellt ist. Teilweise stimmt es schon, z. B. was die Armut und die Gewalt innerhalb der Armee angeht. Aber trotzdem: Russland kann innerhalb kurzer Zeit mind. 5 Mio. Reservisten aktivieren. Und ausgeklammert in diesm Bericht sind die wirklich "interessanten" Truppen, wie etwa die modernen Panzer-oder auch die Luftlandeeinheiten. Dies werden in dem Bericht interessanterweise überhaupt nicht erwähnt.
Gruß Discoverer
>Hallo Forum,
>auf Heise gibt es mal wieder ein Bericht über die normale russische Armee (also ohne Spezialeinheiten und "Strategische Reserve"). Ich denke, die einfachen Truppen sind auch tatsächlich so. Doch wenn die einmal losgelassen werden, wie wüten und toben die dann? Das mit den "Homosexuellen" (welch unschönes Wort!) macht bedenklich: Wo werden die dann ihren Frust abladen? An unseren Mädchen und Frauen! (Sollen sie es doch besser mit sich selber machen, wie die alten Griechen --- von uns aus gesehen wäre das doch ganz gut oder???)
>Am besten ihr klickt den Link an, das ist komplett und leichter lesbar.
>Beste Grüße
>Henry
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>hier ein paar Ausschnitte:
>Die Reform der russischen Streitkräfte ist längst überfällig, denn tatsächlich befinden sich diese in einem desolaten Zustand. Von der großen roten Armee, die vier Millionen Mann unter Waffen hatte, sind noch rund 1,16 Millionen geblieben. Dies bedeutet nicht nur ein Gesundschrumpfen, sondern ist vor allem Zeichen des Debakels. Ihr moralischer, technologischer und sozialer Niedergang und in aller erster Linie die inhumanen Zustände, die innerhalb der russischen Streitkräfte herrschen, sind ein offenes Geheimnis: Wegen der Missstände in der Truppe kommen immer weniger junge Menschen der Wehrpflicht nach. Lediglich elf Prozent der Jugendlichen im wehrfähigen Alter leisten nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Iwanow ihren Wehrdienst ab. Mit gutem Grund: Berüchtigt sind Korruption und Brutalitäten, z. B. die Dedowtschina, die systematische Unterdrückung, bei der die länger dienenden die frisch eingezogenen Rekruten quälen, foltern oder erpressen.
>Nach den offiziellen Angaben der Militärstaatsanwaltschaft sind im vergangenen Jahr 1 200 Soldaten umgekommen, die Todesfälle in Tschetschenien nicht mitgezählt, dabei wurden 800 Soldaten und Offiziere von ihren Kameraden getötet. Das Komitee der Mütter der Soldaten nennt fast doppelt so hohe Zahlen und berichtet zudem von 40 000 Soldaten die sich wegen der gegen sie ausgeübten Gewalt hilfesuchend an die Organisation gewandt hätten. Rund 3 000 Soldaten seien im vergangenen Jahr desertiert. Schlamperei, Unfälle und Selbstmorde treiben neben der Dedowtschina die traurige Statistik in die Höhe. Meist kommen die genauen Umstände der Todesfälle nie ans Tageslicht.
>Die russischen Streitkräfte sind zu einer Armee der Hungerleider verkommen: Blutjunge Wehrpflichtige, die nicht mehr als ihre Uniform besitzen, betteln auf Moskaus Straßen um Almosen. Wie Interfax im Februar meldete leben rund 56 Prozent der russischen Armeeangehörigen unterhalb der Armutsgrenze (derzeit 55 Euro), rund 370 000 Soldatenfamilien haben keine Wohnung. Immer mehr Soldaten schlagen sich mit Nebenjobs als Wachpersonal oder Taxifahrer durch. Oder sie verkaufen ihre Waffen.
>Auch von Professionalität kann keine Rede mehr sein. Wie müssen den russischen Generälen die Augen übergegangen sein, beim Anblick des US-amerikanischen High-Tech-Equipments, das im Irak zum Einsatz kam! Das Kriegsgerät der russischen Truppen hingegen ist veraltet und größtenteils nicht mehr einsatzfähig. Kampfübungen sind nur eingeschränkt durchführbar. Im Gespräch mit der Zeitung Rossijskaja Gazeta beklagte General Anatolij Kwaschnin, dass ein Militärpilot jährlich durchschnittlich 100 Flugstunden absolvieren sollte, russische Piloten aber nur auf 6-8 Stunden kämen