N: Jedes vierte Unternehmen will Deutschland verlassen
Geschrieben von Hubert am 26. Mai 2003 11:42:22:
Als Antwort auf: NACHRICHTEN (o.T.) geschrieben von H.Joerg H. am 26. Mai 2003 02:17:50:
Jedes vierte Unternehmen will Deutschland verlassen
Infineon-Chef Ulrich Schumacher hat vor kurzem angedroht, den Firmensitz ins Ausland zu verlegen. Ein Einzelfall? Nein. Eine Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) kommt zu einem alarmierenden Ergebnis: Jedes vierte deutsche Unternehmen prüft ernsthaft, wichtige Produktionsteile oder gar seinen Firmensitz ins Ausland zu verlegen. Die Folge: Immer mehr Arbeitsplätze gingen verloren und Finanzminister Eichel würden weitere Milliarden-Einnahmen in seinem Steuersäckel fehlen.
Auch Mittelstand will weg
Aber nicht nur Großunternehmen wandern immer mehr ab - mittlerweile würden auch immer mehr mittelständische Firmen über eine Verlagerung nachdenken. Viele Unternehmen haben ja bereits schon seit langem lohnintensive Produktionsbereiche dahin verlegt, wo die Arbeitskraft und die Sozialabgaben nicht so hoch sind. Doch nicht nur der Export von Arbeitsplätzen droht verstärkt - jetzt ständen laut Umfrageergebnis auch immer mehr Unternehmensbereiche wie Forschung, Verwaltung, Entwicklung oder sogar der Firmensitz zur Debatte. Droht Deutschlands Wirtschaft durch die Abwanderung der Firmen der finanzielle Exit?Wirtschaftsstandort Deutschland in Gefahr
Warum wollen die Unternehmen weg aus Deutschland? Hauptmotiv der Produktionsverlagerungen seien die unbefriedigenden Bedingungen am Standort Deutschland: die hohe Steuer- und Abgabenlast, hohe Arbeitskosten und das starre deutsche Arbeitsrecht würden ganz oben auf der Liste stehen. Viele Firmen stöhnten aber auch immer mehr über die langsam arbeitenden Mühlen der Bürokratie, die ihnen das Leben schwer machen würden.
Asien und Osteuropa einfach billiger
Wohin wollen die Unternehmen? Wichtige Zielregionen der Verlagerungen blieben vor allem bisherige EU-Länder sowie Mittel- und Osteuropa; zunehmend rücke auch Asien in den Mittelpunkt. Diese Länder locken mit billigen Löhnen, niedrigen Sozialabgaben und einer geringen Besteuerung. Um weltweit wettbewerbsfähig zu bleiben, sind diese Standorte für deutsche Unternehmen daher besonders interessant. Aber dadurch seien nach Berechnungen des DIHK pro Jahr mindestens 50.000 Arbeitsplätze in Deutschland akut in Gefahr.
Inlandsinvestitionen brechen weg
Die Firmen wollen immer weniger Geld in ihre Unternehmungen in Deutschland stecken: Die Inlandsinvestitionen seien laut DIHK in den letzten zwei Jahren drastisch eingebrochen. Der DIHK fordert deswegen die Wirtschaftspolitik auf, die Standortbedingungen in Deutschland zu verbessern. Wirtschafliche Anreize sollen dafür sorgen, dass nicht nur deutsche Unternehmen, sondern auch ausländische Investoren wieder ihr Geld zwischen Nordsee und Alpen anlegen. Nach Ansicht des Verbandes könnten nur so die inländischen Investitionstätigkeiten wieder angeregt werden und die Beschäftigung gesichert und wieder aufgebaut werden.
(Quelle: t-online)
- Re: Ja und der zieht schon weg - nach China XI 26.5.2003 16:10 (0)