Re: welchem Gottesstaat gehörst Du denn an?

Geschrieben von Zappa am 21. Mai 2003 21:18:42:

Als Antwort auf: Re: welchem Gottesstaat gehörst Du denn an? geschrieben von Johannes am 21. Mai 2003 13:29:03:

hallo Johannes

ich verstehe was ihr entgegnet, aber vor allem Napo ist doch so ein Jesus Fundi, dann geht eine solche Aussage einfach nicht. Oder es wäre einfach wieder einmal an der Zeit die wenigen aber prägnanten Aussagen seitens Jesus (wenn wir denn vom gleichen sprechen :-) in Erinnerung rufen, und da ist jetz gar nichts drinn was eine solche (Napos) Gesinnung zulassen würde. Sicher haben die Menschen dort die Sharia gewollt, was hat das aber mit Jesus zu tun, der war doch bereits 500 Jahre vor Mohamed (sein Name sei geheiligt) viel weiter, oder?
herzliche Grüsse
zappa

>> hier will ich nicht schon wieder eine endlose Diskussion zur Religion
>> anfangen -

>Hallo Mica,
>ich auch nicht.
>> aber!
>aber wenn wir schon dabei sind... :-)
>> - im Herzen kannst Du unmöglich denselben Jesus Christus beherbergen der
>> sagte "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst" oder dass die Welt von Gott
>> geschaffen, ebenso die Geschöpfe die darin leben.

>Napo hat da schon einen recht guten Punkt angesprochen, auch wenn er dabei vielleicht etwas zu sehr das Plakative angesprochen hat.
>Die Grundfrage, die Napo anspricht, ist doch die, ob in einem Staat, in dem islamisches Recht (Scharia) herrscht, überhaupt Menschenrechte gemäß unseren Vorstellungen herrschen können.
>Ich versuche das jetzt bewußt neutral zu formulieren. Wir, im Westen, betonen das Individuum. Der Einzelne ist wichtig. Im Islam geht es dagegen um Allah bzw. um das Gesamtziel, die beide wichtiger sind als das Individuum.
>Du erinnerst Dich noch an den berühmten Beitrag von Salim? ("Die angehackte Hand ist schon im Paradies"). Das können wir mit dem westlichen, individualistischen Denken natürlich nicht nachvollziehen. Vor einem islamischen Denken macht es aber Sinn.
>Okay, wenn nun ein Staat vor der Wahl steht, welches Rechtssystem er wählt, dann haben beide Systeme Vor- und Nachteile. Nigeria hat sich (oft mit brutaler Gewalt gegen Christen) in weiten Teilen für das islamische Recht entschieden. Und, sicher, dieses System hat (in unseren, in meinen Augen) seine großen Nachteile. Und eben deswegen sagt ja Napo, sie haben sich dazu entschieden, jetzt sollen sie es auch ausbaden.
>Für die betroffene Frau mag das nicht stimmen, die hat damit wohl gar nichts zu tun. Aber wenn wir das ganze schon in Ruhe und aus sicherem Abstand betrachten können, dann sollten wir uns bewußt sein, daß das, was wir hier per Kettenbrief bekämpfen sollen, eine eigentlich logische Konsequenz der Einführung des islamischen Rechts ist.
>Und warum nutzen wir nicht die Gelegenheit und denken einen Schritt weiter? Warum schauen wir nur auf die Folgen des dortigen Systems anstatt zu erkennen, daß es eben im Grundsatz dazu führen muß? Bitte denke daran, daß die Beurteilung der Todesstrafe aus Scharia-Sicht ganz anders aussieht als aus unserer Sicht. Eben deshalb ist es ja so entscheidend, welches Grundsystem man hat.
>Wir könen nicht sagen, daß jeder nach seiner Facon glücklich werden solle. Klar, können wir schon, aber jede Entscheidung hat Konsequenzen. Nigeria hat in weiten Teilen den Islam und die Scharia gewählt. Und damit sind eben solche Folgen verbunden. Wenn wir etwas tun wollen, dann sollten wir uns vor allem über die zwangsläufigen Folgen beider Systeme im klaren sein und entsprechend handeln: Eben anerkennen, welche Konsequenzen jedes System hat und sich dann entsprechend dafür einsetzen, daß zumindest bei uns unser gewünschtes System bleibt.
>Wo wir aber dem islamischen Denken nicht entgegentreten, wird dieses Denken auch hier Raum erobern und schließlich in der Scharia enden. Nur gegen die Folgen zu sein, ohne die Ursache anzugehen, mag zwar edel gedacht sein, greift aber viel, viel zu kurz. Und so habe ich Napo verstanden, was er da in Kurzform gesagt hat.
>Gruß
>Johannes



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