Re: finanzielle Lage der russischen Streitkräfte
Geschrieben von Apollo am 18. Mai 2003 19:22:26:
Als Antwort auf: Re: Luftlandeaktion mittels Ekranoplanen geschrieben von Swissman am 18. Mai 2003 18:34:03:
>>Die finanzielle Lage der russischen Streitkräfte ist desolat.
>Genau dies glaube ich eben nicht! Der Russe stellt mir den angeblich miserablen Zustand seiner Streitkräfte viel zu penetrant zur Schau, als dass ich davon noch beeindruckt wäre -hallo swissman
habe in meinen " privatarchiv " wieder was dazu ausgegraben.
im märz 2002 hatte ich mir mal einen bericht kopiert.( leider die quellenadresse verloren )Es handelt über die Forcierung und Finanzierung der Russischen Rüstung.Zwei Punkte möchte ich hervorheben :
>6. Betriebe des militaer-industriellen Komplexes muessen besser vorbereitet sein, um MOBILISIERT zu sein. <
>In der erwaehnten Pressekonferenz (ITAR-TASS, Moskau, 21.3.) sprach Putin hingegen eingeschraenkt, bis Jahresende "will der Staat im Kern seine Schulden bezahlt haben"). Wie der Generaldirektor der Russischen Behoerde fuer konventionelle Waffen, Aleksandr Nosdratschew, ausfuehrte, sollen den Schulden des Staates gegenueber dem Ruestungssektor in den Jahren 1996 bis 1998 in staatliche Obligationen umgewandelt werden mit einer Abloesung im Jahre 2001.<
no comment...
>Putins Plaene und die Realitaeten
Am 21.Maerz besuchte Praesident Putin in Nischnij Nowgorod eine Ausstellung von militaerischer Hardware, zu der streng geheime Waffen zur Nachtzeit gebracht worden waren. Journalisten haetten diesen Pavillon nicht betreten duerfen, hieß es in der Meldung; auch ein Treffen , an dem Direktoren von 200 russischen Ruestungsbetrieben teilnahmen, sei ebenfalls hinter verschlossenen Tueren abgehalten worden. In einem kurzen Interview aeußerte Putin:
"Zum ersten Mal in all den Jahren der Reformen ist ein positiver Trend erreicht worden. Das Volumen der Produktion im militaer-industriellen Komplex (damit ist die Ruestungsindustrie gemeint - der Verfasser) belief sich auf 130 Prozent im Vergleich zu 1998" (Öffentliches Russisches Fernsehen, Moskau, 21.3.)
Am gleichen Tage erklaerte der russische Praesident in derselben Stadt auf einer Pressekonferenz nach einer all-russischen Konferenz von Arbeitern der Ruestungsindustrie, es ist der militaer-industrielle Komplex, der "Russland" aus all den Problemen helfen kann", denen das Land jetzt gegenuebersteht. Putin betonte extra, dass die Regierung seit kurzem der Ruestungsindustrie groeßere Aufmerksamkeit schenke. "Wir betrachten sie als einen vorrangigen Sektor der russischen Wirtschaft." Dies habe nichts mit der Situation im Nord-Kaukasus zu tun).
Auf jener all-russischen Konferenz formulierte Putin auch zehn Aufgaben mit dem Ziel, den militaer-industriellen Komplex Russlands voranzutreiben; diese mussten angegangen werden, um den Sektor im Lande erfolgreich zu entwickeln (zugleich dokumentieren jene zehn Aufgaben ein aufschlussreiches Bild der bisherigen Situation mit all ihren Negativa)
"1. Die Verbesserung des Mechanismus der staatlichen Verteidigungs-Anweisungen. Putin zufolge ist hierfuer ein einzelner staatlicher Abnehmer noetig, was die gegenwaertige Wiederholung vermeiden soll und das ebenfalls einen positiven Effekt haben wird hinsichtlich der Loesung der Probleme der Standardisierung von Waffen und militaerischer Hardware.
2. Die Komplettierung der Bestandsaufnahme von Betrieben des militaer-industriellen Komplex.
3. Ein praeziser Mechanismus zur Kontrolle des Abfalls von militaerischer Hardware ist notwendig.
4. Die Zeit, die es nimmt, Leistungen des militaer-industriellen Komplexes in die zivile Sphaere einzugliedern, muss reduziert werden.
5. Es sind Schritte noetig, das Verschwinden von hoher Technologie aus dem Lande zu verhindern. Bei dieser großen Anzahl, so betonte Putin, werden die Forderungen, die auf diesem Gebiet erhoben wurden, "strenger"
6. Betriebe des militaer-industriellen Komplexes muessen besser vorbereitet sein, um mobilisiert zu sein. Dazu erklaerte Putin, dass in den letzten Jahren 300 Herstellungsvorgaenge von Waffen verloren gegangen sind. Betriebe des militaer-industriellen Komplexes benoetigen es, erneut in die Lage versetzt zu werden, dieses Problem in Angriff zu nehmen.
7.Es muessen die richtigen Konditionen geschaffen werden, um junge Spezialisten fuer den militaer-technischen Komplex zu gewinnen. Das Durchschnittsalter der Arbeiter auf diesem Gebiet ist von 47 auf 58 gestiegen.
8. Es muessen Schritte erfolgen, um die schwierige Laufzeit der Loehne der Betriebe des militaer-industriellen Komplexes effektiv zu gestalten.9. Schritte muessen unternommen werden, um ein System der Qualitaetskontrolle zu errichten.
Die Einfahrung von Ergaenzungen in Beziehung auf den militaer-industriellen Komplex zu dem Gesetz "Zum Konkurs"."(INTERFAX, Moskau, 21.3.)
Hinsichtlich der Schulden der Russischen Foederation gegenueber den Betrieben der Ruestungsindustrie hatte Putin noch Ende 1999 versprochen, diese bis zum jetzigen Mai zu begleichen (ITAR-TASS, 24.12.1999), nunmehr fuehrte er aus, "bis zum Ende dieses Jahres werden wir die Schulden gegenueber dem militaer-industriellen Komplex bereinigen - als Ganzes oder im Kern"
(Öffentliches Russisches Fernsehen, Moskau, 21.3.;In der erwaehnten Pressekonferenz (ITAR-TASS, Moskau, 21.3.) sprach Putin hingegen eingeschraenkt, bis Jahresende "will der Staat im Kern seine Schulden bezahlt haben"). Wie der Generaldirektor der Russischen Behoerde fuer konventionelle Waffen, Aleksandr Nosdratschew, ausfuehrte, sollen den Schulden des Staates gegenueber dem Ruestungssektor in den Jahren 1996 bis 1998 in staatliche Obligationen umgewandelt werden mit einer Abloesung im Jahre 2001.
Der vollstaendige Betrag der Schulden des Staatsbudgets auf diesem Sektor belaufe sich auf 25 Milliarden Rubel (ITAR-TASS, 3.4. - Bisher wurde die Summe auf 18 bis 20 Milliarden Rubel geschaetzt (so ITAR-TASS, 7.2.)). Abschließend beklagte er, "das Management- System auf dem Verteidigungssektor ist lahm wie es ist" (ITAR-TASS, 3.4. - Bisher wurde die Summe auf 18 bis 20 Milliarden Rubel geschaetzt (so ITAR-TASS, 7.2.)).
Bei einem Arbeitsbesuch im Nuklearzentrum der Stadt Sneschinsk (in der Tscheljabinsk-Region ) erklaerte Russlands Praesident, das Land brauche kein neues Waffen-Wettruesten und in der Zukunft wuerden die geschlossenen Staedte (gemeint sind die geheimem Atomstaedte - der Verfasser) geoeffnet werden. Aber Russland wolle niemals seine nukleare Technologie - einschließlich der Nuklear-Waffen - aufgeben.
"Wir werden fortfahren, den nuklearen Waffenkomplex Russlands zu erhalten und zu verstaerken" (NTW INTERNATIONAL , MOSKAU, sowie ITAR-TASS, beide am 31.3.).
An neuen Waffen stellten die russischen Medien waehrend der letzten fuenf Wochen vergleichsweise mehr vor als in den vorangegangenen Monaten. So verkuendete Mitte Maerz der russische Verteidigungsminister Sergeje~ nach einem Besuch der Ruestungsbetriebe in Nischnij Tagil und Jekaterinburg, Russland habe mit dem T 95 "einen im Grunde neuen Großkampf-Panzer" entwickelt; er selber hatte einen solchen waehrend eines Besuches in Uralwagonsawod inspiziert - Russlands fuehrende Fabrik, die Panzer herstellt .Der Panzer ist danach eine vollstaendig neue Konstruktion und nicht nur eine Modifikation eines existierenden Modells. Das Gewicht betraegt ungefaehr 50 Tonnen - die gegenwaertigen Panzer der NATO wiegen ueber 60 Tonnen - und seine Laenge sowie Breite ungefaehr dieselbe wie bei den T 72, T 80 und T 90. Das moegliche Kaliber der Kanone des T 95 belaeuft sich auf 135 mm, das ist ein absolut neues System. Er sei, so behauptet die "Nesawisimaja Gaseta" (Moskau, 17.3.) weiter, dem Westen um zehn Jahre voraus. Auslaendische Experten unterstellten, dass der 'P 95 im Jahre 1994 (gemeint ist zweifellos 2004 - der Verfasser) in Dienst gehen wird. Es gebe jedoch keine Gewissheit, dass der Panzer in einer annehmbaren Zukunft in Serienproduktion gehe. Nach Feststellung des Verteidigungsministeriums wurde Uralwagonsawod in diesem Jahr zusaetzliche Mittel aus dem Budget erhalten.
Das zahlenmaeßige Schwergewicht der neuen Waffen scheint weiterhin bei der Luftwaffe zu liegen: Einmal soll der Flugzeug-Typ Su-25 UTG modernisiert werden, was gegenwaertig offensichtlich auf den Flugzeug-Werken in Ulan-Ude erfolgt - "aber noch nicht bezahlt ist".
Er wird die Bezeichnung "Su-25 UBMK" erhalten werden und mit einer Radar-Station, einem Pastell-radiotechnischen Erkennungssystem sowie modernsten Waffen ausgestattet sein. Die Modernisierung soll annaehernd eine Million Dollar kosten (AGENTSTWO WOJENNJCH NOWOSTEJ; web site, 5.4).
Andererseits hat Russland die Modernisierung des Simulators des Su-24 Fencer-Bombers ausgesetzt angesichts fehlender Finanzierung. Sollte diese noch erfolgen, wuerde der Simulator bis Juli dieses Jahres fertig gestellt sein (AGENTSTWO WOJENNJCH NOWOSTEJ; web site, 23.3).
Ein strategischer Bomber vom Typ Tu-160 Blackjack der achten Serie, der von den Gorbunow-Flugzeug-Werken in Kasan gebaut wurde, soll in Kuerze den russischen Luftstreitkraeften uebergeben werden. Er ist mit zwoelf H-55 -SN-Raketen ausgeruestet, welche in der Lage sind, "mit groeßter Praezision Ziele in einer Entfernung von 3.000 km zu treffen" (AGENTSTWO WOJENNJCH NOWOSTEJ; web site, 28.3).
Bei dem neun russischen Militaer-Transport-Hubschrauber Mi-8 AMTSh begann Mitte April die offizielle Testversuchsreiche, wie ein Sprecher des Helikopter-Herstellungswerk in Ulan Ude bekannt gab; sie soll Mitte dieses Jahres abgeschlossen sein. Seine Aufgabe scheint u.a. darin zu bestehen, mit dem Absetzen von Luftlandetruppen Widerstandszentren zu neutralisieren und Menschen zu evakuieren (INTERFAX, 10.4.)
Bei dem neuen S-400- "Triumph"-Luftverteidigungssystem, das im Fakel-Konstruktionsbuero in Chimki (Region Moskau) hergestellt wird, konnte die Produktion im Juni oder Juli beginnen, heißt es. Es "hat keinen Rivalen in der Welt, und kein Land durfte Derartiges in den naechsten zehn Jahren besitzen", erklaerte der Generalstabschef der russischen Luftstreitkraefte, General Kornukow (RADIO RUSSLAND, Moskau, 9.4.). Das S-400-System mache es moeglich, Ziele in der Luft auf eine Entfernung bis zu 400 km zu zerstoeren ZENTRALES TV, Moskau, 16.4:).
Das Luftverteidigungssystem "Schilka" soll nach einer Entscheidung des russischen Verteidigungsministeriums - trotz der finanziellen Notlage - modernisiert werden zu "Schilka ZSU-23- 4 M 2" mit einem Radar-Kontrollsystem, um auf Ziele in der Luft und auf dem Boden zu feuern. Ein Feuerstoß zwischen drei und zehn Sekunden sei in der Lage, einen modernen Panzer außer Gefecht zu setzen. Die Modernisierung erfolge im Mechanischen Werk in Uljanowsk; in Zusammenarbeit mit "Roswooruschenije" habe es zwei Varianten von verbesserten "Schilka" auslaendische Kaeufer hergestellt. Diesen seien bereits mehrere tausend Systeme verkauft worden. Rund 1.200 "Schilka" koennten fuer annaehernd zwei Millionen Dollar fuer ein System modernisiert werden (ITAR-TASS, 29.3.).<
gruss apollo