"Die Menschen schlafen, wenn sie sterben, erwachen sie."

Geschrieben von Salim am 16. Mai 2003 20:51:42:

Als Antwort auf: Re: Wenn aus Christen - Nase voll von Allem werden geschrieben von Bern am 16. Mai 2003 20:44:19:

Hallo Bern,

danke für den frommen Wunsch, zu erwachen. Der heilige Prophet, auf dem der Friede sei, hat gesagt: "Die Menschen schlafen, wenn sie sterben, erwachen sie." Es liegt im ausgesprochenen Sinne "müslimanischer" Spiritualität, schon vorher - hic rhodos, hic salta! - aufzuwachen.

Ich kenne mehrere Bernds (persönlich). Bist du einer davon?

Gruß,
Salim

>hallo salim,
>da haste ja eine kleine ungelöschte Lawine lostreten dürfen.
>Dank dem toleranten Johannes.
>Aber is ja zur Zeit nix groß los.
>Prinzipiell ist Deine Story recht blumig, typisch orientalisch.
>Sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, wer inzwischen
>die Hauptberater des magrebinischen Herrschers sind, ahem.
>Insofern hab ich für das Ergebnis der müslimanischen
>Entwicklung dort, nur ein müdes Arunzeln.
>Mögest Du erwachen.
>bernd
>---------------------
>>Daß - Hallo! - aus Muslimen Christen werden, dieser Fall ist der exotischen Seltenenheit wegen, mit der er auftritt, zu vernachlässigen. Sehr wohl aber ist der in Europa sehr verbreitete Fall interessant, daß Christen Muslime werden. Das war bei mir der Fall. Und das war auch bei meiner Frau Hagar Spohr der Fall, die in ihrem Buch "Die Reise nach Mekka" dazu folgendes geschrieben hatte:
>>
>>Daß der Islam nicht nur etwas für Orientalen ist, beweist die Größe seines Propheten und aller seiner Brüder unter den Gesandten und Propheten, der Friede sei auf ihnen allen, in deren Reihe er steht. Seine innere und äußere Schönheit und die Vollkommenheit seines Verhaltens haben ihre Ausstrahlung bis auf den heutigen Tag bewahrt. Bis heute ist er den Gläubigen in allem ein Vorbild, und sie begreifen, daß ein großer Vorteil darin liegt, ihm zu folgen. Anders als bei Jesus Christus, dem Sohn Mariens, auf dem wie auch auf seiner Mutter der Friede sei, liegen hierüber vielfältige Zeugnisse vor, die in langen Überlieferungsketten authentisch in Hadithen belegt sind, die von den Gläubigen in allen Lebensfragen zu Rate gezogen werden. Dem Propheten Muhammad, Friede sei mit ihm, seinen als „Sunna“ bekannten Gepflogenheiten und Lebensregeln, zu folgen, darauf liegt Segen für jedermann. Es übersteigt das, was bloß die kulturelle Eigenart eines Landes sein könnte, denn göttliche Weisheit liegt darin. Das ist uns eigentlich altbekannt, und doch muß jemand kommen, der unser Herz öffnet, es uns zu sagen. Glück dem, der einen solchen Menschen findet.
>>Auf die Frage eines Radioreporters, wie er denn zum Islam gekommen sei, hatte Salîm einmal treffend geantwortet, er wäre gar nicht zum Islam gekommen, da es doch scheinen wolle, daß umgekehrt dieser zu ihm gekommen sei, alhamdulillâh.
>>Bemerkenswert ist, daß auch eine so bekannte Persönlichkeit wie der Dichterfürst der Deutschen, Johann Wolfgang von Goethe, im Alter eine gewisse Nähe zum Islam pflegte und jeden seiner späten Briefe in arabischer Schrift mit „bismillâhi r-rahmâni r-rahîm“, „im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen“, einer Formel nämlich überschrieb, mit der ein Muslim jede wichtige Handlung beginnt. Wer weiß auch, daß sich dieselbe Formel auf Arabisch in handschriftlicher Annotation auf einem Doktordiplom „unseres“ Philosophen Immanuel Kant, des weltweit berühmten „Zermalmers der Metaphysik“ findet! Und schließlich ist es eine schöne Vorstellung, daß sogar ein deutscher Kaiser, der Staufer Friedrich II. nämlich, Muslim gewesen sein könnte. Von mulimischen Gelehrten Siziliens erzogen, war er von Jugend an in diese wunderbare Religion hineingewachsen, und viele der von seinen Biographen gesammelten Merkwürdigkeiten eines „zauberhaften unfaßbaren... Rätselmenschen“, wie Friedrich Nietzsche ihn beschreibt – sein persönliches, sein politisches Verhalten dem Papst und dem Sul†ân ul-Kamil gegenüber und die Umstände seiner Beerdigung –, scheinen ihre vermeinte Rätselhaftigkeit zu verlieren, ja gar einen guten Sinn zu erhalten, wenn man davon ausgeht, daß der Stauferkaiser Muslim gewesen war.
>>Und warum sollte nicht auch ein Deutscher Muslim sein und sich dem Willen Gottes unterwerfen können! Zumal das vielleicht ehemals wirkkräftige Arzneimittel Christentum nicht bloß im Laufe von Jahrhunderten immer schwächer geworden zu sein scheint, sondern, einem Medikament vergleichbar, das Verfallsdatum längst überschritten hat, sogar im Verdacht steht, schädlich, ja für den Glauben lebensgefährlich zu sein. Und es ist mir bis heute ein Rätsel, warum die Mehrzahl der Christen zur Zeit des Propheten Muhhammad, der Friede Gottes sei auf ihm und seiner Familie, nicht erkannten oder erkennen wollten, daß er es war, in dem die lange Geschichte der Propheten sich fortsetzte und erfüllte. Für mich jedenfalls bedeutet die Religion des Islam die Erfüllung einer Sehnsucht in der endlosen Barmherzigkeit unseres Schöpfers, von der ich im Namen des Christentums nicht einmal zu träumen gewagt hatte.
[Hervorhebung von mir]
>>Das Beste,
>>Salim



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