George Bush und Veratrum album
Geschrieben von Bonnie am 10. Mai 2003 13:15:12:
Hallo Foris,
der folgende Text ist nicht nur für Homöopathie-Interessierte.
Ein Homöopath erkennt das Arzneimittelbild von Veratrum album in George W. Bush. Das klingt für nicht Homöopathie-Kenner wahrscheinlich zunächst langweilig *gg*.
Etwas interessanter wird es vielleicht, wenn man weiß, daß auch Adolf Hitler von einigen Homöopathen diesem Arzneimittelbild zugeordnet wird.OFFTOPIC ??? Nein !! Wenn man weiß, wie so ein Mensch "tickt", kann man seine Handlungen begreifen und vorhersehen. Und George W. Bush ist nicht gerade unwichtig für die weitere weltpolitische Entwicklung.
Lest selbst:
Veratrum album und George W. Bush
Aus aktuellem Anlass habe ich die eigentlich in Arbeit befindlichen Mittelvorstellungen (Psorinum und Ferrum) beiseite gelegt und mich stattdessen Veratrum album gewidmet. Zur Zeit (04.4.2003) wird ein Krieg geführt, der völkerrechtlich (sofern dies überhaupt möglich ist) ungerechtfertigt ist und aus einer völlig übersteigerten Selbstgerechtigkeit herrührt. Die Brücke zu einem geeigneten Konstitutionsmittel für den Hauptverantwortlichen, den Präsidenten der Vereinigten Staaten von America, George W. Bush, ist schnell und einfach geschlagen:
"Die Welt blickt auf die Vereinigten Staaten als führende Nation, sucht nach einer Führungsrolle bei einem Land, dessen Werte Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit sind … Wir haben eine individuelle Verantwortung gegenüber unseren Familien und Gemeinden und eine kollektive Verantwortung als Bürger der größten freien Nation der Welt. Amerika darf sich nicht in seine Grenzen zurückziehen. Unser großartigster Exportartikel ist die Freiheit, und wir haben eine moralische Verpflichtung, sie auf der ganzen Welt zu verteidigen."
George W. Bush (gefunden auf der Website der US-Botschaft )
In vollständiger Übereinstimmung wird Veratrum album als Mittel der Selbstgerechten und Gesandten Gottes Gottes angesehen. R. Morrison, G. Vithoulkas und R. Sankaran folgen den Einschätzungen Hahnemanns und Kents zu diesem Mittel. Im Synthesis findet man unter "Wahnideen, Verbindung mit Gott, er stehe in..." neben Psil. und Stram. eben auch Veratrum album. Warum letzterem Mittel der Vorzug zu geben ist, wird schnell deutlich:
Anders als Psil. und Stram. geht Veratrum album sehr zielorientiert und kühl beim Verfolgen eigener Interessen vor. Sankaran beschreibt, dass eine enorme Angst vor Ansehensverlust den Veratrum album-Patienten kennzeichnet (1). Schamlos, religiös, ruhelos und lügnerisch sind nach Sankaran u.a. die Rubriken für Veratrum album. Sankaran beschreibt die Veratrum album-Situation wörtlich so:" ...Es ist die Situation eines Königs, der plötzlich arm geworden ist. Wenn dieser Mensch überleben will, dann muss er Lügen erzählen und so tun, als ob er reich sei. Er muss Geld verschwenden und groß über sich reden. Er muss sich einen Anstrich von Größe erschaffen. All diese Komponenten können deshalb miteinander verbunden werden, wenn wir uns vorstellen, dass dieser Überlebensmechanismus in dieser bestimmten Situation entstanden ist..."
Die "Situation", die mir in Sankarans Sinne als erste einfällt, ist die überwundene Trunksucht des heutigen US-Präsidenten. Dazu passt ein Zitat aus einem SPIEGEL-Interview mit Eugen Drewermann, der George W. Bush folgendermaßen beurteilt:"...Die religiöse Komponente kann sich mit der Beendigung seiner Alkoholismus-Probleme verbunden haben. Alkoholiker kompensieren schwere Minderwertigkeitskomplexe - Bush galt über Jahre als der Versager der Familie - durch die Droge und durch Loyalität und Jovialität. Trocken geworden, als Bekehrte sozusagen, strengen sie sich dann an, die verinnerlichten Maßstäbe ihres Über-Ichs perfekt zu erfüllen. Für George W. verschmelzen Gott und sein Vater zu dem Auftrag, einen noch größeren und noch besseren Krieg zu führen als der eigene Vater - mit dem Beistand des Vaters im Himmel. Das alles ist eine Verzahnung aus individueller Neurose und sozialpsychologischem Wahn: ein Überbietungssyndrom und eine Weltbeglückungskomponente..." (SPIEGEL-ONLINE vom 11.02.2003)
Wie richtig Drewermanns Einschätzung ist, ergibt sich aus einem Artikel der NEWSWEEK über die Religiosität des George W. Bush. Hier heißt es:"...Tage später, in Nashville (im Zentrum des amerikanischen "Bible-Gürtels") gestand Mr. President einer Gruppe kirchlicher Sozialarbeitern seine Nähe zu Jesus Christus: "Ich wäre heute nicht Präsident, wenn ich vor 17 Jahren nicht zu trinken aufgehört hätte. Und das gelang mir nur durch die Gnade Gottes." Außerdem laste die Möglichkeit eines Irak-Krieges schwer auf ihm. Aber Amerika müsse einsehen, dass das Böse in Form Saddam Husseins gestoppt werden muss..."
Morrison schreibt:" ...Er glaubt, er sei ein Bote Gottes oder er sei "erleuchtet" worden..." (3). Gleichzeitig kann er unverschämt und grob sein (4).Viele können sich bestimmt an die Szene erinnern, als George W. Bush am 5. September 2000 bewaffnet mit einem strahlendem Lächeln eine Wahlkampfbühne in Naperville betrat und seinem Vizepräsidentschaftskandidaten Dick Cheney zuraunte:" Da ist Adam Clymer, das Riesenarschloch von der New York Times!" Pech für George W. Bush, dass die Mikrophone wider Erwarten bereits angeschaltet waren. Der genannte Reporter hatte sich zuvor kritisch mit George W. Bush und seiner Politik auseinander gesetzt.
Vithoulkas stellt fest, dass agitierte Stadien sich mit melancholischen Zuständen abwechseln - wie bei manisch-depressiven Psychosen. Der Patient brütet und schmollt verzweifelt über seinen eigenen Zustand oder den der ganzen Welt; insbesondere plagt ihn Verzweiflung über sein eigenes Seelenheil (5). Dazu passt ein Zitat aus der Antrittsrede von George W. Bush:" ...Amerika gibt sein Bestes, wenn es mitfühlend ist. In der Stille des amerikanischen Gewissens wissen wir, dass tiefe und anhaltende Armut des Versprechens unserer Nation unwürdig ist. Und was immer wir über die Ursachen denken, sind wir uns doch einig, dass gefährdete Kinder keine Schuld tragen. Verlassenheit und Missbrauch sind keine göttlichen Akte, sondern Versagen der Liebe..." Weiter führt Vithoulkas aus:"...Der Veratrum-Charakter kommt erst etwas später deutlich heraus: wenn der Patient (Selbst)-Überheblichkeit zeigt. Sie muß nicht unbedingt relgiös gefärbt sein, aber der Patient fühlt sich anderen überlegen. Vielleicht wird er überaus kritisch und tadelsüchtig. Im Repertoirum steht Veratrum dreiwertig in der Rubrik "hochmütig". Je mehr der Patient sich in diese Richtung entwickelt, umso weniger merkt er, dass sein Realitätsbewusstsein immer stärker von dem der anderen abweicht. Oft hält er sich für den einzig geistig Gesunden, alle anderen dagegen für verrückt. Dadurch entwickelt sch die übertriebene Religiosität..." (5)
In diesem Kontext ist das folgende Bush-Zitat vom 7. März, wenige Tage vor Kriegsbeginn, passend:"...Wenn wir handeln müssen, werden wir handeln. Wenn es um unsere Sicherheit geht, brauchen wir von niemandem eine Erlaubnis." Dies war seine Antwort auf die Frage nach der Notwendigkeit einer entsprechenden UNO-Resolution. (SPIEGEL-ONLINE vom 07.03.2003) In einer anderen Pressekonferenz sagte George W. Bush:"...Freiheit ist nicht ein Geschenk für das amerikanische Volk. Es ist ein Geschenk Gottes an alle Völker..." In beiden Zitaten offenbart sich der Veratrum album-Charakter, denn nur wer Kontakt zu Gott hat, weiß doch, was er allen Völkern geschenkt hat.
Um den Reigen der beweisenden Zitate zu schließen, füge ich eines an, das noch besser als die vorigen die tatsächlich vorhandene Überheblichkeit dokumentiert: "...Jeder von uns hat andere Begabungen. Es müsste wohl besser heißen "Sünder" statt "einfacher Sünder". Worauf es ankommt ist, dass ich andere Leute respektiere. Genau das brauchen wir gerade jetzt in Washington. Unser Land braucht jemanden, der die Wunden heilen und Menschen zusammenführen kann, denn Washington ist derzeit zerstritten. Und ich glaube, ich bin der Mann, dies zu tun." (aus dem Interview mit Steve Waldmann, BELIEFNET, September 2000).
Bei der Recherche zu diesem Artikel fiel mir immer wieder auf, dass George W. Bush auf Fragen nach der Notwendigkeit eines Irak-Krieges stets ausführlich über die Fehler Saddam Husseins referierte. Eigene, möglicherwiese begangene Fehler sprach Bush grundsätzlich nicht an oder aus. (dreiwertig:" sehr tadelsüchtig")
Als eine weitere wesentliche Rubrik von Veratrum album gilt "Ehrgeizig, setzt alle möglichen Mittel ein, um sein Ziel zu erreichen". Wie seinem Lebenslauf zu entnehmen ist, kauft er sich bei der Baseballmannschaft "Texas Rangers" ein und wird deren Geschäftsführer. Während seiner Kandidatur zur Gouverneurswahl verspricht er, hart gegen die Kriminalität vorzugehen. Nach seiner Wahl wird Texas der amerikanische Bundesstaat, in dem die meisten Verbrecher durch die Todesstrafe sterben. Angemerkt wird, dass jeder amerikanische Gouverneur das Recht ausüben kann, eine Todesstrafe in eine lebenslange Freiheitsstrafe umzuwandeln. Bei der Wahl für das Präsidentamt siegt eigentlich Bush´s Konkurrent Al Gore mit 600.000 Stimmen Vorsprung auf nationaler Ebene. Lediglich die "Unzuverlässigkeit" einiger Auszählmaschinen im Südstaat Florida macht eine Wahlwiederholung erforderlich, die letztlich zum Sieg Bushs führt - mit 500 Stimmen Vorsprung.
Vor seiner politischen Laufbahn war der sich christlichen Lehren verpflichtet fühlende George W. Bush als "Landagent" ein kleiner Unternehmer, der Mineralienrechte für Grundstücke erkundet und dann Pachtverträge für vielversprechende Ölgrundstücke aushandelte. Bush investierte in Bohrprojekte und erwirtschaftete schnell Gewinne. All dies gewinnorientiert tun zu können, setzt doch voraus, dass jemand den für Veratrum album geltenden Rubriken entspricht: "verschont niemanden oder lügt, betrügt und führt in die Irre, um sein Ziel zu erreichen. [Egoismus [2]; intrigant [1/5], klatschsüchtig [1]; kein Ehrgefühl [1/5]; sagt nie die Wahrheit [1/6]" (6)
Interessant war für mich auch, festzustellen, wie schmeichlerisch Bush bei öffentlichen Veranstaltungen auftritt. Wer mag, kann sich - wie ich es ausführlich getan habe - entsprechende Videos als RealAudio auf der Website des Weißen Hauses anschauen. Danach kann man das Verhalten Bush´s eigentlich nicht anders bewerten. Nahezu alle Politiker versuchen durch launige oder humorvolle Bemerkungen eingangs ihrer Reden das Eis zwischen ihnen und dem Auditorium zu brechen. Doch George W. Bush tut dies regelmäßig in extremer Weise. (dreiwertig: "schmeichlerisch")
Das familiäre Umfeld von George W. Bush lässt ein Miasma erkennen. Sein Großvater Prescott Bush war von 1952 bis 1963 Senator, sein Vater begann 1966 politisch tätig zu werden und war zunächst acht Jahre Vizepräsident, bis er schließlich auch Präsident wurde. Der jüngere Bruder Jeb ist Gouverneur in Florida.
Als einziges körperliches Symptom, das sich "aus der Ferne" ermitteln ließ, biete ich die gleichfalls dreiwertig genannten SPASMEN und KRÄMPFE an. Während George W. Bush seinen Amtseid leistete, erzitterte deutlich sichtbar seine rechte erhobene Hand, wenn er die vorgegebenen Sätze der Eidesformel nachsprach. ( Video).
Ich weiß, dass dieser Artikel gewagt ist und Widerspruch fordert. Aber, homöopathisch gesehen sind die Zusammenhänge zwingend, oder nicht? Natürlich ist dies nur ein Versuch, sich George W. Bush homöopathisch zu nähern. Die Hauptrubriken von Veratrum album konnte ich so auf jeden Fall in einem aktuellen Rahmen vorstellen. Vielleicht diskutieren wir ja mal darüber im Forum???
©Wolfgang Dudda, 04.04.2003