N: Sorge um die Religionsfreiheit im Irak

Geschrieben von Hubert am 01. Mai 2003 09:37:34:

Als Antwort auf: NACHRICHTEN geschrieben von Hubert am 01. Mai 2003 09:36:25:

Sorge um die Religionsfreiheit im Irak

Priester warnt vor der Gefahr eines theokratischen Staates

BAGDAD, 30. April 2003 (ZENIT.org).- Die internationale Presse hat die Manifestation der Schiiten in Karbala als ein "Siegessymbol" bezeichnet, doch unterdessen wächst bei den irakischen Christen die Sorge um die Zukunft der Religionsfreiheit im Lande, wie Pater Nizar Semaan, syrischer Priester aus der Diözese Ninive bestätigt.

"Die Journalisten, die hier live berichteten, waren nicht über die ganze Realität im Bilde, was denn eigentlich eine solche Kundgebung überhaupt bedeutet", erklärte er der vatikanischen Nachrichtenagentur Fides gegenüber.

"Wir irakischen Christen verfolgen die Ereignisse mit Sorge, nicht weil wir gegen Religions- und Kultfreiheit wären, die auch wir als die Grundlage eines neuen Irak wünschen, sondern weil wir die Mentalität und Kultur der Schiiten und das Ziel solcher religiöser Veranstaltungen sehr wohl kennen. Das Ziel ist es, einen auf dem islamischen Gesetz beruhenden theokratischen Staat zu errichten".

Wie Pater Semaan sagt, birgt dies das Risiko, sich gezwungen zu sehen, "zu wählen ob man entweder weiterhin im Irak als Menschen zweiter Klasse lebt und rechtlos ist oder eben das Land der Väter verlässt".

Er beklagte auch, dass man über diese Kundgebung berichtete und dabei ganz die Osterfeierlichkeiten der irakischen Christen überging, ohne die zwei völlig entgegengesetzten Wirklichkeiten deutlich zu machen.

"Während die Christen für den Frieden und die wahre Freiheit und Demokratie beteten, machten sich unsere schiitischen Brüder für einen islamischen Staat stark, der keine andere Religion neben sich duldet, und sogar für einen neuen Krieg", erklärte er.

"Ich hoffe, dass die zivile Welt sobald wie möglich diese Gefahr bemerkt und sich für einen laizistischen und demokratischen Irak einsetzt, der alle Minderheiten achtet", so Pater Nizar Semaan abschließend.



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