Darum gibt's Bauernhöfe fast geschenkt

Geschrieben von Brunnenbauer am 30. April 2003 16:50:08:

Als Antwort auf: Frage zum Mühlhiasl geschrieben von Fred Feuerstein am 30. April 2003 13:00:04:

Lieber Herr Kollege Feuerstein,

zu deinen beiden Fragestellungen zwei Antworten:
1. Holz so teuer wie Zucker
Das ergibt sich folgendermassen: Ein Kilo Zucker kostet sagen wir 1 DM. Ein Ster Brennholz zu ca. 300 kg ofenfertig kostet incl. Anfahrt 90 DM. Macht pro Kilo ca. 30 Pf. aus. Steigt nun infolge Ölmangels der Preis für Heizmaterial (denn frieren will keiner) um den Faktor 3, so geht die Rechnung auf.

2. Bauernhöfe um einen Goldklumpen
In den letzten 20 Jahren haben die sozialistischen Regierungen in Europa (incl. CDU) die Anzahl der aktiven Bauernhöfe auf ca. 1/5 reduziert. Die restlichen werden durch ein ausuferndes Bürokratiesystem, das sie in Summe zu Sklaven der MAschinen- und Chemieindustrie degradiert, schier zur Verzweiflung gebracht.
Und wenn Du schon mal was davon gehört hast, dass in einer Wirtschaftskrise in der letzten Phase die landwirtschaftlichen Güter am stärksten im Preis fallen, weil es immer mehr Armut gibt, und nimmst dann den Ausfall der Subventionen bei einem Staatsbankrott hinzu, so geht die Rechnung auf. Dann kannst Du eine Superfarm für 100 Euro haben oder geschenkt. Die Aussicht auf Plünderer hebt die Stimmung auch nicht gerade.
Eine andere Sache sind kleine Anwesen zum Eigenbedarf. Hier wird der Preis bis zu letzt steigen.

Schönen Feierabend.


>Hätte mal eine Frage zum Mühlhiasl. Ich weiß, daß dem Mühlhiasl einiges im Nachhinein untergeschoben wurde, aber nichtsdestotrotz komme ich mit einer Aussage nicht recht klar:
>"Um ein Goldstück kann man noch einen Bauernhof kaufen. - s'Holz wir so teuer wie der Zucker, aber g'langen tuts."
>Kann mir einer erklären, warum bei einer sehr wahrscheinlichen Immobilienkrise VOR einem mögl. 3.Wk auch Bauernhöfe extrem stark an Wert verlieren sollen. Gerade Bauernhöfe mit der Möglichkeit zur Selbstversorgung sollten da doch etwas wertstabiler sein, da die Nachfrage nach Bauernhöfen mit Land eher zunehmen sollte, trotz, daß niemand richtig mehr Geld zur Verügung hat?
>
>Einige "Aussagen" vom Mühlhiasl:
>"Wenn d' Leut nichts mehr tun als fressen und saufen, wenn d' Bauernleut lauter Kuchen fressen, wenn Bauernleut d' Bauernleut lauter Kuchen fressen, wenn Bauernleut d' Hendl und Gäns selber fressen - wenn Bauern alle Awanter (Grenzraine) umackern und alle Stauern (Hecken) aushauen, wenn Bauern alle politisieren....., nacher ist nimmer weit hin."
>Auch über die Besiedelung unseres Raumes machte er Aussagen. " In der Stadt werden fünf- und sechsstöckige Häuser 'baut, überall werden Häuser 'baut, Häuser werden 'baut wie 'd Schlösser und d' Pfarrhöf, Schulhäuser werden 'baut wie Paläst." Wenn wir die moderne Art zu bauen betrachten, könnte der Mühlhiasl gar nicht Unrecht gehabt haben. "In Lintach wird alles voller Häuser und Lehmhütten ang'schlöttet, aber nacher wachsen einmal Brennesseln und Brombeerndörn zu'n Fenstern außer". Am früheren Weiher von Eglsee zeigte er genau die Stellen an: "Da wird ein Haus baut", dort steht heute das Gemeindehaus. Schwer zu deuten ist nachstehende Weissagung. War mit ihr das Haus in Breitfeld oder das lange Zeit unverputzte Noltewerk gemeint? "Da wird ein Haus 'baut, wird aber zuvor nicht aus'baut, wenn's gleich schon lange 'baut ist."
>Über Religion sagte er voraus: "Zuerst kommen die vielen Jubiläen (Anm.: Die vielen Jubiläen um die Jahrtausendwende!!) - überall wird übern Glauben gepredigt, überall sind Missionen. Kein Mensch kehrt sich daran. D'Leut werd'n erst recht schlecht. D'Religion wird noch so klein, daß mans in ein' Hut hineinbringt. Der Glauben wird so dünn, daß man ihn mit der Geißl abheuen kann. Der Glauben wird so wenig, daß man ihn mit'm Geißelschnappen vertreiben kann. Übern katholischen Glauben spott'n am besten die eigenen Christen".
>Auch über die Wirtschaft wußte er zu berichten: "s' Gold geht zu Eisen und stahl. Um ein Goldstück kann man noch einen Bauernhof kaufen. - s'Holz wir so teuer wie der Zucker, aber g'langen tuts." Ob hier die Energiekriese herhalten muß? - "Einerlei Geld kommt auf. Geld wird gemacht, so viel, daß mans gar nimmer kennen kann, wenns gleich lauter Papierflanken sind (Inflation nach dem 1. Weltkrieg!), kriegen die Leut nicht genug daran. Auf einmal gibts keins mehr".
>
>mit freundlichen Grüßen
>Fred,
>der seinen Bauernhof nie verkaufen wird, schon gar nicht für ein Goldstück ;-)
>P.S.: "Einerlei Geld kommt auf" -> unser EURO?



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