N: Putin geht auf Konfrontationskurs über Irak

Geschrieben von IT Oma am 29. April 2003 20:00:32:

Als Antwort auf: NACHRICHTEN (owT) geschrieben von Johannes am 29. April 2003 00:37:32:

Putin geht auf Konfrontationskurs zu USA
Erste Zusammenfassung
(weitgehend neu)

Utl: Keine Aufhebung von Irak-Sanktionen ohne Fund von
Massenvernichtungswaffen - UN soll Kontrolle über Öl behalten - Nach
Gespräch mit Blair

Moskau (AP) Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich am
Dienstag vom britischen Premierminister Tony Blair nicht von seinem
Konfrontationskurs zu den USA abbringen lassen: Vor der von den USA
geforderten Aufhebung der UN-Sanktionen gegen Irak müsse der Beweis
über die Verschrottung der irakischen Massenvernichtungswaffen her,
forderte Putin nach einem zweistündigen Gespräch mit Blair in
Moskau. Zudem könne der nachhaltige Wiederaufbau Iraks nur mit einer
starken Rolle der UN gelingen.
Die USA wollen dem Weltsicherheitsrat in den kommenden Tagen
einen Resolutionsentwurf vorlegen, um die Sanktionen gegen Irak
aufzugeben und das Öl-für-Lebensmittel-Programm auslaufen zu lassen,
das die irakischen Öllieferungen unter UN-Kontrolle stellt. Putin
wies darauf hin, dass die Amerikaner ihren Krieg durch die Gefahr
begründeten, die von Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen
ausgegangen sei.
»Wo ist Saddam? Wo ist sein Arsenal - wenn es denn wirklich eines
gab?«, fragte Putin. »Vielleicht sitzt er irgendwo in einem geheimen
Bunker, um seine Waffen im letzten Augenblick noch hoch zu jagen und
Hunderte von Menschenleben zu gefährden.« Der Verbleib der Waffen
müsse vor einer Aufhebung der Sanktionen geklärt werden.
Eine Nachkriegsregelung in Irak ohne Unterstützung und
Beteiligung der Vereinten Nationen werde »wohl kaum stabil, fair und
von langer Dauer« sein, sagte der Präsident an die Adresse der USA,
die der UN keine b bedeutende Rolle einräumen wollen. Zum Schutz von
UN-Waffeninspekteuren, die die Suche nach Massenvernichtungswaffen
durchführen müssten, schlug Putin eine Friedenstruppe vor. Weiter
forderte er, das Öl-für-Lebensmittel-Programm auszuweiten und unter
UN-Kontrolle zu belassen: Genau das Gegenteil will US-Präsident
George W. Bush.
Blair bezeichnete das Nachkriegsirak als »Nagelprobe« für die
Fähigkeit der mächtigsten Länder, gemeinsam gegen die Bedrohungen
der Welt vorzugehen. Es müsse ein Geben und Nehmen auf beiden Seiten
geben. Einerseits müsse die Kriegskoalition den UN eine
entscheidende Rolle einräumen. Andererseits sollten die Kriegsgegner
einsehen, dass die Länder, die ihre Soldaten in den Krieg schickten,
die Kontrolle nicht einfach aus den Händen geben könnten.
Ende
AP/499,rd/to/mp


291910 apr 03



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