1757 tatsächlich eine "heisse Zeit"
Geschrieben von franke43 am 29. April 2003 11:54:46:
Als Antwort auf: Kann sein: siehe "1757", war evtl. ´ne heiße Zeit aber keiner hat´s gemerkt geschrieben von Nexus am 28. April 2003 22:07:30:
Hallo Nexus und alle
Als dass 1757 irgendwas Neues angefangen haben sollte,
das glaube ich nie und nimmer. Denn seitdem ist alles,
was wir mit Not und Elend verbinden (Krieg, Hunger etc.)
nur noch viel schlimmer geworden, nicht besser.Aber 1757 war tatsächlich ein ereignisreiches Jahr,
vor allem für Europa, aber auch für Nordamerika und
Südasien (Indien):Europa: in Europa war es das erste richtige Kriegsjahr
im "Siebenjährigen Krieg", den Friedrich II von Preussen
gegen praktisch alle Nachbarläbnder als "Präventivkrieg"
(wir kennen das, oder ?) vom Zaun brach. Dieser Krieg
wuchs sich zu einer Art "kleinem Weltkrieg" aus, dennNordamerika: auch die Kolonien von Frankreich und
England in Nordamerika wurden sogleich in den Krieg
verwickelt, da Frankreich und England im europäischen
Krieg in gegnerischen Lagern Stellung bezogen hatten:England (durch Vermittlung Hannovers) für Friedrich II
Frankreich auf der Seite von Österreich und Russland
gegen Friedrich II.In Europa unterlag Friedrich II militärisch, konnte
aber bei den Friedensverhandlungen (1762) trotzdem einen
"Status-quo"-Frieden rausschlagen. Es wurde der Friede
von Fontainebleau (1763).In Nordamerika verloren die Franzosen die meisten
Kolonien, und damit wurde die Weiche für die einseitige
angelsächsische Dominanz in Nordamerika und für die
spätere Unabhängigkeitserklärung der englischen
Ostküstenprovinzen (Keimzellen der heutigen USA)
gestellt.Am Nebenkriegsschauplatz Indien wurde im gleichen
Jahr der Grundstein der britischen Kolonialmacht
über Südasien gelegt, nämlich nach einer Schlacht
einer kleinen englischen Expeditionsarmee gegen die
viel grössere (aber schlecht bewaffnete) Armee des
Grossfürsten von Bengalen.Also: ein "ereignisarmes" Jahr war das Jahr 1757
sicher nicht, eher im Gegenteil.Gruss
Franke