Re: Gewalt als Lösung???
Geschrieben von Andreas am 27. April 2003 13:47:56:
Als Antwort auf: Gewalt als Lösung??? geschrieben von RMuktananda am 26. April 2003 23:22:56:
>Und schliesslich ist zu sagen, dass sich der Staat immer weniger darauf besinnt, worauf seine Autorität ursprünglich beruht, auf dem Monopol der legitimen Gewalt.
>Und du denkst wirklich, dass im Ausüben der..legitimen Gewalt.... eine Zukunft erwachsen kann, die der Menschheit weiterhilft???
>Hatten wir alles schon mal - vom 1. knüppelnden Pithecanthropus in grauer Vorzeit bis hin zu den Gaskammern der Neuzeit. Ändert nüscht... Legitim ist, was der Staat dazu macht - egal, welche Schweinebacken sich zum Staat ernennen.
>Verstehen würde was ändern. Staatliche Gewalt ist sinnlos. Wer sie herbeibeschwört, bestätigt seine eigene Unfähigkeit zur Mitmenschlichkeit.
>Du kannst das Ding drehen und wenden wie du magst - Gewalt ist nie, in Worten
>NIE eine Lösung, für garnichts!!! Egal, von wem sie kommt.
>Autorität durch Gewalt?? Welcher Primat lässt da grüßen???
>Gruß von MuktiDu hast recht damit, dass Gewalt nicht schön ist. Umso wichtiger ist es daher, wer sie zu ihrer Ausübung befugt ist. Irgendwelche Ganoven oder Warlords oder ein Staat, dessen Vertreter vom Volk dazu legitimiert wurden. Darüber hinaus muss man sehen, dass der Begriff der "Gewalt" heute sehr schmeichelhaft staatliche Autorität umschreibt. Wie ich schon mehrfach umschrieben habe, wird selbst grausamste Verbrechern nicht nur eine humane, gewaltfreie Behandlung zu Teil, sondern man bringt sogar soviel Verständnis für sie auf, dass sie vorzeitig aus der Haft entlassen werden. Gewalt heisst bei uns im Wesentlichen also Freiheitsentzug und ich finde es richtig, dass Leute, die dem Gemeinwesen vorsätzlich Schaden zufügen zum Schutze der der Allgemeinheit eine Einschränkung ihrer Freiheit erdulden müssen.
Wie es in einem Staat aussieht, in dem dieser nicht das Gewaltmonopol innehat, kannst Du momentan in der Weltpolitik beobachten. Auf internationaler Ebene gibt es keine übergeordnete Instanz, es gilt schlicht und einfach das Recht des Stärkeren.
Mit all dem will ich nicht behaupten, dass staatliche Gewalt nicht unrechtmässig ausgeübt werden kann, sondern eine Lanze brechen, dass es ein Gewaltmonopol gibt, denn: Es gibt immer irgendwelche krumme Typen, die bereit sind, auch mit gewalttätigen Mitteln ihre verbrecherischen Interessen durchzusetzen. So ist zum Beispiel sonnenklar, dass wir bei Fehlen eines Gewaltmonopols angesichts der zahlreichen aggressiven Eckenstehern (oft ausländischer Herkunft) sehr bald ähnliche Verhältnisse wie in Bagdad hätten. Und das dürfte Dir dann auch nicht gefallen, nehme ich an.
Gruss
Andreas