Re: Histerverse etc.

Geschrieben von BBouvier am 24. April 2003 19:02:06:

Als Antwort auf: Re: Histerverse etc. geschrieben von Artemis am 24. April 2003 15:53:12:


Liebe Artemis!

Wenn Du meinen Nossi in Händen hast:
bitte sei gnädig bei Deiner Rezension!

Liebe Grüsse, Dein

BB

>Hallo Franke,
>Bestes farouches de faim fleuves tranner:
>Bestien vor Hunger wild überqueren den Fluss
>Plus part du camp encontre Hister sera,
>große Teile des Camps (Lagers, Heeres?) erheben sich gegen die Donau (liegen an der Donau?)
>En caige de fer le grand sera traisner,
>im eisernen Käfig wird der Grosse gezogen
>quand Rin enfant Germain observera.
>Wenn am Rhein (das) germanische Kind(er)zu sehen sind (ist). oder
>Wenn das Rheinkind Germanien sieht/beobachtet.
>Einmal mehr ein schwieriger Vers und ich hüte mich noch immer davor die Quatrains mit einer vorgefassten Meinung anzugehen. Meine Übersetzung stützt sich auf mein armseliges Schulfranzösisch und ist sicher alles andere als toll - ich möchte damit nur aufweisen dass man die Verse so oder so übersetzen kann und wie unterschiedlich die Aussagen der jeweiligen Übersetzungen am Ende sind. (Es gibt sicher noch weit mehr Varianten als die zwei von uns zu diesem einen Vers...ich habe sogar "Originale" gelesen wo der letzte Satz des Quatrains "quand rien enfant germain observa" lautete.)
>Es ist nicht von der Hand zu weisen dass der untere Verlauf der Donau zu Nostradamus' Zeit als "Hister" oder "Ister" bezeichnet wurde und "Germain" oder "Germanien" sich damals auf eine Gegend nördlich der Donau bezog. Genausowenig ist von der Hand zu weisen dass es sich um ein Anagramm für Hitler handeln könnte.
>Deine These und die Begründung erachte ich als interessant und anregend. Sie bedürfte der weiteren Verifizierung anhand der Centurien. Ließen sich weitere Quatrains ausfindig machen, die inhaltlich zu Deiner Theorie passen, so wäre ich eine der Ersten die "Hurra" schreit. :-)
>Unser "edelste" Aufgabe besteht m.E. darin den Centurien so unvoreingenommen wie möglich zu begegnen und unsere möglichen Entdeckungen sehr sorgfältig zu überprüfen. Ich selbst traue mich noch nicht richtig an eine Interpretation der Verse heran, befinde mich vielmehr noch in der Phase der Informationsbeschaffung und ziehe es vor zunächst meinen (noch eingeschränkten) Horizont bzgl. Nostradamus und dem 16. Jahrhundert so gut es geht zu erweitern. So freue ich mich z.B. sehr darauf bald BB.s Buch lesen zu können und hoffe auf weitere anregende Hinweise von Euch.
>Viele Grüße,
>Artemis
>>Hallo Jagdgöttin
>>Nehmen wir mal die Histerverse.
>>Meines Wissens kommt "Hister" in 3 Versen vor, aber ich
>>kann mich täuschen. In mindestens einem davon (II24) ist wohl
>>Hister eine Person, und falls ich mich recht entsinne,
>>kommt im selben Vers auch die Formulierung "Germain"
>>("Germanien" = Grossdeutschland ?) vor. In den beiden
>>anderen könnte es sich wirklich um die Donau (Ister) handeln.
>>Die Doppeldeutigkeit von "Hister" war mir bekannt, ich kenne
>>den alten griechischen Namen der Donau aus einem Buch über
>>die Geschichte der Hunnen.
>>"Bestes farouche, de faim fleuves tranner"
>>"Wilde Bestien, Flüsse aus Hunger überschreiten"
>>Die deutsche Wehrmacht auf dem Vormarsch über viele
>>Grenzflüsse ?
>>"Plus par du champ encontre Hister sera"
>>"Grösserer Teil des Feldes gegen Hitler sein wird"
>>Bekanntlich hatte Hitler im WK2 viel mehr Gegner
>>als Verbündete.
>>"En cage de fer le grand fera trainner"
>>"In Eisenkäfig der Grosse wird ziehen"
>>???? Hinweis auf viele Inhaftierte in den KZ´s ??
>>Oder ein versteckter Hinweis auf die noch ziemlich
>>neue Panzerwaffe (Manstein, Guderian) ??
>>"Quand Rin enfant de Germain observera"
>>"Wenn der Rhein Kind aus Deutschland erblickt"
>>Der Frankreichfeldzug 1940, in dem die Oberrheingrenze
>>Frankreich/Deutschland mal wieder aufgehoben wurde ?
>>II Vers 24
>> Bestes farouches, de faim fleuves tranner,
>> Plus par du champ encontre Hister sera,
>> En cage de fer le grand fera trainner,
>> Quand Rin enfant de Germain observera.
>>IV Vers 68
>> En lieu bien proche non esloigné de Venus.
>> Les deux plus grands de l'Asie et d'Affrique
>> Du Ryn et Hister qu'on dira sont venus,
>> Cris, pleurs à Malte et costé Ligustique.
>>V Vers 29
>> La liberté ne sera recouvres,
>> L'occupera noir, fier, vilain, inique,
>> Quand la matière du pont sera ouvree,
>> D'Hister, Venise faschee la république.
>>
>>Der andere Vers - der mit "1700" als Jahreszahl - erwähnt
>>grosse Schliche und Ränke und spricht davon, dass der
>>"nördliche Winkel" (coing Aquilonaire) fast erobert
>>wird (Aquilo = Nordwind = Norden).
>>Vers 49
>> Beaucoup, beaucoup avant telles menées,
>> Ceux d'Orient, par la vertu Lunaire,
>> L'an mil sept cens feront grands emmenées,
>> Subjugant presque le coing Aquilonaire.
>>Der Hintergrund:
>>Ceux d´Orient: die vom Osten, von Schweden aus gesehen
>>Russland. Russland war die einzige "Siegermacht", alle
>>anderen waren Verlierer.
>>Kurz vor 1700 schmiedeten die Länder Russland, Polen und
>>Dänemark-Norwegen ein Angriffsbündnis gegen die Grossmacht
>>Schweden-Finnland, um Schwedens Hegemonie über die Ostsee
>>zu brechen und die Ländereien um die Ostsee neu aufzuteiilen.
>>Die Kriegsziele waren im Einzelnen:
>>- Russland (Peter der Grosse) wollte einen Zugang zur Ostsee
>>durch Einkassieren der schwedischen baltischen Provinzen
>>- Polen wollte den schwedischen Einfluss auf die polnische
>>Innenpolitik beenden und sich die Kontrolle über Teile
>>der Ostseeküste (Ostpreussen, Litauen) sichern
>>- Dänemark-Norwegen wollte die im 17. Jahrhundert an
>>Schweden verlorenen Gebiete Skåne, Halland, Blekinge,
>>Bohuslän, Härjedalen und Jämtland zurückgewinnen und
>>die schwedischen Besitzungen an der südlichen Ostsee
>>(besonders Stade und Holstein-Gottorf) kassieren.
>>Zunächst war Schweden unter seinem jungen König Karl XII
>>erfolgreich an allen Fronten, aber ab 1709 wendete
>>sich das Blatt (Niederlage bei Poltava gegen Russland).
>>In der Folge führte die entwicklung so weit, dass der
>>"nördliche Winkel" (Schweden) nach dem Tod Karls XII
>>(dezember 1718 bei Halden in Norwegen) beinahe von
>>Russland erobert worden wäre, nämlich in den Angriffen
>>der neuen russischen Ostseeflotte gegen die schwedische
>>Ostküste 1719-1721. Erst der Frieden von Nystad (1721)
>>rettete Schweden vor der russischen Expansion.
>>Der "nördliche Winkel" wurde also fast erobert, wie
>>vorhergesagt, und die "Ränke" (menees) wurden 1700
>>geschmiedet bzw. in die Tat umgesetzt, ebenfalls wie
>>vorhergesagt. Aber zwischen dem Anfang und dem Ende
>>des Verses lagen über 20 Jahre, was aus dem Rohtext
>>nicht hervorgeht.
>>Ich schreibe das aus 2 Gründen:
>>Zum einen ist der Vers ein gutes Beispiel für eine
>>schon in der Vergangenheit erfüllte Prophezeiung
>>Zum anderen zeigt der Vers exemplarisch, dass die
>>Jahreszahl stimmt, aber nur den Beginn des Geschehens
>>markiert und nicht dessen Ende.
>>Wir hatten hier oft den Vers X72 in der Mache und
>>besonders die Frage, ob das "mil sept cens nonante
>>neuf sept mois" eine Jahres- und Monatsangabe sein
>>soll oder nicht. In Analogie zum Vers mit 1700
>>tendiere ich dazu, dass der Vers wirklich das
>>Jahr angibt, in dem der Prozess beginnt, dessen
>>ergebnisse in den anderen Verszeilen erwähnt sind,
>>aber dass sich nicht alles im selben Jahr abspielen
>>muss und auch nicht innert einiger weniger Jahre
>>nach Beginn der Prophezeiung.
>>"La vertu lunaire" - die "Tugend des Mondes" ?
>>Ein Hinweis auf die Türkei und den Islam (Halbmond).
>>Nach der Niederlage 1709 konnte Karl XII vom Schlachtfeld
>>bei Poltava nach Bender (Moldavien) fliehen, das
>>damals zum Osmanischen Reich gehörte. Dort gewährte
>>ihm der Sultan Unterschlupf. Aber bald wechselte das
>>Osmanische Reich die Seite, und Karl XII musste
>>inkognito zu Pferd durch ganz Mitteleuropa fliehen,
>>um wieder nach Schweden zu kommen.
>>Gruss
>>Franke



Antworten: