China´s Wirtschaft wuchs im 1Quartal 2003 um 9,9% haben Sie deshalb SARS-virus

Geschrieben von Jan2002 am 23. April 2003 18:04:28:

In Asien sind bekanntlich diejenigen Volkswirtschaften am besten aus der Wirtschafts- und Finanzkrise der Jahre 1997/98 hervorgegangen, die sich am wenigsten an die liberalen Rezepte des IWF und der G-7-Staaten gehalten haben, namentlich China und Malaysia.
Die chinesische Wirtschaft wuchs im ersten Quartal 2003 um 9,9% gegenüber dem Vorjahr an. Dabei stieg die Industrieproduktion um 17%, die Investitionen in Sachanlagen um 27%, das Außenhandelsvolumen um 40% und die ausländischen Direktinvestitionen um 57%. Motor der Wirtschaftsentwicklung sind gezielte Investitionen in den Aufbau der Infrastruktur, erst an der Küste, nun zunehmend im Landesinneren. Allein im laufenden Jahr will die Regierung 16 Mrd. Dollar in die Wasserversorgung, Schienenwege, Autobahnen und Energieanlagen der westlichen Regionen Chinas investieren.

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Es ist in diesen Tagen durchaus etwas Ungewöhnliches, wenn der Präsident der Deutschen Bundesbank in New York City zu führenden Bankiers und Ökonomen Amerikas spricht. Ernst Welteke ist immerhin ein Mitglied der deutsch-amerikanischen "Atlantik-Brücke" und bekennt sich "trotz unterschiedlicher Ansichten in wichtigen Fragen" zum transatlantischen Dialog. Doch die Botschaft, die er am 15.April bei seinem Auftritt am Levy Economics Institute zum Konferenzthema "Der Zustand der US- und Weltwirtschaft" zu verkünden hatte, dürfte nicht jedem der Anwesenden gefallen haben.
Im Februar sind offiziellen Zahlen zufolge 350000 Arbeitsplätze in der US-Wirtschaft verlorengegangen, im März noch einmal 108000. Würde das Arbeitsministerium nicht ständig Hunderttausende von Erwerbslosen aus der Statistik verschwinden lassen, dann läge die Arbeitslosigkeit nicht stabil bei 8 bis 8,5 Millionen, sondern eher bei 18 Millionen. Schließlich gibt es derzeit rund 4,8 Millionen Amerikaner, die wegen Langzeitarbeitslosigkeit die Suche nach einem Job aufgegeben haben und nicht zu den Arbeitslosen gezählt werden. Weiterhin gibt es in den USA 4,7 Millionen "Teilzeitbeschäftigte", die bei den Erwerbstätigen eingerechnet werden, auch wenn sie nur eine Stunde pro Woche arbeiten.
Die Industrieproduktion war sowohl im Februar wie im März rückläufig. Dabei fiel die Kapazitätsauslastung im Verarbeitenden Gewerbe der USA auf 72,9%, den niedrigsten Stand seit 20 Jahren. Bei der Herstellung von Halbleitern (65,4%), Computern (61,8%), Flugzeugen (59,4%) und Telekomausrüstungen (50,6%) befindet sich die Auslastung bereits auf Depressionsniveau. Die Automobilunternehmen verkünden am laufenden Band neue Rabatte und zinsfreie Finanzierungsprogramme. Trotzdem haben die Lagerbestände den historischen Rekord von 4,01 Millionen Fahrzeugen erreicht.
Unterdessen hat Oberbürgermeister Bloomberg von New York City den finanziellen Notstand ausgerufen und will 5000 bis 10000 städtische Angestellte entlassen: vor allem bei Feuerwehr und Polizei. Schwimmbäder, Schulen und sonstige städtische Einrichtungen werden reihenweise geschlossen. Nicht der 11.September, so weiß man dort nur zu gut, ist die Ursache der dramatischen Fiskalkrise, sondern die nach drei Jahren Aktiencrash am Boden liegende Wall Street.
Ein recht ähnliches Problem bedroht die Londoner City. Hier haben die Finanzunternehmen in den letzten zwei Jahren bereits 20000 hochdotierte Arbeitsplätze gestrichen, 15000 weitere werden in diesem Jahr folgen. Sowohl Dienstleistungen wie Industrie erleben in Großbritannien gegenwärtig einen "alarmierenden" Absturz bei Exporten, Aufträgen, Investitionen und Beschäftigung, warnte der Direktor der Britischen Handelskammer David Fost am 17.April nach Vorlage der letzten Geschäftsumfrage. Die Einzelhandelsverkäufe sind im März so stark gefallen wie seit elf Jahren nicht mehr. Das britische Handelsbilanzdefizit erreichte bereits im letzten Jahr den höchsten Stand aller Zeiten und wächst weiter an. Die mehr als eine Million Mitglieder umfassende Gewerkschaft Amicus droht der Labour Party mit einem Aufstand, wenn sie nicht endlich auf die primären Nöte ihrer Basis reagiert: Arbeitsplätze und Renten.
Wer exportieren will, sieht nach Osten
Angesichts der amtlichen Zahlen für das russische Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2003 kann man sich hierzulande nur die Augen reiben: Maschinenbau +4,0%, Chemische Industrie +4,9%, Nichteisen-Metallurgie +9,5%, Energieerzeugung +8,6%.


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