Re: Lk 5,3

Geschrieben von Madman am 19. April 2003 16:09:15:

Als Antwort auf: Lk 5,3 geschrieben von Hubert am 19. April 2003 15:06:25:


Ich darf mal aus „Lumen Gentium“ zitieren: „Wie aber das Amt fortdauert, das vom Herrn in einzigartiger Weise Petrus, dem ersten der Apostel, gewährt wurde und seinen Nachfolgern übertragen werden sollte, so dauert auch das Amt der Apostel, die Kirche zu weiden, fort, das von der geheiligten Ordnung der Bischöfe immerwährend ausgeübt werden muss.“ Darum lehrt die Kirche, „dass die Bischöfe aufgrund göttlicher Einsetzung an die Stelle der Apostel nachgerückt sind, gleichsam als Hirten der Kirche; wer sie hört, hört Christus, und wer sie verachtet, verachtet Christus und den, der Christus gesandt hat.“

Der Papst, der Bischof von Rom und Nachfolger des hl. Petrus, ist „das immerwährende und sichtbare Prinzip und Fundament für die Einheit der Vielheit sowohl von Bischöfen als auch von Gläubigen“. „Der Römische Bischof hat kraft seines Amtes, nämlich des Stellvertreters Christi und des Hirten der ganzen Kirche, die volle, höchste und allgemeine Vollmacht über die Kirche, die er immer frei ausüben kann.“

Das "Lumen Gentium" und wie sie alle heissen, interessieren mich eigentlich garnicht. Grundlage für den christlichen Glauben ist die Bibel, und darüber diskutieren wir. Wenn du also Beweise für deine Sakramente anführen möchtest, dann bitte aus der Bibel und nicht aus irgendeinem Katholischen Schmöker ;-)
Jesus hat allen seinen Aposteln dieselbe Gewalt gegeben, welche er dem Petrus gab, die Apostel sind nicht besser gestellt oder mit mehr Gewalt ausgestattet als die "normalen" Jünger.

Vielmehr interessiert mich deine Stellungnahme zu den angesprochenen Widersprüchen bzw. Sakramenten. Wo stehen diese in der Bibel ??

Zur Blasphemie des Pabstes hier einige Zitate, die du den von mir gepostetetn Links entnehmen kannst:

Papst Johannes XXII.: "Der Papst allein sitzt in dem Stuhl des heiligen Petrus, nicht als ein Mann bloß, sondern als Mann und Gott."

Papst Gregor IX.: "Der Papst nimmt nicht die Stellung eines bloßen Menschen ein, sondern die des wahrhaftigen Gottes."

Ferraris in "Prompta Bibliotheca, Art. Papa": "Der Papst ist von so großer Würde und Erhabenheit, daß er nicht einfach ein Mensch, sondern wie Gott und der Stellvertreter Gottes ist."

Papst Innocenz III.: "Der Papst nimmt die Stelle des wahrhaftigen Gottes auf dieser Welt ein." (De transl. Episc. 7/3 Corp. Jur. Can., Paris 1612)

Papst Leo XIII.: "Wir haben auf dieser Erde den Platz des allmächtigen Gottes inne." (Enzykl. vom 20.6.1894)

Dr. Clarke: "Er wird sprechen als ob er Gott wäre."

Labbe und Kossarts: "Ja, du bist ein anderer Gott auf Erden." (Hist. of the Councils, 1672)

Münze zur Krönung des Papstes Hadrian IV., 1154: "Den sie erschaffen (zum Papst), den beten sie an" (quem creand adoram)

"Declaramus" von Papst Johannes XXII. (Extrav. 1584): "den Herrn Gott, unseren Papst" (Dominum Deum nostrum Papam)

Lord Anthony Pucci: "Alle Könige auf Erden sollen ihn (den Papst) anbeten und die Völker ihm dienen."


Soviel zur Aussage, der Pabst erhebt nicht den Anspruch, Gott auf Erden zu sein.


>"Als Jesus am Ufer des Sees Gennersaret stand, drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören. Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren."


ok, nehmen wir den ganzen Absatz, wie er bei Lukas steht:

1 Es begab sich aber, als sich die Menge zu ihm drängte, um das Wort Gottes zu hören, da stand er am See Genezareth
2 und sah zwei Boote am Ufer liegen; die Fischer aber waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze.
3 Da stieg er in eines der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren. Und er setzte sich und lehrte die Menge vom Boot aus.
4 Und als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus!
5 Und Simon antwortete und sprach: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich die Netze auswerfen.
6 Und als sie das taten, fingen sie eine große Menge Fische und ihre Netze begannen zu reißen.
7 Und sie winkten ihren Gefährten, die im andern Boot waren, sie sollten kommen und mit ihnen ziehen. Und sie kamen und füllten beide Boote voll, sodass sie fast sanken.
8 Als das Simon Petrus sah, fiel er Jesus zu Füßen und sprach: Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch.
9 Denn ein Schrecken hatte ihn erfasst und alle, die bei ihm waren, über diesen Fang, den sie miteinander getan hatten,
10 ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, Simons Gefährten. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen.
11 Und sie brachten die Boote ans Land und verließen alles und folgten ihm nach

Ich denke, es ist hier sehr gewagt und sehr weit hergeholt, aus diesem kleinen Nebensatz, das Jesus ausgerechnet in Simons Boot gestiegen ist, die Notwendigkeit eines Pabstes und Stellvertreter Gottes als Vormund und Beuger der Bibel abzuleiten. Genauso könnte ich dann behaupten, der Pabst müsste Gärtner sein, denn wir Menschen sind ja aus Erde gemacht.
Diese Interpretation ist also ziemlich dünn und eigentlich Unsinn. Sollte die Notwendigkeit eines Oberhauptes der Kirche bestehen, wie es die katholische Kirche bzw du dort interpretiert, muss es an anderer Stelle deutlisch gesagt werden, so wie alle Dinge, die von solcher Wichtigkeit waren/wären bzw. sind, werden in der Bibel immer klar, deutlich und unmissverständlich dargestellt. Das ist aber nicht der Fall.
Die anderen Evangelisten halten es imho aber nicht für besonders bemerkenswert, das Jesus in Simons Boot stieg.
Vielmehr fährt er heraus, damit er die Menge besser lehren kann. Auch heute sind noch Emporen, Kanzeln u.a. für Sprecher vor grossen Mengen gang und gäbe.
Nicht zuletzt füllen Sie ja auch beide Boote voll.

Also ein besseres Argument ?




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