Re: Religiöser Infantilismus - määh määh määär .o.T.
Geschrieben von Bern am 19. April 2003 14:13:40:
Als Antwort auf: Religiöser Infantilismus geschrieben von Epidophekles am 19. April 2003 11:53:16:
>Lieber Weltfremder und Gottesnaher!
>Du hast gut geschrieben und damit auch meine Sicht erweitert und Hintergründe ins Bewusstsein geholt!
>Zur Ehre, die du ansprichst, habe ich noch folgenden Beitrag von Johannes Zielinski - der so schreibt, wie seiner Ansicht nach Gott reden würde - unter dem Titel:
>
>DIE RELIGION DER EHRE oder GELEBTER INFANTILISMUS
>1
>
>Wohlan, meine Freunde, ich beginne von Anfang an, wenn ich euch jetzt meinen Weg durch die Menschheitsgeschichte darlege.
>Ihr findet euch, wenn ihr über euch selbst zum Nachdenken kommt, in einem Zustand, den eure Priester den "Sündenfall" und die "Erbsünde" genannt haben.
>Ich werde euch die Augen über den "Sündenfall" öffnen. Es liegt an euch, ob ihr euch die Augen öffnen lasst oder nicht.
>Ich rede jetzt zu den Liebenden und zu solchen, die meine Liebe als das Ziel ihres persönlichen Ringens erkoren haben. Ich rede zu euch, die ihr meine Liebe als den höchsten Wert, den es zu verwirklichen giilt, vor euch hingestellt habt.
>Ich spreche zu dir, der du mich liebst. Und ich sage: Mein Liebling, meine Liebe überdeckt deinen ganzen Weg, so wie Wolken den Landstrich überdecken, der nach Regen dürstet.
>Es ist nichts verborgen oder zurückgedrängt, was ich nicht unter meinen Augen und in meinem Blick hätte.
>In der Frühe rufe ich dich. Am Abend erquicke ich deine Seele.
>Du dürstest - und ich reiche dir den herrlichen Trank meiner Liebe.
>Du hast Hunger - und ich bereite dir das Mahl der Wonne und Freude aus der Ewigkeit.
>du wehrst den Trunk nicht ab und nimmst mein Mahl seligen Herzens an. Das unterscheidet dich als einen Liebenden von den Millionen derer, die in ihrer
>
>
>Religion der Ehre
>
>
>beharren und stehenbleiben, um Moral zu leben. Das Wesen ihrer Moral besteht darin, dass ihre Ehre es nicht zulässt, von der Liebe überwunden zu werden.
>Ich bin Gott, der Schöpfer eurer Welt. Ich habe euch Menschen hervorgebracht als Wesen, die die Fähigkeit und die Macht besitzen, über sich selbst nachzudenken und mehr aus sich zu machen, als sie von Geburt aus sind.
>Der Mensch macht immer dann mehr aus sich selber, wenn er Gedanken der Ewigkeit aufgreift und darum zu ringen beginnt, seiner Seele Unsterblichkeit zu verleihen.
>
>
>Alles, was ihr Menschen im Lauf eurer Geschichte bisher an religiösem Leben verwirklicht habt, ist getragen von dem Wunsch und Willen, die Unsterblichkeit der Seele zu gewinnen und sich ihrer zu versichern, auch dann, wenn dieses Ziel nicht eigens ausgesprochen wurde, ja, selbst dann, wenn das ewige Erlöschen gepriesen wurde. Dieser Ansatz ist für euer religiöses Denken und Handeln bis auf den heutigen Tag bestimmend und wirkend geblieben.
>Ein Mensch muss schon ein sehr herzloses Geschöpf sein, wenn er die Tiefe seines menschlichen Wesens und die feinen Schwingungen seines Gewissens etwa um einer Ideologie willen geopfert hat; wenn er nicht wenigstens einmal in seinem Leben vom Schauer der Ewigkeit angeweht wurde, und sei es auch nur im agressiven Verwerfen jeder metaphysischen Spekulation gewesen; wenn er sich selbst verspielt, weil ihm die eigene Ehre und nur die eigene Ehre etwas bedeutet.
>Eure Nähe zur Ewigkeit wird ausgedrückt durch euren Glauben. Glauben-Dürfen und Glauben-Können machen euch zu Wesen, die bereit, willens und fähhig sind, das grosse Abenteuer der göttlichen Freiheit auf dem Wege zur göttlichen Liebe zu bestehen.
>Ich will euch nicht die Wege vorhalten, welche ihr unter dem Ziel der Freiheit, die ihr meint, gegangen seid, indem ihr Macht und Herrschaft von Menschen über Menschen angestrebt und realisiert habt. Im Sieg solcher Herrschaft erlebten die Herrschenden nicht nur gewisse Grade der Freiheit, sondern
>als Wirkende im Gesetz der Ehre erlebten sie zugleich immer auch erheblich schwerere Fesseln der Verantwortung.
>
>Ich zeige euch statt dessen den Weg, den I C H euch zu der grossen Freiheit des humanden Menschseins geführt habe, einen Weg, der das gegenwärtige Menschengeschlecht in die Aufgabe eingestellt hat, die grosse Freiheit, die ich meine, zu verwirklichen - und an sie nicht mehr nur zu glauben.
>Es ist nicht nötig, den ganzen Weg nachzuzeichnen, den ich euch geführt habe. Ihr habt genug weise und kluge Köpfe unter euch, die imstande sind, sich dieser Aufgabe zu unterziehen, nachdem ich das Thema angeschlagen und zur Betrachtung freigegeben habe (!) .
>Ich werde euch nur vorstellen, in welchem Zustand ihr euch mit eurer Religion der Ehre befindet, wenn ich euch ansehe und euch an dem Ziel der grossen Freiheit messe. Wer meinen Worten geduldig und aufrichtig zuhört, wird den Mut, die Lust und die Kraft gewinnen, sich auf den Weg zu machen, um das vorgesteckte Ziel auch tatsächlich zu erreichen.
>
>
>So höret denn, ihr Menschen dieser Zeit, wie ich euch sehe!
>
>Ich nenne den Zustand, den ihr im gegenwärtigen Stand eures religiösen Lebens ereicht habt, INFANTILISMUS .
>Vom Kopf bis zu den Gliedern sind eure Kirchen krank. Die Krankheit heisst: religiöser Infantilismus. Ihr seid nicht mehr imstande, religiös erwachsene Menschen zu werden. Ihr bleibt die ewigen "Gotteskinder". Ihr rechnet es euch sogar zu eurem besonderen Ruhme an, ewig nur Gotteskinder zubleiben oder bleiben zu dürfen.
>Die Praxis eurer Religionen und Religionsübungen lässt euch das Stadium von teils netten, teils unartigen Kindern nicht verlassen. Ihr habt euch zu Knechten eures Kindseins eingeschworen. Vergesst nicht: Ich sage euch, wie ihr in meinen Augen ausschaut; wie ihr euch vor mir ausnehmt angesichts des Ziels, das ich euch gesetzt habe, als humane Menschen die grosse Freiheit der göttlichen Liebe zu leben. Ich sage euch und mache es euch ohne Rückhalt deutlich, wie ihr mit eurem Wesen uns, den Wesen der Ewigkeit, erscheint.
>Ihr verteidigt euer Gotteskind-Sein mit Zähnen und Klauen. Warum? Weil eure Ehre die Bequemlichkeit begriffen hat, die eine Gotteskindschaft mit sich bringt: Wer ein 'Gotteskind' ist, hat alle Verantwortung für sich an den Vater abgegeben.
>So seid ihr religiöse Infantilisten geworden. Und keiner ist unter euch, der sich von dieser Krankheit frei weiss.
>Ich werde euch erkennen lassen, wie es zu dieser tödlichen Erkrankung gekommen ist. Ich werde euch die Augen dafür öffnen, welche Heilungschancen ihr habt. Ich sage euch schon jetzt: Wer will, dass er gesund wird, damit er in der Lage sei, den Weg der grossen Freiheit und zur grossen Freiheit zurückzulegen, der wird jetzt und hier alles erfahren, was ihm nottut. Zuvor aber muss er einen bitteren Kelch trinken: er muss die Erkenntnis über die Krankheit mit der Seele erarbeiten, die seine und die des gegenwärtigen menschlichen Geschlechts todbringende Erkrankung ist. Er muss alles über den religiösen Infantilismus erfahren.
>Werdet ihr mir nicht zuhören, so wird der religiöse Infantilismus den Krieg gebären, der euch alle in das Verderben reisst. Zwei Weltkriege hat das Christentum aufgrund seines religiösen Infantilismus bereits verschuldet.
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>Einen dritten grossen Krieg werdet ihr nicht überleben.
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>
>
>Was ich jetzt also tue, ist dies:
>Ich halte euch einen Spiegel vor Augen, in den ihr zunächst wie Blinde hineinschaut und den ihr deshalb nicht einmal als einen Spiegel zu erkennen vermögt. Aber euer Glaube weiss, dass ich euch diesen Spiegel vorhalte in unendlicher Geduld, weil ich euch liebe.
>Es wird der Tag kommen, an dem ihr sehend werdet. An diesem Tag werdet ihr nicht nur euren wahren Zustand erkennen, sondern auch den Grund eures Zustandes. Von diesem Augenblick an werdet ihr euch eurer Gesundung zuwenden können, und ihr werdet mit zunehmender Freude und in einer unbeschreiblichen Seligkeit den Weg zur grossen Freiheit in meiner Liebe begehen und bis zum Ziel mutig durchschreiten.
>Ich sage euch dies alles zuvor, damit ihr nicht meint, es müsse euch dies alles als ein himmlisches Wunder zustossen. Damit beginne ich bereits, das Wesen eurer Krankheit zu zeichnen und zu zeigen.
>Der religiöse Infantilismus verführt dazu, Wunder zu erwarten, wo ich die Arbeit eurer Seele erwarte. Er verführt euch dazu, alles auf einmal erhalten zu wollen, so als hätte jemand das grosse Los gezogen oder als hätte er das "Glück" gehabt, die Zahlen für die Gewinnklasse I im Zahlenlotto richtig zu erraten. Wunder dieser Art geschehen nicht auf dem Weg zur grossen Freiheit. Denn dieser Weg ist kein Märchen und keine Angelegenheit des Weihnachtsmannes, sondern er ist eine Realität, die von der Vergänglichkeit in die Ewigkeit führt. Wem das nichts sagt, der hat durch den Infantilismus sein Selentum bereits so zerstören lassen, dass er unfähig geworden ist, sich vom Bewusstsein der Realitäten leiten zu lassen. Ich sage dies noch anders: er ist unfähig geworden, sich und sein Menschentum ernst zu nehmen.
>Der Infantile begreift nicht, was gemeint ist, wenn von seelischer Arbeit die Rede ist. Das Kind lebt, wie es lebt. Es kann sich noch nicht auf sich selbst besinnen und sein Lebn aus Eigenem führen. Das Kind wird geführt, muss sich führen lassen und lässt sich gerne führen, weil ihm noch die Einsicht dafür mangelt, was es aus sich und seinem Leben machen soll und machen kann.
>Diese Einsicht fehlt aus zwei Gründen: erstens ist das Kind noch nicht an der Station seiner Entwicklung angelangt, an der es als Mensch er selber ist; und zweitens entbehrt es der Grundlage für das Verständnis seelischen Ringens.
>Was uns am Kind so zauberhaft erscheint und vielen die Sehnsucht zurück ins Kinderland eingibt, ist die "Unschuld", mit der ein Kind sich zu sich selber und zu seiner Umwelt verhält, weil es sich als menschliche Person in ihrer ganzen Tiefe noch nciht in Frage stellen und weil es sich noch nicht selber zum Problem werden kann. Während der Erwachsene zur seelischen Arbeit aufgerufen ist, sieht er das Kind in jener Reinheit und Unschuld, die ihm als Erwachsenem verloren gegangen ist und die zu erringen er um seiner Ehre willen als seine Aufgabe ansieht.
>Das Sich-Verlieren in das Kind ist daher die Flucht, die euch das verkehrte Denken einer falschen Religion anrät, die Flucht, sich der grossen und entscheidenden Aufgabe zu entziehen, ein humanes Menschentum in der göttlichen Liebe und Freiheit zu verwirklichen.
>Die Suche nach dem Kinderland, die sich in unendlich vielen Schriften und Liedern niedergeschlagen hat, ist darum nichts anderes als religiös ausgelebter Infantilismus.
>Der religiöse Infantilismus hat den "Sündenfall" gedeutet als das Herausfallen der ersten Menschen aus der grossartigen Unschuld und Reinheit, wie er sie am Kinde zu erkennen glaubt. Deshalb hat er einen Weg der Erlösung installiert, der durch religiöse Manipulation zurück in diese Unschuld und Reinheit führen soll. Das Rezept ist aufgegangen. Die angestrebte Unschuld und die Reinheit wurden jedoch nicht erreicht. An ihrer Statt erwirkte man den Infantilismus.
>Die schrecklichste Form dieser Krankheit findest du bei denen, welche die Tätigkeit des Verstandes mit der Arbeit der Seele verwechseln. Das religiöse Erscheinungsbild dieses Krankheitsstadiums kennt ihr alle: es ist das Pharisäertum.
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>Der Phärisäer ist diejenige Spielart des religiösen Infantilismus, in welcher jede seelische Arbeit durch einen Wall von Selbstgerechtigkeit abgewehrt wird. Die gegebene gesellschaftliche Position begründet der Pharisäer mit der Notwendigkeit, die darin besteht, dass die Herde der Gläubigen angesichts des Bösen und einer unübersehbaren Menge von Versuchungen der führenden Hirten bedürfe. Das klingt überzeugend, und es gibt sogar Hirten, die an diese Aufgabe ehrlich herangehen. In Wirklichkeit jedoch nutzt der priesterliche Pharisäer seine Etablierung in der Gesellschaft dazu aus, mit hohem Verstand und berechnendem Kalkül religiöse Herrschaft über fromme Seelen auszuüben.....
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>.... wünschen einige die Fortsetzung ??
>Liebe Grüsse
>Epidophekles